Bochum. Souveräner Heimsieg für den VfL: Am 19. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga setzten sich die Bochumer gegen den SC Paderborn klar und deutlich mit 4:0 (2:0) durch. Mirkan Aydin traf doppelt, zudem schlugen Leon Goretzka und Kevin Scheidhauer zu.
Der VfL Bochum hat in seinem letzten Zweitliga-Spiel dieses Jahres seine bislang höchsten Sieg gelandet und mit dem 4:0-Erfolg gegen den SC Paderborn wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg gesammelt.
Die Hoffnung trog, der VfL musste auf den in den letzten Wochen so starken Yusuke Tasaka verzichten. Weil Trainer Karsten Neitzel neben Michael Ortega, Faton Toski und Nika Gelashvili auch die Rekonvaleszenten Slawo Freier und Michael Delura nicht belasten wollte, umfasste das Bochumer Aufgebot nur 17 Spieler - inklusive des bislang kaum berücksichtigten Sören Bertram. Für Tasaka rückte Marc Rzatkowski in die Startelf, Marcel Maltritz kehrte in die Innenverteidigung zurück, anstelle des gesperrten Holmar Eyjolfsson. Unverändert blieb die Offensive, wo Zlatko Dedic erneut an Mirkan Aydins Seite spielte.
Auch ohne Tasaka legte der VfL - vor weitgehend schweigenden Fans - los wie die Feuerwehr. Innerhalb von drei Minuten erspielten sich die Hausherren zwei gute Tormöglichkeiten. Zunächst verpasste Rzatkowski knapp Leon Goretzkas Hereingabe, dann kam der 17-Jährige selbst, nach einem Konter über Maltritz, einen Tick zu spät. Allmählich begannen die Paderborner nun mitzuspielen, Alban Meha prüfte VfL-Schlussmann Michael Esser erstmals mit einem Freistoß.
Nach der Führung bekam Esser mehr zu tun
Und dann stellten die Bochumer ihre neu gewonnene Effektivität unter Beweis. Erste Ecke, erstes Tor. Rzatkowski brachte den Ball herein, Aydin traf per Kopf. Für einen Moment wurde es sogar bei den VfL-Fans lauter. Die Führung im Rücken, zogen sich die Hausherren etwas weiter zurück, Paderborn bekam mehr Spielanteile und Esser mehr zu tun. Zunächst parierte er Philipp Hofmanns Kopfball, dann lenkte er mit den Fingerspitzen Mario Vrancic' Schuss um Zentimeter am Tor vorbei. Es war eng geworden für den VfL.
Doch die zweite Ecke bescherte den Bochumern den zweiten Treffer. Wieder war Rzatkowski der Ausgangspunkt, diesmal köpfte aber Leon Goretzka ein. Es war das zweite Saisontor des VfL-Talentes. Jetzt wurde es sogar einmal richtig laut auf den Tribünen, wo sich nach dem Seitenwechsel allmählich die Unterstützer gegen die weiterhin schweigenden Protestierer gegen das DFL-Sicherheitskonzept durchzusetzen begannen.
Schmach des Hinspiels getilgt
Und die Stimmung sollte weiter steigen. Die Konter des VfL wurden präziser. Goretzkas Volleyabnahme stellte Paderborns Torhüter Lukas Kruse zwar noch nicht vor große Probleme, aber nach einer zügigen Kombination über Rzatkowski und Dedic musste Kruse gegen Aydin schon alles abrufen, um den dritten Gegentreffer zu verhindern. Doch er hatte die Entscheidung damit nur um wenige Minuten hinausgezögert. Sekunden später hätte Goretzka fast seine gute Leistung mit dem zweiten Tor gekrönt, aber was ihm nicht gelang, schaffte Aydin, der goldrichtig stand, als Kruse einen langen Diagonalball von Rzatkowski nur abklatschen konnte. Es war Aydins dritter Treffer im zweiten Startelf-Einsatz nach zehnmonatiger Verletzungspause.
Nun machte sich der VfL auf, die Schmach des Hinspiels zu tilgen. Und es gelang. Erneut wurde Paderborn nach einem Fehler in der Vorwärtsbewegung ausgekontert, diesmal durfte sich der eingewechselte Kevin Scheidhauer, erstklassig bedient von Goretzka, in die Torschützenliste eintragen. Ein versöhnlicher Abschied vom Ligaalltag dieses Jahres.