Bochum. Für den verletzten Innenverteidiger Marcel Maltritz rückt Lukas Sinkiewicz im Spiel bei 1860 München in die Startelf des VfL Bochum. An der Marschrichtung, „mutig und offensiv“ aufzutreten, ändert Maltritz’ Ausfall nichts.
28 Tore hat der TSV 1860 München bereits erzielt, nach dem 13. Spieltag rangierten die Löwen damit auf Rang drei. Zweimal „zu Null“ spielte der im Abschluss deutlich sparsamere VfL Bochum (13 Treffer) zuletzt, wenn auch gegen schwache Gegner (Karlsruhe, Aachen). Neben Torwart Andreas Luthe war Marcel Maltritz ein Garant dafür. Vor allem, weil der 33-Jährige mit seiner Stellung im Team, seiner Erfahrung die jungen Nebenleute führte, weil er Löcher stopfte, oft zur rechten Zeit zur Stelle war. Vor allem Jonas Acquistapace (22) profitierte von Maltritz’ Führungsarbeit im Defensivverbund, „gerade Malte“, sagte der Aufsteiger selbst, gebe ihm „viel Sicherheit“. Das VfL-Talent verdrängte zu Recht Lukas Sinkiewicz - heute aber (13 Uhr, Allianz-Arena, live im DerWesten-Ticker) müssen sie es gemeinsam richten.
Ausgerechnet bei den offensivfreudigen Löwen fällt der Abwehrchef aus. Maltritz, der während der Woche über Knieprobleme klagte, musste am Freitag das Abschluss-Training abbrechen - mit Verdacht auf Oberschenkelzerrung. Als die Maschine vom Düsseldorfer Flughafen am Nachmittag gen München abhob, saß auf seinem Platz Oguzhan Kefkir, der in den ansonsten unveränderten Kader rückte.
Spielen wird der kleine Offensive natürlich nicht, für Maltritz erhält Sinkiewicz seine zweite Chance. Der vom FC Augsburg gekommene und mit einem sagenhaften Drei-Jahres-Vertrag ausgestattete Innenverteidiger war unter Friedhelm Funkel gesetzt, enttäuschte aber mit schwachen Leistungen. Knieprobleme warfen den 26-Jährigen, der schon so viele langwierige Verletzungen zu verkraften hatte, weiter zurück - Acquistapace nutzte seine Chance gegen Duisburg, der zweiten Partie unter Trainer Andreas Bergmann, und in den folgenden fünf Pflichtpartien. Was Sinkiewicz ihm sportlich gönnte: „Jonas hat gute Leistungen gezeigt“, sagte der Ex-Nationalspieler, nachdem er in den letzten beiden Partien nach überstandener Verletzung nur eingewechselt worden war.
Maltritz’ Ausfall ist eine Schwächung für den VfL, natürlich. Allerdings fiel der Ex-Kapitän in dieser Saison schon einmal kurzfristig aus: vor der Partie beim FC Ingolstadt. Und damals musste, weil Sinkiewicz verletzt war, in Andreas Johansson sogar ein „Positionsfremder“ die Lücke füllen. Resultat: Der VfL kassierte zwar nach teils haarsträubender Defensivarbeit drei Gegentore. Aber er gewann - mit 5:3. Manche träumen heute noch davon.
Azaouagh und Aydin sitzen als Joker auf der VfL-Bank
Auch dank Chong Tese, der beim FCI drei Treffer erzielte. Auch wenn es bisher seine einzigen Saisontore blieben, Tese hat in punkto Einsatz, Körpersprache, Kopfballstärke wieder zugelegt unter Bergmann, der ihm von Beginn an ebenso vollstes Vertrauen schenkte wie Takashi Inui und, etwas später, Giovanni Federico, der sich nach ein paar Problemen zu Wochenbeginn genauso fit für einen Einsatz meldete wie Christoph Kramer. Zudem wird Daniel Ginczek wieder stürmen, und in Mimoun Azaouagh und Mirkan Aydin hat der VfL zwei Joker auf der Bank, die zumindest vom Potenzial her für Schwung nach vorne sorgen können.
Dass auch die Löwen hinten verwundbar sind, zeigen ja nicht nur die 21 Gegentreffer. Der MSV etwa scheiterte zuletzt nur an sich selbst - und an Torwart Gabor Kiraly. An der Marschrichtung also, „mutig und offensiv“ aufzutreten, ändert Maltritz’ Ausfall nichts. Und auch nicht an dem Ziel, „möglichst drei Punkte zu holen“, so Bergmann: „An 1860 wollen wir uns messen.“
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