Bochum. .
Unzufriedenheit sieht anders aus. „Körperlich sind wir im Soll, spielerisch leicht im Plus“ - dieses Fazit zog Peter Neururer nach der 0:2-Niederlage im Testspiel gegen Bayer Leverkusen. Eine passable und durchaus strukturierte Vorstellung des VfL Bochum vor 4500 Zuschauern beendete den ersten Tag der Saisoneröffnung, die unter dem Motto: „Ab anne Castroper“ stand.
Neururer verzichtete gegen den noch ziemlich schmal besetzten Champions League-Teilnehmer, dem noch Son, Donati, Spahic und ein noch zu verpflichtender Stürmer fehlten, lediglich auf Nachwuchsstürmer Joel Reinholz und Heiko Butscher, der sich im Training eine Achillessehnen-Blessur zugezogen hatte.
Gute Flanken von Neuzugang Felix Bastians
Auch interessant
Zwar wechselte der VfL-Trainer in der Halbzeit - bis auf die Nummer eins Andreas Luthe - komplett die Besetzung, erstmals aber stand beim Anpfiff eine Mannschaft auf dem Platz, die auch als A-Team durchgehen könnte. Im 4-2-31-System, gelegentlich auch - bei eigenem Ballbesitz - im aufgefächerten 4-2-4, bekleidete Mirkan Aydin die zentrale Position hinter dem Stoßstürmer Richard Sukuta-Pasu. Vor der Abwehr kreuzten Florian Jungwirth und Christian Tiffert, auf den Flügeln waren Piotr Cwielong und Yusuke Tasaka zu finden. Und die Innenverteidigung der Zukunft scheint auch die der Vergangenheit zu sein: Marcel Maltritz und Jonas Acquistapace sind erste Wahl, Felix Bastians verteidigte auf der linken Seite und überzeugte dabei mit guten Flanken.
Für einiges Aufsehen sorgte aber ein 18-Jähriger, der verletzungsbedingt seit Monaten nicht mehr und mit den Profis noch nie gespielt hat. „Eine Sensation“, sagte Peter Neururer anschließend und griff damit verbal wieder ganz weit oben ins Regal, „er hat eine große Zukunft vor sich“. Wenn er denn gesund bleibt und sich entsprechend weiter entwickelt, der Jan Gyamerah. Als rechter Außenverteidiger versteckte sich Gyamerah, der noch ein Jahr in der A-Jugend spielen könnte, bei seinem Debüt keineswegs, sondern riss teilweise das Spiel an sich. Wenn Tempo gemacht wurde beim VfL, dann über ihn. Und die beste Bochumer Chance, als Sukuta-Pasu an Bayer-Torhüter Niklas Lomb scheiterte, bereitete er mit einem energischen Antritt und einer Flanke auch vor.
Bochum will neue Spieler präsentieren
Ebenfalls einen starken Eindruck hinterließ in der zweiten Halbzeit mit Fabian Holthaus ein weiterer 18-Jähriger. Beide, soviel mochte Neururer schon sagen, „haben gute Chancen, mindestens zum 18er Kader zu gehören“, wenn denn bald der Ernstfall eintritt.
Ob das auch für Danny Latza gilt, ist fraglich. Der 23-Jährige „Sechser“ stand in der zweiten Halbzeit auf dem Platz, zuvor hatte er einen Zweijahres-Vertrag beim VfL unterzeichnet. Gegen einen weiteren defensiven Mittelfeld-Spieler hätte man wohl nichts einzuwenden beim VfL, ein Angreifer soll noch kommen. „Wir sind aktiv, und ich habe die Hoffnung, dass in Kürze etwas passiert“, sagte Peter Neururer dazu. Dabei wird es sich allerdings um einen Spieler handeln, der noch nicht so im Fokus steht, kündigte Aufsichtsratsmitglied Martin Kree an.
Ach ja, trotz der ansehnlichen Vorstellung des VfL setzte sich die Klasse der Leverkusener durch. Zwei Fehler, zwei Tore - durch Castro und Kießling - dagegen hatte der VfL nur noch Tasakas Pfostenschuss zu setzen.
VfL stark im Test gegen Bayer
