Bochum. Eventuell ohne Yusuke Tasaka muss der VfL Bochum am Sonntag im letzten Ligaspiel des Jahres gegen den SC Paderborn antreten. Damit wird Trainer Karsten Neitzel vor ein kniffliges Personalpuzzle gestellt, denn mit Alternativen ist er derzeit nicht gerade gesegnet.

Die schlechte Nachricht des Tages kam am Nachmittag: Yusuke Tasaka, in den letzten Wochen eine sehr verlässliche Größe beim VfL Bochum, kann seinem Klub womöglich am Sonntag (13.30 Uhr, live im Ticker) im letzten Punktespiel des Jahres gegen den SC Paderborn nicht helfen. Tasaka musste am Freitag wegen einer Innenbanddehnung das Training abbrechen.

Sollte der Japaner, der sich inzwischen an den deutschen Zweitliga-Fußball gewöhnt hat und wesentlich präsenter und selbstverständlicher auftritt als beispielsweise im Hinspiel zu Beginn der Saison, ausfallen, wäre das ein herber Schlag für den VfL. Zumal man mit Alternativen derzeit nicht gerade gesegnet ist. Erster Anwärter für diese Position wäre wohl Marc Rzatkowski, in dem Fall müsste Leon Goretzka lediglich die Seite wechseln. Allerdings hat Rzatkowski, ebenso wie Slawo Freier und Michael Delura, zuletzt eine Zeit lang pausieren müssen.

Aydin soll spielen - auch Iashvili?

Will Trainer Karsten Neitzel jemanden mit Spielpraxis mit dieser Aufgabe betrauen, könnte er also nur entweder Christoph Dabrowski vorschieben oder Mirkan Aydin zurückbeordern. Beide Varianten werden ihm nicht gefallen, denn Dabrowski müsste (durch Lukas Sinkiewicz?) zentral vor der Abwehr ersetzt werden und Aydin im offensiven Zentrum. Dort wird er aber, weil er den Ball gut behaupten kann, benötigt. Dass Aydin auf jeden Fall spielen soll, machte Neitzel deutlich: „Wir gehen immer noch sensibel mit Mirkan um, dabei ist es besser, wenn er mal eine Trainingseinheit weglässt - im Hinblick auf Sonntag.“

Sein potentieller Nebenmann soll wohl Alexander Iashvili sein, der ja ebenfalls den Ball im Spiel zu halten versteht, aber ein paar Wochen lang physisch nicht ganz auf der Höhe war. Offenbar hat er sich wieder erholt, womit der Georgier sofort wieder ein Thema ist. Eine „Tendenz“, so Neitzel, habe er „im Kopf“, was die personelle Besetzung der Offensive betrifft, und fügte dann hinzu: „Aus vier mach zwei.“ Neben Aydin und Iashvili kommen ja noch Zlatko Dedic, in Dresden gänzlich wirkungslos, und Kevin Scheidhauer in Frage.

Freier und sogar Delura könnten im Kader stehen

Vermutlich wird Slawo Freier zum Kader gehören, vielleicht sogar, sollte Tasaka passen müssen, Michael Delura. Eine suboptimale Lösung, denn beide haben ja lange nicht mehr gespielt und sind deshalb nur für einen sehr begrenzten Zeitraum belastbar. Dennoch sind sie eventuell dabei, weil man auch auf Michael Ortega (Muskelverhärtung) und Faton Toski ( Schulter ausgerenkt) sowie Nika Gelashvili verzichten muss.

Personell also keine günstigen Voraussetzungen, doch Jammern ist verboten. „Kompakt stehen und noch besser nach vorne spielen“ lassen will Karsten Neitzel, der zum Jahresende unbedingt noch ein paar Punkte einsammeln möchte: „Wenn wir das Spiel gewinnen, haben wir unser Minimalziel erreicht.“