Oberhausen. Licht und Schatten gab es beim Testspiel des Zweitligisten VfL Bochum beim Regionalligsten Rot-Weiß Oberhausen. Der VfL setzte sich mit 3:0 durch. Die Routiniers Christoph Dabrowski und Alexander Iashvili spielten durch - und überzeugten.

Doch, am Ende wurde es ein netter Ausflug in die entfernte Nachbarschaft, und Andreas Bergmann konnte relativ entspannt dem trainingsfreien Sonntag entgegen blicken: „Das war ein vernünftiger Abschluss nach einer guten Trainingswoche.“ Mit klarer Betonung auf letzterem: Bis zum Liga-Start sind es noch vier Wochen, viel Zeit zum Laden der Akkus, zum Nachbessern, Justieren. „Natürlich waren viele Dinge noch unsauber“, stellte Bergmann freimütig fest. Wichtiger war ihm die Erkenntnis, dass „wir von der Ordnung her schon besser standen“.

In den ersten 20 Minuten rannte RWO wild an

Dabei musste man sich in den ersten 20 Minuten fürchten um den Zustand des VfL, mit dem 0:2 gegen Hüls im Hinterkopf und den wild anrennenden Oberhausenern vor Augen, denen Bochum vorerst nichts entgegensetzen konnte. Ein Carsten Rothenbach auf der rechten Abwehrseite war anfangs derart überfordert mit Ball, Gegner, Viertliga-Testspiel-Tempo, dass man nur hoffen kann, dass er einfach nur „völlig platt“ war von den intensiven Einheiten in den Tagen zuvor, wie der Coach meinte.

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Überhaupt: Der Trainer hatte zu Beginn auf geballte Routine gesetzt, von den Jungen spielten nur Marc Rzatkowski, der seine Sache auf der linken Seite ordentlich machte, und der hochbegabte Links-Rechts-Verteidiger Florian Brügmann, der seinen Startelf-Platz schon so gut wie sicher haben dürfte. Zwei der Routiniers mussten - neben Torwart Luthe und Gastspieler Fejzulahi - sogar 90 Minuten durchstehen. Christoph Dabrowski, der das Dienstagspiel in Hüls verpasste hatte - und dem Team als Sechser in dem 4-4-2 mit Raute tatsächlich Halt gab mit seiner Präsenz. Und Alexander Iashvili, der trotz seiner 34 zweifellos ein Schlüsselspieler ist und sein wird in der Offensive des VfL. Ob als (etwas hängende) Spitze neben dem soliden Zlatko Dedic oder als „Zehner“ dahinter. Seine Pässe in die Spitze, sein Treffer zum 2:0 belegten erneut seine Klasse.

RWO hatte nach tagelangem Lauftraining wohl überdreht

Auch deshalb fand Bochum noch früh genug ins Spiel, der Zweiklassen-Unterschied wurde vor allem in den 20 Minuten vor der Pause sichtbar, zumal der Gegner nach tagelangem Lauftraining auf Mario-Basler-Art offenbar überdreht hatte. Bochum zeigte gute Ansätze, kontrollierte die Partie, wie es sich für 1000fache Bundesliga-Erfahrung gehört. Ob das bei höherem Tempo allerdings auch funktioniert, muss man aus leidvoller Erfahrung bezweifeln.

Nach dem Wechsel mit vielen frischen, jungen Kräften plätscherte die Partie dann weitgehend dahin, abgesehen von dem 3:0 durch Daniel Engelbrecht nach toller Kombination über Leon Goretzka, der seine fußballerischen Fähigkeiten auch auf der linken Seite aufblitzen ließ, und Fejzulahi passierte nicht mehr viel Aufregendes; zumal auch RWO mit einem komplett durchgewechselten Team spielte. Bergmann zufrieden: „Den kleinen Schritt nach vorne, den wir machen wollten, haben wir gemacht.“

TESTSPIEL GEGEN BRASILIANER

Nun steht auch der Termin für das siebte, bisher noch „fehlende“ Vorbereitungsspiel von insgesamt neun fest: Drei Tage vor dem Trainingslagerstart in Barsinghausen trifft der VfL in Herne auf einen brasilianischen Erstliga-Aufsteiger: Nautico Capibaribe aus Recife ist am Donnerstag, 19. Juli, im Stadion Schloss Strünkede zu Gast. Anpfiff 18:30 Uhr. Die Brasilianer bestreiten ein Trainingslager bei Köln.

Zuvor geht es noch jeweils auswärts gegen Viktoria Köln am kommenden Mittwoch (18 Uhr) und den VfL Osnabrück am Samstag (15.30 Uhr).

RW Oberhausen - VfL Bochum 0:3 (0:2)

VfL 1. Hz.: Luthe - Rothenbach, Maltritz, Sinkiewicz, Brügmann - Freier, Dabrowski, Fejzulahi, Rzatkowski - Dedic, Iashvili

VfL 2. Hz.: Luthe - Brügmann (66. Bulut), Eyjolfsson, Acquistapace, Chaftar - Bertram, Dabrowskik, Fejzulahi, Goretzka - Engelbrecht, Iashvili

Tore: 0:1 Fejzulahi (30.), 0:2 Iashvili (43.), 0:3 Engelbrecht (74.).

Zuschauer: 1200