Bochum.

„Wir müssen noch einiges verbessern, aber es wird auch von Woche zu Woche besser“, hat Daniel Ginczek nach dem 1:0 durch sein spätes Tor gegen den FSV Frankfurt gesagt - und damit das große Ganze gemeint. Das Zusammenspiel, die Leichtigkeit, die Präzision, die offensive Kraft, die dem VfL in Düsseldorf (0:2) und auch gegen den FSV Frankfurt (1:0) weitgehend fehlten.

Der 20-Jährige hätte auch sagen können: Wenn ich denn spielen darf von Beginn an, geht es vielleicht noch ein bisschen schneller bergauf mit der erhofften und allseits erwarteten Steigerungsquote. Schließlich hinterließ Ginczek nach seinen beiden Einwechslungen einen belebenden, torhungrigen Eindruck.

Hat er aber nicht, lediglich mannschaftstauglich höflich formulierte er seine Ansprüche: Natürlich, sagte Ginczek, wolle er lieber „möglichst viel“ spielen als langfristig den Edeljoker zu mimen. Seine Chancen stehen nicht schlecht, dass sein Wunsch dank einer guten Vorbereitung, guter Trainingseinheiten, starker Kurzeinsätze und seiner „Dynamik“, wie auch Funkel gestern lobte, bald in Erfüllung geht. „Er wird sicher seine Einsätze bekommen, auch von Beginn an“, sagte der Trainer.

Warten auf Tese

Ob schon am Samstag, beim DFB-Pokalspiel in Rostock (19.30 Uhr), ließ er aber offen: „Das ist möglich.“ Allerdings nicht mit Mirkan Aydin zusammen. Noch nicht: Diese Doppelspitze wird wohl eine Option, wenn Chong Tese wieder eine Alternative ist. Ohne den Nordkoreaner hat der VfL sonst keinen torgefährlichen Stürmer mehr auf der Bank.

Gerade im Pokal, so Funkel, wo es ja „auch über 120 Minuten gehen kann“, sei es wichtig, diese „frischen Spieler, die dann noch viel bewirken können“, bringen zu können. Wie gegen Frankfurt - und wie so oft in der vergangenen Rückrunde. In Rostock geht Funkels „Tendenz“ also weiterhin zu „einer zentralen Spitze“ in der Startelf; Ginczek oder Aydin, der bisher noch nicht an die Form des Frühlings anknüpfen konnte. Denn Chong Tese trainiert zwar seit zwei Wochen mit der Mannschaft, bereit für einen Pflichtspiel-Einsatz sieht ihn Funkel aber erst nach den Partien in Rostock und gegen St. Pauli.

Berger wohl für Kefkir

Festgelegt hat sich der Trainer, der keine weiteren Ausfälle zu beklagen hat, auf eine Änderung: Denis Berger „wird wohl spielen“, so Funkel. Der 28-jährige Zugang aus Offenbach, der in Düsseldorf ein sehr schwaches Zweitliga-Debut ablieferte, übernimmt nach seiner Gelb-Rot-Sperre den Part von Oguzhan Kefkir auf der linken offensiven Seite. Kefkir habe bei seinem ersten Profieinsatz von Beginn an gegen Frankfurt zwar „nicht enttäuscht“, Berger aber sei dem 19-Jährigen noch einen Schritt voraus, so Funkel.

Nicht zur Debatte steht - neben Torwart und Viererkette - auch Slawo Freier, trotz seines „Zum-Vergessen-Tages“ gegen den FSV: „Ich weiß, was ich an ihm habe“, stärkte Funkel dem Routinier den Rücken. Im zentralen Mittelfeld indes, aus dem bisher kaum Impulse nach vorne kamen, „könnte es Änderungen geben“, so der Trainer, der sich hier alle Optionen offen hielt. Kramer und Federico sind Startelf-Kandidaten, Vogt oder Johansson müssten dann wohl weichen.