Bochum. . Es könnte noch Bewegung kommen in den Kader des VfL Bochum bis zum Transferschluss. Allerdings stellt Vorstand Ansgar Schwenken klar: „Wir brauchen einen hohen Transferüberschuss.“

Er gilt vielen VfL-Anhängern als Hoffnungsträger schlechthin. Wenn der VfL Bochum am Dienstag seine vorerst letzte Neuerwerbung Takashi Inui vorstellt, lastet ein enormer Druck auf den schmalen Schultern des dribbelstarken Japaners, für den erst einmal alles neu sein wird: das Land, die Stadt, die Sprache, der Fußball, das Leben.

Inui ist bereits der siebte Neuling des VfL in diesem Sommer, mit ihm umfasst der aktuelle Bochumer Kader 27 Profis, nicht berücksichtigt junge Akteure wie Jonas Ermes, Philipp Semlits und Jonas Acquistapace. Dennoch muss das nicht das Ende der Transferaktivitäten sein, schließlich steht noch fast ein kompletter Monat zur Verfügung. Und die Bereitschaft, noch einmal personell nachzujustieren, scheint vorhanden zu sein.

„Es ist nicht ausgeschlossen, dass noch etwas passiert in unserem Kader“, sagte vor ein paar Tagen Sportvorstand Jens Todt, versah diesen Satz aber mit der Einschränkung, die man aus vergangenen Zeiten bereits kennt: „Wir werden nur aktiv, wenn wir noch Spieler abgeben.“ Womit in erster Linie Zlatko Dedic gemeint ist. Während sich in Sachen Philipp Heerwagen offenbar gar nichts bewegt, gibt es für Dedic, laut Todt, „Anfragen“, mehr aber auch nicht. Andererseits scheint die VfL-Führung vorbereitet zu sein, falls sich der slowenische Nationalspieler doch dazu entschließen sollte, den sicheren Tribünenplatz in Bochum aufzugeben und eine neue Herausforderung anzunehmen. Kandidaten scheint man jedenfalls im Auge zu haben. Und gehen kann es dabei nur um zwei Positionen: Rechtsverteidiger (niemand weiß, wann Matias Concha wieder zur Verfügung stehen wird) und/oder offensiver Flügelspieler; zumal Inui aus dem zentralen Mittelfeld heraus seine besten und explosivsten Szenen entwickelt. Sollte Dedic doch noch gehen, käme als Alternative wohl nur ein Offensiv-Spieler in Frage.

Inui will mit dem VfL aufsteigen

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    Fassen wir noch einmal zusammen: Der VfL Bochum hat für die Transfers von Sestak (inklusive lange ausstehender Leihgebühr), Fuchs, Yahia und Saglik sowie dank der Partizipation am Gündogan-Transfer von Nürnberg nach Dortmund etwa 5 Millionen Euro erlöst, denn die vereinbarten 1,8 Millionen Euro, die Mainz für Fuchs berappen musste, waren schon in die Planung der vergangenen Spielzeit eingegangen. Auch verfügt der VfL aktuell nicht über diese Summe, denn MKE Ankaragücü hat für Sestak Ratenzahlung vereinbart. Verlassen haben den VfL zudem Fernandes, Prokoph und Rzatkowski (an Bielefeld ausgeliehen).

    Für die bislang sieben neuen Spieler Inui, Sinkiewicz, Eyjolfsson, Berger, Uzun, Ginczek (ausgeliehen) und Kramer (ausgeliehen) musste der VfL geschätzt etwa 700000 Euro aufbringen. Klingt unter dem Strich nach reichlich Spielraum für weitere Verpflichtungen. Ein Eindruck, der täuscht, wie Finanzvorstand Ansgar Schwenken sagt: „Wir sind in der letzten Saison ins Risiko gegangen und haben einen hohen Verlust erwirtschaftet, den wir nun über beide Spielzeiten ausgleichen müssen.“ Um das hinzubekommen, so Schwenken weiter, „brauchen wir einen hohen Transferüberschuss“.