Bochum. . Von schwierigen Zeiten als Mitglied des Aufsichtsrates des VfL Bochum berichtete Frank Goosen am WAZ-Mobil. Zusammen mit dem Fanbeauftragten des Klubs, Dirk „Moppel“ Michalowski diskutierte er über die Entwicklung des Klubs von der Castroper Straße.

Der Bochumer Kabarettist Frank Goosen (47) ist vom Fan des VfL Bochum zum Verantwortlichen seines Klubs geworden. Nach schwierigen Spielzeiten schlägt dem beliebten Bochumer jedoch teilweise gnadenlose Kritik entgegen. Über stürmische Zeiten an der Castroper Straße haben er und der Fanbeauftragte Dirk „Moppel“ Michalowski (42) mit WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt bei der VfL-Saisoneröffnung gesprochen.

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren gab es diesmal strahlenden Sonnenschein statt Nieselregen. Ein gutes Omen für die kommende Saison? Goosen und Moppel wünschen sich dies nur allzu sehnlichst. Der zuletzt drohende Absturz in die Drittklassigkeit hat beiden zugesetzt. „Abstiegskampf in der Zweiten Liga – das hat noch einmal eine andere Qualität“, meinte der Fanbeauftragte.

Dass sein Nervenkostüm derartig auf die Probe gestellt werden würde, damit hatte Goosen nicht gerechnet, als er im Oktober 2010 Mitglied des Aufsichtsrats wurde. „Sportlich, nervlich und emotional waren die vergangenen zweieinhalb Jahre sehr belastend“, sagt er. In dieser Zeit gab es beim VfL immerhin drei Trainerentlassungen. Mit Thomas Ernst und Jens Todt verschliss der Klub gleich zwei Sportvorstände in kurzer Zeit.

VfL Fans sehen nach vorn

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    Habe er denn selbst Fehlentscheidungen getroffen?, wollte Schmitt wissen. „Wir haben Personalentscheidungen getroffen, die uns nicht nach vorne gebracht haben“, gab der 47-Jährige zu. In Todts Amtszeit hätten die meisten von ihm geholten Spieler nicht eingeschlagen. Goosen sparte aber auch nicht mit Selbstkritik.

    Scharfe Kritik gegen Verantwortliche

    Er weiß, dass er von manchen mittlerweile kritisch gesehen wird. Als Verantwortlicher des Klub kann sich Goosen nicht mehr so frei wie früher über den VfL äußern. „Über interne Dinge kann ich schlecht im Blog schreiben“, erklärte er. Doch manche Anfeindungen gegen ihn als Aufsichtsrat gehen sehr weit. Unter anderem war von Selbstdarstellung die Rede. „Sollte der Eindruck entstehen, ich würde den VfL benutzen, dann würde ich es künftig lassen.“

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    Der Fanbeauftragte Moppel führt manche verbalen Entgleisungen aus dem Kreise der Anhänger auf das gesteigerte Interesse und die größer werdende mediale Aufmerksamkeit zurück. „Alles steht heutzutage auf dem Prüfstand. Hinzu kommt, dass durch soziale Netzwerke alles lebendiger ist und noch mehr hinterfragt wird.“

    Trotz aller Kritik ist Goosen derzeit positiv gestimmt, bittet aber um Geduld. „Die Leute müssen begreifen, dass wir in dieser Saison erst mal nur einen Schritt nach vorne machen.“ Doch er ist überzeugt: In dieser Liga ist für den VfL jeder Gegner schlagbar.