Bochum. Der VfL Bochum hat gegen Braunschweig einmal mehr nicht gewonnen, obwohl er gut gespielt hat. “Bedenklich“ findet das VfL-Kapitän Andreas Luthe, “frustrierend“ ist das Ergebnis für Sportvorstand Jens Todt. Eine generelle Qualitätsdiskussion will niemand beginnen. Trainer Neitzel hofft, “dass bei irgendwem der Knoten aufgeht“. Die Stimmen zum Spiel.

VfL-Trainer Karsten Neitzel: Dieses Ergebnis ist frustrierend. Wichtig ist jetzt, dass man jetzt alle zusammenhält. So wie wir in den letzten Wochen und Monaten Fußball spielen, müssen wir weitermachen. Wir brauchen nur einen Mann vorne, der das Ding einfach reinknallt. Dann können wir hoffen, dass bei irgendwem der Knoten aufgeht. Wir müssen aufstehen, auch wenn das schwer ist, wenn da so ein toter Haufen in der Kabine liegt. Ich bin überzeigt davon, dass uns auch dieses Ergebnis nicht umwirft. Wir werden uns zerreißen bis zur letzten Minute. Engagement und Leidenschaft waren da, auch fußballerische Qualität auch, was fehlt, ist das Ergebnis.

Jens Todt (zur Situation): Das ist grausame Abstiegskampfs-Realität, wenn du die bessere Mannschaft bist, zweimal die Latte triffst und der Gegner in der 85. Minute das Tor macht. Wir brauchen keine Komplimente, wir brauchen Punkte. Wichtig ist jetzt in dieser Situation, den Kopf oben zu behalten, hart zu arbeiten und dann kommen wir da raus. Aber es ist schon unfassbar, wie es derzeit für uns läuft. Eine Spitzenmannschaft, die höchstwahrscheinlich aufsteigt, können wir hier fast dominieren, haben allerbeste Chancen und gehen wieder mit leeren Händen nach Hause. Langfristig ist es vielleicht auch eine Qualitätsfrage, aber in so einer Situation ist es einfach so, dass der Ball nicht an die Unterkante der Latte, sondern oben drauf fällt.

VfL-Sportvorstand Jens Todt (zur nächsten Aufgabe in Berlin): Unslösbare Spiele gibt es für uns nicht. Wir haben in Lautern eine gute Leistung gezeigt, haben heute gegen eine Spitzenmannschaft eine gute Leistung gezeigt, wir haben aus beiden Spielen leider nur einen Punkt geholt. Das heißt, wir sind kein Kanonenfutter für Hertha BSC. Wir könne da mithalten. Wir sind in keinem Jammertal.

VfL-Kapitän Andreas Luthe (zum Spiel): Es ist unfassbar, dass wir das Spiel verlieren. In der besten Phase der Saison, in der wir den besten Fußball spielen, holen wir weiterhin kaum Punkte. Das ist wirklich bedenklich. Und bleibt aber nichts anderes übrig, als uns morgen wieder hinzusetzen, uns die scheiße wieder anzugucken und zu analysieren, warum wir wieder keine Punkte geholt haben in einem Spiel, in dem wir über 90 Minuten die bessere Mannschaft waren.

Andreas Luthe (zum Sturmproblem): In erster Linie haben wir ein Tor zugelassen. Dann spielen wir selbst mit einer erfolgreichen Offensive vielleicht nur 1:1. Wenn ich mir das Tor angucke, dann darf das niemals fallen.

Andreas Luthe (zur Situation): Wir haben immer weniger Zeit, um Punkte zu holen. Aber wir werden dafür bezahlt, weiterzumachen. Und wir weichen nicht von dem Weg ab, auf dem wir sind. Wir spielen nun mal Fußball, da wird man nicht immer belohnt für gute Leistungen und gutes Arbeiten. Normalerweise ist das so, aber bei uns aktuell überhaupt nicht. Das ist eine gefährlich Situation. Aber wir können auch in Berlin gewinnen.

VfL-Stürmer Kevin Scheidhauer: Wir hätten gewinnen müssen, können uns von diesem Spiel aber nichts kaufen. Wir haben uns sehr gute Chancen herausgespielt, zweimal die Latte getroffen, den Kopfball von Zlatko, aber irgendwie müssen die Dinger langsam mal rein. Ein Punkt hätte uns auch nicht viel gebracht, wir müssen jetzt langsam mal gewinnen. Wenn es dann in zwei Wochen bei Hertha ist, umso besser.

Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht: Heute haben wir uns darauf konzentriert, mit einer guten Defensive und leidenschaftlich zu spielen. Das ist das Wichtigste wenn du gegen so eine Mannschaft spielst, die im Existenzkampf steht. Wir sind natürlich froh, dass wir in der 85. Minute das Tor machen. Das war für die Moral ganz wichtig. Wir haben Leidenschaft gezeigt, ein paar Prozent mehr an Zweikämpfen gewonnen, das war wichtig. In den vergangenen Jahren sind wir immer mit guten fußballerischen Leistungen in Bochum aufgetreten und haben verloren. Heute haben wir uns das Glück erarbeitet.