Bochum. „Wir schauen uns intensiv nach einem zentralen oder offensiv flexibel einsetzbaren Mittelfeldspieler um“, sagt VfL-Sportvorstand Jens Todt. Diese Position habe Priorität - für den Angriff, der durchaus Sorgen macht, dürfte in diesem Sommer kein Geld mehr da sein.

Es gab zehn Abgänge allein in diesem Sommer und drei im Winter - und damit doch mehr, als man gedacht hatte, räumt VfL-Sportvorstand Jens Todt ein. Der Wechsel von Kevin Vogt etwa und das frühe Karriere-Ende von Giovanni Federico hatte man nicht unbedingt erwartet. Da in Takashi Inui und Mimoun Azaouagh zwei weitere Kreative, neben Federico, den Klub verlassen haben, gibt es Bedarf. „Wir schauen uns intensiv nach einem zentralen oder offensiv flexibel einsetzbaren Mittelfeldspieler um“, sagt Sportvorstand Jens Todt. Diese Position habe Priorität - für den Angriff, der durchaus Sorgen macht, dürfte in diesem Sommer kein Geld mehr da sein.

Todt: „Es gibt keine Risiko-Transfers“

Ob überhaupt noch einer kommt, ist offen. „Panikkäufe, Risikotransfers wird es nicht geben. Wir müssen zu Hundertprozent überzeugt sein“, betont Todt. Eine - geringe - Ablösesumme sei zwar „nicht ausgeschlossen, aber dafür müssten wir uns sehr strecken.“ Todt betont, dass man die Einnahmen aus dem Inui-Transfer nach Frankfurt (direkt ca. 1,5 Mio Euro, die Summe kann sich aufgrund diverser Klauseln auf ca. 2,5 Mio Euro erhöhen) „nicht eins zu eins“ wieder ausgeben könne für neue Spieler. Bisher erzielte man 2012 einen Transfer-Überschuss von mehr als 3 Mio Euro - vor allem dank der Verkäufe von Inui und Vogt sowie im Winter Ostrzolek und Tese. Dagegen kosteten die bisher sechs externen Neuen bis auf eine geringe Leihgebühr für Scheidhauer: nichts.

Die Einnahmen aber benötigt der VfL zum Schuldenabbau, zumal ja das Geld aus dem Stanislav-Sestak-Transfer fehlt. Die Bochumer klagen die ausstehenden 2,375 Mio Euro von Pleite-Klub Ankaragücü über die Fifa ein, das Verfahren läuft, so Todt - bisher ist ein (erfolgreiches) Ende aber nicht absehbar.

Da Silva ist aus dem Rennen

Wer also könnte kommen - und wer nicht? Carlos da Silva, bis Freitag zur Probe vor Ort, sicher nicht. Sehar Fejzulahi, in Oberhausen ordentlich, könnte noch einmal bei einem Test vorspielen, eine Verpflichtung ist aber eher unwahrscheinlich. Dass der Japaner Hiroki Yamada, der noch anderthalb Jahre bei Jubile Iwata unter Vertrag steht, in diesem Sommer einfliegt, ist sogar „extrem unwahrscheinlich“, so Todt. Man wolle ihn aber weiter im Auge behalten - in der Hoffnung, dass der 23-Jährige im Winter günstiger zu haben ist.