Bochum. Der VfL Bochum hat eine ganz bittere Heimniederlage kassiert. Gegen den Aufstigesaspiranten Eintracht Braunschweig verlor die Mannschaft von Trainer Karsten Neitzel trotz starker Vorstellung mit 0:1. Domi Kumbela erzielte wenige Minuten vor Schluss das Tor des Tages. Jetzt droht dem VfL am Montag der Fall auf den Relegationsplatz.
Der VfL Bochum nähert sich der Dritten, Eintracht Braunschweig der Ersten Liga. Eintrachts Angreifer Domi Kumbela stellte mit seinem Tor des Tages zum 1:0-Sieg der Gäste wenige Minuten vor dem Schlusspfiff den Spielverlauf in Bochum auf den Kopf.
„Ich hoffe, dass die Fans mit im Boot bleiben. Es gibt zu dem Fußball, den wir spielen, keine Alternative“, sagte VfL-Trainer Karsten Neitzel und sprach von einem „Ergebnis, das total frustrierend ist“. Die Mannschaft, so Neitzel weiter, „liegt in der Kabine wie ein toter Hund auf einem Haufen“. Auch Sportvorstand Jens Todt will sich nach einem starken aber unbelohnten Auftritt gegen ein Spitzenteam „nicht anstecken lassen von der Unruhe, die aufkommen kann“. Todt warnte davor, den Rest der Saison mit einer „Angsthasentaktik“ zu bestreiten und nur noch „zu mauern“.
Dedic startete an der Seite von Scheidhauer
Neitzel hatte sich schließlich doch für Zlatko Dedic anstelle von Faton Toski als Sturmpartner von Kevin Scheidhauer entschieden. Damit gab es zwei Änderungen auf Bochumer Seite nach der Niederlage in Ingolstadt. Denn Christoph Dabrowski ersetzte, wie angekündigt, den gesperrten Christoph Kramer. Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht überraschte den Braunschweiger Anhang mit gleich drei Personalien. Kratz, Kessel und Gianluca Korte kamen ins Team, Petersch, Boland und der verletzte Reichel fehlten.
Die Gastgeber begannen schwungvoll und bemüht. Bereits nach wenigen Sekunden hätte sich beinahe die Hoffnung auf eine frühe Führung erfüllt, aber Marcel Maltritz wurde im Anschluss an einen Eckball im letzten Moment geblockt. Das war der Auftakt einer guten halben Stunde, in der die Hausherren viel investierten, aber letztlich nicht die kompakte Eintracht-Defensive zu knacken vermochten. Dedic und Scheidhauer hinterließen keine Spuren im gegnerischen Strafraum, die beste Chance des VfL resultierte aus einem 18-Meter-Schuss von Marc Rzatkowski, der noch die Latte streifte.
Braunschweig wird vor dem Pausempfiff besser
Ganz allmählich aber eroberte sich der Aufstiegsaspirant zunehmend Spielanteile und sorgte für die eine oder andere brenzlige Situation in der Bochumer Abwehr. So konnte Leon Goretzka Korte erst im letzten Moment bremsen, Damir Vrancic stürzte Marcel Maltritz und Dabrowski in Verwirrung, verpasste das VfL-Tor nur knapp, und Domi Kumbela setzte einen Kopfball am Tor vorbei. Gegen Ende der ersten Halbzeit hatten die Braunschweiger das Kommando übernommen.
Auch interessant
Das sollte aber nicht so bleiben. Mit Macht drängte der VfL nach dem Seitenwechsel auf das Führungstor. Bereits nach wenigen Minuten hätte Dedic die Weichen in die richtige Richtung stellen können, doch nach Marc Rzatkowskis Flanke köpfte der Slowene unbedrängt Eintracht-Torhüter Daniel Davari an. Wenig später parierte Davari Dabrowskis Volleyabnahme. „Der Ball muss im Netz zappeln“, hatte VfL-Trainer vor der Partie gesagt, aber auch gegen Braunschweig wollte genau das nicht gelingen.
Rzatkowski trifft zweimal die Latte
Auch nicht als Rzatkowski, diesmal mit rechts, erneut an der Latte scheiterte. Es war zum Haareraufen, denn auch Scheidhauer gelang aus 18 Metern nicht der ersehnte Treffer. Unverdrossen versuchte es der VfL weiter – in Gestalt von Leon Goretzka, der in identischen Situationen mit einem identischen Ergebnis abschloss: Zweimal rauschte der Ball knapp am langen Pfosten vorbei.
Wie man aus ganz wenigen Chancen Kapital schlägt, bekamen die Bochumer ein paar Minuten vor dem Schlusspfiff vorgeführt. Omar Elabdellaoui ließ Michael Lumb und Faton Toski wie C-Junioren stehen, Domi Kumbela hatte sich von Maltritz weggeschlichen – 0:1. Das 16. Saisontor des Eintracht-Stürmers stürzte die VfL-Akteure in Depressionen, während für die Braunschweiger der Traum von der Bundesliga immer konkreter wird. Sollte Dresden am Montag gegen Köln gewinnen, würde der VfL Bochum auf den Relegationsplatz abstürzen.