Bochum. Fußball-Zweitligist VfL Bochum stürzt weiter ab: Vor dem Spiel gegen Dynamo Dresden droht die gesamte Innenverteidiung auszufallen. Dennoch bleibt Trainer Neitzel zuversichtlich: „Wir kriegen das hin und werden wieder kompakt stehen.“

Nach einer wahren Flut an Gegentoren ist der VfL Bochum auf der Suche nach defensiver Stabilität. Just in diesem Moment, vor der samstäglichen Partie in Dresden (13 Uhr/Im Live-Ticker bei DerWesten), droht der Ausfall der kompletten Innenverteidigung. Dennoch verspricht Trainer Karsten Neitzel: „Wir kriegen das hin und werden wieder kompakt stehen.“

Sinkiewicz-Einsatz bei Dynamo Dresden möglich

Wieder soll heißen: Auch bei der 1:2-Niederlage in Berlin hat es eigentlich nicht an defensiver Qualität gefehlt. Wären da bloß nicht die Standardsituationen gewesen. Personell aber muss Neitzel jetzt umplanen. Marcel Maltritz, das war klar, ist ohnehin gesperrt. Und die Chancen, dass Lukas Sinkiewicz, den ein übler Hexenschuss plagt, am Samstag wird auflaufen können, beziffert der VfL-Trainer aktuell mit „50:50“. Gut möglich also, dass Jonas Acquistapace, der am Donnerstag wieder ins Training einsteigen soll, und Holmar Eyjolfsson im ersten Rückrunden-Spiel das zentrale Abwehr-Duo bilden. Neitzel über den Isländer: „Bei allen Schwächen gibt es eine gewisse Verlässlichkeit, was die Druckbewältigung angeht. Bei ihm weiß man, was man defensiv hat.“

Gut möglich aber auch, dass Sinkiewicz als 19. Spieler mitfährt am Freitag nach Sachsen - nachdem die Mannschaft noch einmal in Bochum trainiert hat, weil in Dresden derzeit witterungsbedingt die Plätze gesperrt sind.

Leon Goretzka meldet sich rechtzeitig wieder fit

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Weiter vorne sieht es etwas besser aus. Die Rückenbeschwerden von Christoph Kramer bezeichnet Neitzel als „nicht so problematisch“. Kramer teilt übrigens den Optimismus seines Trainers. „Wir werden in diesem Spiel kein Gegentor bekommen“, verspricht der Mittelfeld-Akteur, der mit großer Wahrscheinlichkeit erneut zentral an der Seite von Christoph Dabrowski spielen wird. Auch Leon Goretzka ist schon wieder auf den Beinen, ebenso wie - nach einer Verletzungspause - Marc Rzatkowski, den der VfL-Trainer als „Option für die Bank“ bezeichnet.

Bleibt demnach das Mittelfeld mit Dabrowski, Kramer, Goretzka und Tasaka unangetastet, so überlegt Karsten Neitzel noch, ob er Kevin Scheidhauer nach langer Sendepause mal wieder in der Startelf eine Chance geben soll. In Berlin hat Scheidhauer seine Sache als Einwechselspieler gut gemacht, während man Mirkan Aydin anmerkte, dass er noch Nachholbedarf hat. Nachholen kann er andererseits aber nur, wenn er spielt. Diese Frage ist noch nicht geklärt.

VfL-Trainer Neitzel blickt auf "gute Trainingswoche" zurück

Für den VfL-Trainer ist diese Fahrt auch eine Reise in die Vergangenheit, schließlich stammt er aus der erfolgreichen Dynamo-Jugend, auch wohnt seine Mutter noch dort. „Es ist unfassbar, was du da auf den Straßen an Fanartikeln an den Menschen siehst“, sagt er, freut sich darauf, „mal wieder nach Hause zu kommen“, spricht dann aber sofort - trotz der prekären Lage - von einer „guten Trainingswoche“. Das habe er „in Freiburg schon anders gesehen“.