Bochum/Osaka. Mittelfeldregisseur Tashi Inui kommt vom japanischen Erstligisten Osaka FC zum VfL Bochum. Jens Todt weilte für den Transfer für kurze Zeit in Osaka, mit der VfL sich viel verspricht.
Die Flugreise war lang, der Aufenthalt in Osaka kurz - und erfolgreich. VfL-Sportvorstand Jens Todt hat die Verpflichtung von Takashi Inui vom japanischen Erstliga-Klub Cerezo Osaka F.C. perfekt gemacht.
Dreijahres-Vertrag für Inui
Der 23-jährige, offensive Mittelfeld-Allrounder unterschrieb einen Dreijahres-Vertrag bis 2014. Über die Ablösesumme und mögliche Klauseln - etwa bei einem Weitertransfer - schwieg man sich wie gewohnt aus. Mindestens 500 000 Euro aber dürfte der VfL überweisen, dessen Kader sich damit auf 25 Feldspieler vergrößert. Todts Hauptaufgabe bis zum Transferschluss Ende August wird es mehr denn je sein, einen neuen Klub etwa für Zlatko Dedic, der mittrainieren, aber nicht mehr mitspielen darf, zu präsentieren.
Inui, der in der ersten J-League bisher acht Tore (53 Spiele) und in der zweiten japanischen Liga 26 Treffer (67 Spiele) erzielte, wird am Sonntag noch für Osaka sein „Abschieds-Spiel“ in der laufenden Rückrunde geben. Am Dienstag wird der dreimalige A-Nationalspieler zum Medizin-Check in Bochum erwartet. Geht alles glatt, steigt Inui dann ins Training ein - und Friedhelm Funkel hofft, dass er sich dann „schnell einfindet“ in seinem neuen Umfeld, bei seinen neuen Kollegen um Chong Tese, den Japaner mit norkoreanischem Pass. Und nicht zuletzt: als möglicher kreativer Kopf im Mittelfeld.
Inui variabel einsetzbar
„Er ist ein technisch versierter, schneller und dribbelstarker Spieler, der unserem Offensivspiel Impulse geben kann“, sagt der Trainer, der Inui auf allen offensiven Mittelfeldpositionen oder knapp hinter der Spitze „variabel einsetzbar“ sieht. Eigenschaften, die man in den letzten Monaten in der Summe allenfalls beim weiterhin verletzten Mimoun Azaouagh entdecken konnte, weshalb die Erwartungen an den neuen Japaner im Umfeld schon vor seiner Ankunft förmlich explodieren. In Online-Foren scheut man sich nicht, Dortmunds Shinji Kagawa, einst Mitspieler Inuis, als Vergleichsgröße heranzuziehen.
Japaner in der Bundesliga
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Den Nachweis seiner Klasse in Deutschland muss er bei seinem ersten Einsatz außerhalb der fernöstlichen Heimat freilich erst erbringen. Doch wenn nicht alles täuscht, dürfte der „junge Spieler, der noch nicht am Ende seiner Entwicklung ist“, so Jens Todt, schon bald eine Bereicherung für den nach vorne oft so zähen VfL sein. Zumal er „körperlich fit ist, weil er in Japan mitten in der Saison steht“, so Funkel. DVD-Analysen, Telefonate mit Japan-Experte Volker Finke, der Inui als FC-Köln-Manager selbst im Blickfeld hatte, und Beobachtungen von Todt hinterließen einen so guten Eindruck, dass Funkel diese Verpflichtung auch mit Blick auf die Finanzen als „kein großes Risiko“ einstufte.
Funkel baut Viererkette
Ab Dienstag also wird er sich noch intensiver mit seinem siebten externen Zugang beschäftigen, bis Samstagabend (Anpfiff 19.30 Uhr) gilt seine Konzentration dem Pokal-Spiel in Rostock. Dabei ließ er weiter offen, wer als Spitze spielt und wer im Mittelfeldzentrum agiert.
Überraschend brachte Funkel aber auch eine Änderung in der Viererkette ins Spiel: Für Matthias Ostrzolek (21) könnte Philipp Bönig (31) auflaufen. „Bönig trainiert seit Wochen gut, er ist in einer guten Verfassung. Er hätte es verdient, eine Chance zu haben, sich über 90 Minuten zu präsentieren“, sagt der Trainer.
Ostrzolek, zum Saisonauftakt noch nicht ganz so frisch wirkend wie im Frühling, hatte seit der vergangenen Rückrunde stets den Vorzug erhalten: weil er schneller ist, laufstärker, mit mehr Zug nach vorne, auch wenn er noch viel Luft nach oben hat. Bönig spielte daher nach seiner monatelangen Verletzungspause nur zwei Mal von Beginn an, gegen Karlsruhe (1:1) und in Ingolstadt (0:3) - als Ostrzolek wegen Gelb-Rot-Sperren fehlte.
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