Bochum. Nach dem 3:0-Erfolg in Dresden will der VfL Bochum im letzten Zweitliga-Ligaspiel des Jahres gegen den SC Paderborn drei weitere Punkte verbuchen. Holmar Eyjolfsson und Nika Gelashvili werden dabei fehlen. Marcel Maltritz kehrt in die Innenverteidigung zurück.

Zweimal hat der VfL Bochum nun auswärts in der Defensive, wenn auch in Dresden mit Glück, ganz gut funktioniert, da stellt sich die Gretchenfrage: Wie verhalte ich mich in einem Heimspiel? Kann ich da auch den Gegner, wie es Karsten Neitzel formuliert, „tiefer aufnehmen“? Am Sonntag werden wir es sehen, dann kommt der SC Paderborn nach Bochum (13.30 Uhr/live im DerWesten-Ticker).

Mit Recht hat Neitzel auf das vermaledeite Hinspiel hingewiesen und darauf, dass man ja beim 0:4 in Ostwestfalen auch mit „zwei Sechsern“ gespielt habe und trotzdem nicht die frühe erste Saisonschlappe verhindern konnte. Stimmt. Die komplette Mannschaft wirkte an diesem Augusttag nicht richtig wach, nicht energisch genug, zu unkonzentriert und fahrig. Die System- und Raumfrage erübrigt sich ja auch, wenn man nicht gemeinsam verdichtet, dem Gegner nicht auf die Pelle rückt und ihn nicht unter Druck setzt. Dann ist es relativ unerheblich, ob man zehn Meter weiter vorne oder hinten zu spät kommt.

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VfL hat zu wenig Punkte

Dennoch wird Neitzel das inzwischen bevorzugte Konzept, den Gegner „tiefer aufzunehmen, das tut uns gut“, weiter verfolgen. Zwar fragt er sich, „wie lange das zu Hause mitgetragen wird gegen einen gefühlten Drittligisten“, aber schließlich geht es im Moment nicht um die Begeisterung der Massen, sondern um Punkte, von denen der VfL bislang viel zu wenige hat, um in der Zweiten Liga zu überleben. Und „der Anschluss von vorne nach hinten ist momentan einfacher als hinten raus zu schieben und vorne drauf zu gehen“, sagt der VfL-Trainer, erwägt gleichwohl aber auch eine Änderung - nicht im System, sondern durch einen „offensiven Spielertyp“.

Die personelle Situation ist rasch erklärt. Im Vergleich zur Partie in Dresden werden Holmar Eyjolfsson (gesperrt) und Nika Gelashvili, für den das Jahr wegen einer schweren Fußprellung gelaufen ist, fehlen, Marcel Maltritz kehrt in die Innenverteidigung zurück. Den frei gewordenen Platz im Kader könnte bereits am Sonntag Slawo Freier einnehmen. Freier hat zwar erst am Mittwochnachmittag nach sechswöchiger Verletzungspause (Innenbandteilriss) erstmals mit der Mannschaft trainiert, aber weil man sich der Winterpause nähert und nur noch zwei Spiele anstehen, überlegt Karsten Neitzel, den Ex-Nationalspieler noch einmal einzubinden: „Für einen Kurzeinsatz kann man einen schon mal reinschmeissen, wenn danach nichts mehr ist.“

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An der Zielsetzung lässt der VfL-Trainer keinen Zweifel: „Wir wollen drei Punkte holen.“ Gelänge das, dann wäre die Gefahr, im Tabellenkeller überwintern zu müssen, gebannt, und man könnte selbstbewusst die Pokalaufgabe in Angriff nehmen.