Bochum. Mirkan Aydin schießt für den VfL Bochum die Treffer zwei und drei nach seinem Comeback. Damit gehört er beim 4:0-Sieg über den SC Paderborn zu den Matchwinnern. Jetzt wartet ein Lieblingsgegner auf Aydin.
Seine letzte große Aktion war ein Trab zur Seitenauslinie: Mirkan Aydin sah die Nummer 22 aufleuchten und ging vom Feld. Bochums Trainer Karsten Neitzel wollte seinen Angreifer mit der Auswechslung aber nicht bestrafen, sondern belohnen. Er wusste, dass der Großteil der 10.250 Zuschauer Aydin noch einen Sonderapplaus spenden würde.
Der 25-Jährige gehörte beim 4:0-Erfolg über den SC Paderborn zu den Matchwinnern: Kopfballtreffer zum 1:0 (18.), Abstaubertor zum 3:0 (72.), und auch am 4:0 durch Kevin Scheidhauer (81.) war Aydin mit einem Pass in die Tiefe beteiligt. Schon in der Vorwoche hatte er den VfL Bochum durch ein Tor bei Dynamo Dresden auf die Siegerstraße gebracht. "Drei Tore in zwei Spielen - klasse", sagte Aydin nüchtern.
Brutales Foul von Asamoah
In seinem Seuchenjahr 2012 gibt es dann doch noch eine Erfolgsstory. Rückblende: Am 25. Februar trat Aydin mit Bochum bei der Spielvereinigung Greuther Fürth an. Der Angreifer hatte zuvor eine ordentliche Saison gespielt, immerhin schon fünf Tore erzielt. Doch dann kam die 24. Minute und es kam Gerald Asamoah. Fürths Angreifer leistete sich ein brutales Foul, für das er nur die Gelbe Karte sah. Aydin musste runter und erhielt eine niederschmetternde Diagnose: Wadenbeinbruch.
Es dauerte fast neun Monate bis zu seiner Rückkehr auf dem Fußballplatz. Am 23. November wurde er beim 1. FC Köln eingewechselt und leistete sich prompt einen Fehler, der zu einem Gegentor führte. Doch das verunsicherte Aydin nicht, er kämpfte weiter. Mit Erfolg.
Iashivili auf der Bank
Mittlerweile hat er Routinier Alexander Iashvili aus der Startelf verdrängt, das Selbstbewusstsein ist wieder da. "Mein Comeback hätte ich mir schon so erträumt. Dass es aber tatsächlich so gekommen ist, ist großartig", sagte Aydin nach dem Spiel gegen Paderborn. "Ich merke, dass es von Spiel zu Spiel besser wird."
Der Angreifer wird wahrscheinlich auch im Pokalspiel gegen 1860 München (Mittwoch, 19 Uhr / live im DerWesten-Ticker) wieder von Beginn an spielen. "Das wollen wir natürlich gewinnen", betont Aydin, der auf ein attraktives Spiel im Viertelfinale spekuliert. Er könnte gleichzeitig seine persönliche Erfolgsbilanz gegen die "Löwen" fortsetzen: Zwei Spiele bestritt Aydin gegen 1860 München. Dabei gab es zwei Bochumer Siege - und jeweils ein Aydin-Tor.