Bochum. 68 Minuten dauerte Michael Ortegas erster Auftritt in der Startelf des VfL Bochum. Fast anderthalb Halbzeiten hatte die Leihgabe von Bayer Leverkusen die Möglichkeit, gegen den 1. FC Kaiserslautern im offensiven Mittelfeld zu zaubern. In seinen Bann konnte der Kolumbianer aber weder die Fans noch die Verantwortlichen des Zweitligisten ziehen.
„Michael war bemüht und man hat in ein paar Szenen gesehen, was er technisch drauf hat“, bewertete Bochums Sportvorstand Jens Todt die Leistung des Jungprofis Michael Ortega gegen den 1. FC Kaiserslautern. Trainer Andreas Bergmann ergänzte: „Ich habe ein paar gute Ansätze gesehen, aber sicherlich ist sein volles Potenzial noch nicht ausgeschöpft.“ Diese Aussagen galten für das Offensivspiel des 20-Jährigen.
Ortega ist kein Defensivspezialist
Anders fällt das Fazit über seine Defensivarbeit aus. Mit der robusten Spielweise der Gäste kam der kleine Ballkünstler nie richtig zurecht. Beide Gegentreffer beim 1:2 gegen den Aufstiegsaspiranten aus der Pfalz fielen über die linke Seite. Die Seite des Duos Ortega/ Wenigstens bei einem Treffer sah auch der Leihspieler von Bayer Leverkusen nicht gut aus. „Er ist kein Defensivspezialist, das wissen wir alle“, sagte Todt nach dem Spiel. Aber das erwartet man von anderen Offensivspielern „auch nicht so massiv.“
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Trotz seines „nur kleineren Stellungsfehlers“ sei der Mittelfeldspieler sehr bemüht gewesen. Kein so positives Urteil, zieht man die Zeugnissprache zu Rate. VfL-Torwart und Kapitän Andreas Luthe fasste es etwas deutlicher zusammen: „Unser ganzes System ist darauf ausgelegt, dass wirklich jeder mitmacht“, erklärte der Schlussmann die Rückwärtsbewegung des Zweitligisten. „Sobald einer pennt, haben wir wirklich riesige Probleme.“ So wie beim 0:1 durch Konstantinos Fortounis, den er aus den Augen verlor (32.) und seines Weges ziehen ließ. Das sah auch Luthe so: „Beim ersten Tor war es seine Seite.“
Der Druck beim VfL wächst auf jeden Spieler
Die Niederlage nur an Ortega fest zu machen, wäre nicht fair. „Seine Leistung für das allererste Mal und für 20 Jahre absolut in Ordnung“, sagte Todt. Wie viele Chancen Ortega in seiner einjährigen Leihe noch von Beginn an bekommt, ist allerdings offen.
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Mit Michael Delura kehrte gegen Lautern ein Langzeitverletzter zurück. Leon Goretzka, Faton Toski, Christoph Dabrowski und auch Mirkan Aydin kehren auch bald zurück. „Es ist nicht einfach, in so ein eingespieltes Mittelfeld geworfen zu werden“, nahm Christoph Kramer den Debütanten in Schutz. „Aber er hat Leon Goretzka ganz gut ersetzt.“
Nur kommen die Rekonvaleszenten zurück, habe der VfL „einen Riesenkader mit vielen Kandidaten, die alle in der ersten Elf stehen können“, so Luthe. Damit würde der Druck auf jeden Einzelnen auch wachsen. Auch auf Ortega.