Bochum. Am Ende stand für den VfL Bochum gegen Eintracht Braunschweig eine Heimniederlage. Einen richtigen Totalausfall hatten die Bochumer allerdings nicht in ihren Reihen. Bester VfL-Akteur gegen den Aufstiegsaspiranten war Marc Rzatkowski - auch wenn er zweimal am Aluminium scheiterte. Die VfL-Spieler in der Einzelkritik.
So geknickt, wie die Spieler des VfL Bochum nach dem 0:1 gegen Eintracht Braunschweig vor die Osttribüne des Bochumer Stadions traten, hätte man meinen können, sie schämten sich für die vorangegangenen 90 Minuten. Grund dazu hatte allerdings keiner in Blau-Weiß.
So bitter und niederschmetternd das Resultat auf der Anzeigetafel war, so ansehnlich und engagiert hatten sich die VfL-Akteure zuvor präsentiert. Bester Bochumer war Marc Rzatkowski, der diesmal über rechts kam und viel Leidenschaft zeigte. Einziges Manko: Zweimal stand ihm die Latte im Weg.
Noten von 2 bis 4 gibt's für die Bochumer in unserer Einzelkritik. Klicken Sie sich durch die Bilderstrecke und diskutieren Sie mit über Leistungen und Benotung.
Die VfL-Einzelkritik im Fließtext
Andreas Luthe: War im ersten Durchgang weniger mit fangen als mit Warmhalte-Übungen beschäftigt. Musste nach der Pause etwas aufmerksamer werden, weil sich etwas mehr vor seinem Tor abspielte. Sein Kalorienverbrauch durfte sich dennoch in Grenzen halten - eine Parade in Minute 81, einmal Ball aus dem Netz holen. Note: 3
Carsten Rothenbach: Hatte einen guten Tag erwischt. Starker Zweikämpfer auf der rechten Defensivseite. Trat offensiv zunächst allerdings kaum in Erscheinung. Wagte sich nach der Pause öfter vor. Note: 3
Marcel Maltritz: Ganz stark bei hohen Bällen. Im Passspiel nicht immer genau, aber immer noch öfter als einem durchschnittlichen Maltritz-Tag. Gewann beinahe alle Zweikämpfe gegen Domi Kumbela. Braunschweigs Toptorjäger entwischte nur einmal - das war allerdings spielentscheidend. Note: 3
Holmar Örn Eyjolfsson: Wirkte am Ball meistens überhastet, was in der ersten halben Stunde in teils allergemeinsten Fehlpässen vor dem eigenen Sechzehner mündete. Gewann kurz vor der Pause zwei ganz wichtige Zweikämpfe gegen Kumbela und putzte damit den Fehler von Nebenmann Maltritz aus. Danach verbessert im Timing. Nach gut einer Stunde den entscheidenden Tick schneller als Kumbela. Note: 3
Michael Lumb: Trat in der ersten Halbzeit kaum in Erscheinung – und wenn, dann durch schlechtes Timing im Zweikampf und ungenaues Passspiel. Nach dem Wechsel kam mehr über seine Seite, konnte aber auch dann keine Akzente setzen. Verlor vor dem 0:1 den Zweikampf gegen Flankengeber Elabdellaoui. Note: 4
Leon Goretzka: Viel unterwegs, stark als Balleroberer. Wenn Scheidhauer eine bessere Ballannahme zeigt, führt sein Traumpass nach einer Viertelstunde zu einer Hundertprozentigen. Rettete in der Schlussphase des ersten Durchgangs in höchster Not gegen Korte (36.). Verfehlte mit zwei Distanzschüssen in der Schlussphase nur knapp das Tor. Note: 2,5
Christoph Dabrowski (bis 87.): Passte sich als Ballverteiler nach längerer Pause wieder gut ein. Ruhig am Ball, stark in der Luft. Note: 3
Marc Rzatkowski: Legte los wie die Feuerwehr mit vielen giftigen Zweikämpfen und Ballgewinnen. Hatte mit seinen Lattentreffern (21., 76.) die größten VfL-Chancen. Ist gut und gerne am Ball, manchmal allerdings zu lang. Bester Bochumer. Note: 2
Zlatko Dedic (bis 69.): Hat offenbar nicht allzu viel Ahnung von den richtigen und wichtigen Laufwegen auf der Zehner-Position. Nur selten anspielbar in der ersten Hälfte. Schien in einen guten Pausenkaffee bekommen zu haben, hatte nämlich direkt nach dem Wechsel zwei gute Möglichkeiten. Hat sich mit seinem Abschluss nach der Freistoß-Flanke von Rzatkowski für eine Sonderschicht am Kopfballpendel beworben (49.). Note: 4
Yusuke Tasaka (bis 84.): Flink, beweglich, engagiert. Machte über links viel Betrieb. Note: 3
Kevin Scheidhauer: Sein Körper machte es seinen Gegenspielern oft schwer, sich selbst leider auch. Engagiert und gut anspielbar in der Spitze, aber selten genau im Anspiel. Größtes Minus: Kein Torabschluss bis zur 70. Minute, verzog dann aus 18 Metern. Note: 3,5
Faton Toski (ab 69.): Kam für Zlatko Dedic. Ohne Note.
Alexander Iashvili (ab 84.): Kam für Yusuke Tasaka. Ohne Note.
Michael Delura (ab 87.): Kam für Christoph Dabrowski. Ohne Note.