Düsseldorf.

Kapitän Christoph Dabrowski sprach nach dem Abpfiff Klartext: „Das war zu wenig heute“, sagte der Kapitän nach dem Fehlstart des VfL in die neue Zweitliga-Saison. Die Bochumer unterlagen am Montagabend bei Fortuna Düsseldorf vor mehr als 33000 Zuschauern mit 0:2 (0:0) und zieren mit dem FC Ingolstadt erstmal das Ende der Tabelle. Zudem sah Denis Berger die Gelb-Rote Karte.

„Einen, zwei oder drei“ der neuen Spieler hatte Friedhelm Funkel angekündigt und sich letztlich, nicht ganz unerwartet, für zwei entschieden. Lukas Sinkiewicz und Denis Berger gaben also ihr Debüt in einem Pflichtspiel des VfL Bochum. Und Mirkan Aydin begann als einzige Spitze. Fortuna-Trainer Norbert Meier baute sogar, mit nur einer Ausnahme, auf seine etablierten Spieler. Adriano Grimaldi, die Neuerwerbung aus Mainz, stürmte anstelle von Ken Ilsö. Eine begründbare Überraschung, denn Meier wollte wohl dem Abwehrhünen Sinkiewicz ein ähnliches Kaliber entgegen stellen.

Meier hatte den VfL als „absoluten Topfavoriten“ bezeichnet, doch zu sehen war davon in den ersten 45 Minuten wenig bis nichts. Nach einem Warnschuss von Slawo Freier, dem Fortuna-Schlussmann Michael Ratajczak nur hinterher schauen konnte, trumpften die Gastgeber auf wie ein Aufstiegsfavorit. Die Bochumer schienen Blei in den Beinen zu haben und waren mit Fortuna im Bunde, als Maximilian Beister aus kürzester Distanz nicht ins Tor traf, Adam Bodzek hatte aufgelegt. Dann verpasste Grimaldi nur knapp eine Hereingabe von Düsseldorfs Kapitän Andreas Lambertz, und erneut hatten die Fans der Fortuna den Torschrei auf den Lippen, als Bodzek die Latte auf ihre Festigkeit testete. Jens Lange-neke setzte den Nachschuss über das Bochumer Tor.

Spielaufbau zu langsam und träge

Nur allmählich konnte sich der VfL vom Dauerdruck der Gastgeber befreien, der Düsseldorfer Strafraum blieb jedoch weiterhin tabu. Auch weil die Gäste strukturelle Probleme hatten. Der Spielaufbau geriet zu langsam und zu träge, die linke Seite mit Matthias Ostrzolek, Faton Toski und Denis Berger hing komplett durch, und Aydin mühte sich als Einzelkämpfer natürlich vergeblich in der Sturmspitze. Wenn etwas nach vorne ging, dann über Björn Kopplin und Freier, der als Dauerrenner allerdings auch die eine oder andere Pause benötigte.

So wurde es vor dem Seitenwechsel nur noch einmal spannend vor dem Düsseldorfer Tor. Toski hatte bei einem Freistoß Maß genommen und war, wie Bodzek, an der Latte gescheitert.

Rösler gelingt Traumtor

Eine Auseinandersetzung „auf Augenhöhe“ hatte Funkel prognostiziert, und mit Beginn der zweiten Halbzeit sollte sich das bewahrheiten. Der VfL hatte nun mehr Spielanteile, die Düsseldorfer mussten offenbar ihrem hohen Anfangstempo etwas Tribut zollen. Kapital aus den sich nun häufenden Unachtsamkeiten der Gastgeber zu schlagen gelang dem VfL jedoch nicht. Das Offensiv-Spiel blieb Stückwerk. Und dann kam es knüppeldick für die Bochumer. Erst gelang Sascha Rösler per Fallrückzieher in den Winkel ein Traumtor, nachdem sich Lukas Sinkiewicz verschätzt hatte, und nur zwei Minuten später flog Denis Berger, der zuvor den Nachweis, eine Verstärkung zu sein, komplett schuldig geblieben war, vom Platz. Der ehemalige Offenbacher fuhr Fortuna-Verteidiger Christian Weber derb und ungeschickt in die Parade.

Ein Platzverweis mit Folgen, denn die Talente Oguzhan Kefkir und Enes Uzun sind momentan die einzigen Alternativen für die Flügelpositionen. So dürfte Kefkir am Freitag in der Partie gegen den FSV Frankfurt zur Bochumer Startelf gehören. Ein Sieg ist Pflicht, denn in Unterzahl mühte sich der VfL zwar, Zählbares sprang aber nicht dabei heraus. Stattdessen sorgte der eingewechselte Bröker kurz vor Schluss mit dem 2:0 für die Entscheidung.

„Diese Partie entscheidet nichts“, hatte Friedhelm Funkel ein paar Tage vor dem Saisonstart in Düsseldorf gesagt. Dann hatte er hinzugefügt: „Wir haben eine lange Saison vor uns und sind gut darauf vorbereitet.“ Mal sehen, ob’s stimmt.