Bochum. Auf der Suche nach einer neuen Offensivkraft hat der VfL Bochum in Takashi Inui offenbar einen Wunschspieler gefunden. Der ehemalige Mitspieler von Shinji Kagawa soll für 300.000 Euro zu haben sein.

Die Spekulation ist schon deutlich älter als einen Monat, aber weil die Angelegenheit lange als vage bis unwahrscheinlich galt, hat man das Thema gemieden beim VfL Bochum. Doch jetzt wird es offenbar konkret: Der Zweitligist will den flexiblen Offensiv-Spieler Takashi Inui (23) aus Japan nach Bochum holen. Der Transfer von Anthar Yahia nach Saudi-Arabien inklusive des entsprechenden Erlöses macht’s offenbar möglich.

Inui und Kagawa ehemalige Kollegen

„Wir haben gute Spieler, aber keine Künstler.“ Mit diesen Worten versuchte Friedhelm Funkel noch am Montag den zwar ernsthaft bemühten, aber in weiten Teilen auch mühsamen und zähen Fußball seiner Mannschaft zu Saisonbeginn zu erklären und zu rechtfertigen. Möglicherweise kommt jedoch bald ein Spieler dazu, der für ein bisschen Kunst gut ist. Denn Takashi Inui, dessen Weggang von Cerezo Osaka trotz eines bis 2014 gültigen Kontraktes beschlossene Sache zu sein scheint, hat früher aufs Feinste mit dem heutigen Dortmunder Shinji Kagawa kombiniert. Und genau dort stellt sich die Fragezeichen-Armee auf.

Inui, dribbelstark, wendig und jung, soll nämlich auch beim 1. FC Köln und sogar beim VfB Stuttgart ein Thema gewesen sein. Kölns Manager Volker Finke, ein ausgewiesener Japan-Experte, wurde vom „Express“ Mitte Juni gar mit diesen Worten zu Inui zitiert: „Wenn wir Geld hätten, hätten wir ihn gerne geholt.“ Und ausgerechnet der VfL Bochum gibt als einziger deutscher Klub ein konkretes Angebot für den Japaner ab und soll nun sogar den Zuschlag bekommen? Jedenfalls begibt sich Sportvorstand Jens Todt, der aus seiner Zeit als Freiburger Profi noch über gute Kontakte zu Finke verfügt, zur Wochenmitte auf Reisen. Die Angelegenheit ist so wichtig und zeitraubend, dass das für Mittwoch anberaumte Fanklubvertreter-Treffen mit Todt verschoben und ein weiterer Bochumer Termin am Donnerstag vorsichtshalber offen gelassen wurde. Todts Reiseziel wird also ganz sicher nicht Gütersloh sein.

Inui hat wohl eine Ausstiegsklausel

Inuis Vertrag mit Osaka soll eine Ausstiegsklausel für das Ausland beinhalten, eine Ausstiegsregelung ist, für den Fall des erneuten Nichtaufstiegs, in Bochum denkbar. Damit würde Todt seiner Ankündigung, auch mal etwas zu riskieren in der Vertragsgestaltung, Taten folgen lassen. Zu haben sein soll der offensive Mittelfeld-Spieler für 300.000 Euro.

Derweil bereitet sich die Mannschaft auf die erste Runde des „richtig attraktiven“ DFB-Pokals, so Funkel, in Rostock vor. „Da kann man mit wenigen Spielen viel erreichen“, so der VfL-Trainer.