Bochum. Über Weihnachten festgetackert im Tabellenkeller, allein mit Sandhausen und Regensburg - man möchte sich gar nicht vorstellen, wie die Stimmung rund um den VfL Bochum gewesen wäre nach einem Misserfolg in Dresden. Ein Kommentar.

Über Weihnachten festgetackert im Tabellenkeller, allein mit Sandhausen und Regensburg - man möchte sich gar nicht vorstellen, wie die Stimmung rund um den VfL Bochum gewesen wäre nach einem Misserfolg in Dresden, der dann vierten Niederlage in Folge.

Also atmen wir erst einmal auf nach diesem 3:0, das wesentlich imposanter aussieht als es in Wirklichkeit war. Wir atmen aber auch deshalb auf, weil eine späte Einsicht besser ist als gar keine.

Kramer und Dabrowski sind wieder da

Gute Trainer sind lernfähig, gute Vorstände auch. Wenn der sich selbst verordnete und sich leider auch selbst genügende Hurrastil geradewegs ins Verderben führt, dann muss man seine persönlichen Vorlieben zurück stellen, seine Pläne überdenken und revidieren. Man gewinnt auch sicher nicht die Zuneigung der Fans, wenn man schnurstracks in die Dritte Liga dribbelt. Ergebnisse sind immer noch das schlagendste Argument im Fußball, besonders dann, wenn es um die Existenz geht.

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Und es geht um die Existenz dieses Klubs.

Dass Karsten Neitzel endlich, wenn auch widerstrebend, das Steuer herumgerissen hat, macht Hoffnung. Plötzlich sind sie wieder da, der kürzlich erst ausgebootete Christoph Kramer und das vor einiger Zeit offenbar nicht mehr ins Bild passende und aufs Abstellgleis geschobene „Auslaufmodell“ Christoph Dabrowski. Einer wie Dabrowski, der sich eben nicht, was viele in seiner Situation tun würden, beleidigt zurücklehnt in seinen letzten Bochumer Monaten, sondern im täglichen Training wie im Spiel Ehrgeiz und Professionalität vorlebt, hat Respekt und bedingungslose Unterstützung verdient anstatt Häme.

Wie die gesamte Mannschaft, die guten Willens ist und nicht so oft hätte scheitern müssen, wenn die Prämisse eine andere, der Realität entsprechende gewesen wäre.

Noch ist es nicht zu spät. Die Mannschaft will erfolgreich sein. Wir sollten ihr dabei helfen.