Düsseldorf. Über Norbert Meier gibt es bei gewissen Dingen keine zwei Meinungen. Rhethorisch ist der Trainer von Fortuna Düsseldorf stark. Fragen zum Saisonziel wich der 52-jährige Reinbeker nach dem morgendlichen Geheimtraining geschickt aus.

Über Norbert Meier gibt es bei gewissen Dingen keine zwei Meinungen. Rhethorisch ist der 52-jährige Reinbeker stark. Wenn er denn will. Dazu besitzt der Trainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna die Gabe, seine Aussage üppig in Worte zu kleiden, ohne wirklich konkret zu werden. So mochte Meier gestern nach dem morgendlichen Geheimtraining die natürlichste aller Fragen vor einem Saisonstart nicht beantworten.

Letztes Saisonspiel gegen den MSV

Oder doch? Im gefühlt fünfminütigen Monolog zum Saisonziel gab es nur einen Satz, an dem man nun den Chefcoach messen könnte. Die Betonung liegt auf dem Konjunktiv. Meier leitete seine Antwort zum imaginären Saisonziel nämlich so ein: „Mein Wunsch wäre es, wenn es im letzten Saisonspiel gegen den MSV Duisburg noch um etwas ginge.“ Dass damit nicht der Abstiegskampf gemeint ist, versteht sich von selbst. Und wünschen, das schickte Meier hinterher, ist immer erlaubt.

Ebenso will Manager Wolf Werner seine Aussage im NRZ-Interview vor zwei Wochen im Trainingslager zu Maria Alm verstanden wissen: „Mein Wunsch ist es, besser als Vorjahresplatz sieben abzuschneiden.“

Fortuna ist mittlerweile sportlich und finanziell so ordentlich aufgestellt, um von Experten nicht auf einer Ebene mit den Aufsteigern Rostock und Dresden oder vermutlichen Abstiegskandidaten wie Paderborn oder FSV Frankfurt genannt zu werden.

Und wie war das jetzt mit dem Saisonziel? Trainer Meier weicht geschickt aus. Kostenproben? Bittesehr!

„Wir haben doch noch kein Spiel gespielt.“ Richtig, Montag (20.15 Uhr, Arena) gegen Aufstiegsaspirant VfL Bochum gibt es das erste.

„Wir haben es nicht nötig, was zu erzählen.“ Das spricht für ein ausgeprägtes Selbstvertrauen.

„Intern bleiben wir auf dem Teppich.“ Was immer das heißen mag.

„Man kann alles sagen, klar, aber daran muss man sich dann messen lassen.“ Keine Einwände.

Und das Saisonziel, bitte? Wer jetzt beim geschätzten obersten Übungsleiter immer noch nachfragt, ist ein mutiger Geselle. Belassen wir es an dieser Stelle bei „mal sehen“.

Ganz so locker sieht Torhüter Michael Ratajczak das alljährlich amüsante Vorgeplänkel nicht. Er will starten. „Und Markus Krauss will aus dem Zweikampf im Tor einen Dreikampf machen“, entgegnet Meier auf die Frage, ob seine Nummer Eins der finalen Vorsaisonspiele erneut vorn liegt.

Almer konnte sich kaum auszeichnen

Zugegeben, die Testkicks waren nicht aussagekräftig. Weil vor allem der von Austria Wien transferierte Robert Almer sich kaum auszeichnen konnte. Deshalb werden auch die Eindrücke von Torwarttrainer Manfred Gloger und seiner täglichen Arbeit in die Entscheidung einfließen.

Sicher ist, dass die in der Vorbereitung zu Dauerläufern degradierten Kai Schwertfeger (Knieverletzung) und Jules Schwadorf (Rückenwirbel verschoben) am Mittwoch wieder ins Teamtraining einsteigen.

Sascha Dum zog sich gestern im Training eine Schienbeinprellung zu. Sandor Torghelle musste nach einem Zusammenprall mit Adam Bodzek gar ins Krankenhaus. Wo eine klaffende Platzwunde am Auge genäht wurde. Dass der aussortierte Ungar so oder so nicht im Aufgebot gestanden hätte, versteht sich von selbst. „Da ist klar, in welche Richtung die S-Bahn fährt“, sagt Meier. Weg von Düsseldorf.