Düsseldorf. Das Topspiel der 2. Bundesliga zwischen Fortuna Düsseldorf und dem VfL Bochum erlebt ein großen Ansturm. In Düsseldorf rechnet man mit einer großen Fankulisse. Das Spiel gilt als Hochsicherheitsspiel. Im Gästebereich wird kein Alkohol ausgeschenkt.

Heute Abend wird um 20.15 Uhr (LIVE-Ticker auf DerWesten) in der Arena vermutlich ein 51 Jahre alter Rekord geknackt. Vom 27. März 1960 stammt die Rekordzuschauerzahl eines Bochumer Gastspiels bei der Fortuna: 30 000 waren damals in der Oberliga West dabei. Mehr sollten es heute zum Zweitliga-Start gegen den Aufstiegsmitfavoriten VfL sein. So versprachen es die Vorverkaufszahlen. Das Ergebnis von damals, ein 3:1-Sieg der Fortuna, würde heute der Mehrheit in der Arena sicher gefallen.

Fortuna gegen Bochum vor stimmungsvoller Kulisse

Die stimmungsvolle Kulisse soll die Gastgeber beflügeln, nicht hemmen. „Genau deshalb spiele ich gern im Westen. Weil die Fans da mehr hinter einem stehen als anderswo“, erklärte Angreifer Sascha Rösler schon mehrfach. Der auf dem Spielfeld mit allen Wassern gewaschene Blondschopf wirkt nach einer starken Vorbereitung fitter denn je. Und dürfte, trotz guter Auftritte des neuen Stoßstürmers Adriano Grimaldi (FSV Mainz 05 II), heute vorn oder im offensiven Mittelfeld gesetzt sein.

Rösler macht im rot-weißen Ensemble von 26 Profiköpfen (minus Sandor Torghelle) gemeinsam mit Innenverteidiger Jens Langeneke (beide Jahrgang 1977) den Alterspräsidenten. Und nicht nur dies. Der gebürtige Württemberger ist mit 277 Einsätzen aktuell der zweiterfahrenste aller aktiven Zweitliga-Spieler (hinter Ivica Grlic/Duisburg, 300 Spiele). Und dazu mit 73 Treffern auch der zweiterfolgreichste (hinter Marius Ebbers/St. Pauli, 89 Tore).

Rösler-Statistik spricht für Fortuna

Eine andere Rösler-Statistik dürfte den Fortuna-Fans noch besser gefallen. Der ehemalige Münchener „Löwe“ schaffte in seiner immerhin schon 16 Jahre dauernden Profikarriere viermal mit seinen Teams den Aufstieg: in die Bundesliga mit dem SSV Ulm 46 (1999), Alemannia Aachen (2006) und Borussia Mönchengladbach (2008), dazu in die zweite Liga mit den Ulmer „Spatzen“ in der Saison 1997/98.

Für Cheftrainer Norbert Meier sind solche Zahlen, die gern als gutes Omen dienen, nur eine schöne Spielerei. Der Coach nimmt vor dem heutigen Saisonauftakt traditionsgemäß die Rolle des Mahners und Warners ein. „Die Vorbereitung war absolut zufriedenstellend“, sagt Meier zwar mit Blick auf die Testspielleistungen und sehr wenigen Verletzten, zu denen sich Ranisav Jovanovic gesellte, dessen Knöchelverletzung erneut aufbrach und der heute fehlen wird, „jetzt wird sich allerdings zeigen, was die Vorbereitung wert ist.“

VfL Bochum mit guten Ergebnissen in der Vorbereitung

Auch die Bochumer haben schließlich gegen ihre Übungsgegner gut ausgesehen. Und nicht verloren. Meier begutachtete die Ruhrpottler gegen den FC Aberdeen (2:1), Sport-Geschäftsführer Wolf Werner gegen Champions-League-Qualifikant Glasgow Rangers (3:0). „Das Team hat ein Gesicht und ist Topfavorit auf den Aufstieg“, versichert Meier.

Zumindest ersteres dürfte auch für die Fortuna gelten – sollte der Trainer heute Abend auf seine bewährten Startkicker setzen. Was die Experten genauso erwarten. Die Neuen gelten als „jung, hungrig und verbesserungswürdig“, wie Meier sagt. Pickt sich hier den australischen Mittelfeldkicker Robbie Kruse heraus, der intern den Spitznamen des früheren TV-Kängurus weg zu haben scheint: „Skippy wächst von Tag zu Tag besser hier hinein. Da habe ich Spaß dran.“

Gleiches gilt für die frischen Kollegen: den bereits erwähnten, kantigen Grimaldi vorn sowie die groß gebauten Karim Aouadhi im defensiven Mittelfeld und Juanan in der Innenverteidigung. Ob’s heute Abend schon zu einer (Start-)Chance reicht? Bei Trainer Norbert Meier weiß man das nie genau.