Osnabrück. Der Bochumer Schlussmann Andreas Luthe kam trotz der Verhinderung einer klaren Torchance ohne Gelbe Karte davon und darf somit beim letzten Saisonspiel gegen den MSV Duisburg mitspielen. Eine überragende Parade steuerte er kurz vor Spielende bei.
Um 16.46 Uhr kehrten die Ordner die letzten Reste in den Katakomben der Osnatel-Arena zusammen. Nur wenig erinnerte noch an den glücklichen 3:1-Sieg des VfL Bochum beim VfL Osnabrück. Nur ein glücklicher Andreas Luthe tauchte plötzlich als allerletzter Bochum-Spieler in den Gängen des Stadions auf. Strahlend und sichtlich erleichtert. Und das aus dreierlei Gründen.
Zum einen pickten die Dopingkontrolleure den Bochumer Schlussmann zum Wasserlassen raus - und es dauerte geschlagene 120 Minuten, bis der Keeper den Becher bis zum Eichstrich füllen konnte. Eine komplette Spielzeit mit Verlängerung. Am 33. Spieltag in der Zweiten Bundesliga gab es am Sonntag zwar keine Verlängerung, aber eine gehörige Nachspielzeit. Und diesen Zuschlag machte sich die Mannschaft von Luthe zu Nutzen und drehten die Partie in Niedersachsen noch zu ihren Gunsten. 3:1 für Bochum und Platz drei verteidigt, heiß es am Ende für den VfL aus dem Ruhrgebiet. Und das auch dank Andreas Luthe. Das Eigengewächs der Bochumer parierte nach dem 1:1-Ausgleich noch kurz vor dem Abpfiff einen Schuss so fabelhaft, dass selbst die Osnabrücker ungläubig schauten. Im direkten Gegenzug machte sein Team das vorentscheidende 2:1. "So ist Aufstiegs- und Abstiegskampf", freute sich Luthe erleichtert. "Das ist Wahnsinn."
Elfmeter verschossen
Maltritz wird zum Matchwinner für den VfL Bochum
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Es hätte allerdings auch anders kommen können. In der zwölften Spielminute scheiterten die Gastgeber vom Elfmeterpunkt an ihren Nerven (Sebastian Tyrala schoss über das Tor) und keine drei Minuten später ging der VfL aus Bochum durch Giovanni Federico in Führung. "Ich habe mich ein bisschen geärgert, dass wir nach der Führung wieder zu wenig gemacht haben", analysierte Luthe die erste Halbzeit. "Im Moment geht das noch gut aus und ich hoffe, dass das bis zum Ende der Saison noch so bleibt." Bis zum Ende der Partie änderte sich nichts an der Taktik des VfL. Sie spielten gefällig, warteten ab und machte damit die Osnabrücker, die von einer tollen Atmosphäre angeheizt wurden, stark.
Und es kam, wie es kommen musste. Die Lila-Weißen erzielten den Ausgleich und Andreas Luthe musste hinter sich greifen. Erst nach dem Ausgleichstreffer merkten man den Bochumern an, dass sie das Spiel noch gewinnen wollten. Hinten parierte Luthe weltklasse gegen Tauer (87.) und vorne versetzte Ex-Kapitän Marcel Maltritz den Gastgebern an der Bremer Brücke den "Todesstoß".
Viel Fingerspitzengefühl
"Ein verrücktes Spiel", weiß auch Andreas Luthe, der erleichtert lächelt, als er über den Elfmeter spricht. "Da brauchen wir gar nicht drüber zu reden, das ist ein klarer Elfer." Luthe vereitelte gegen Kastrati eine Torchance, kam aber ohne Gelbe Karte davon. "Da hat der Schiedsrichter sehr gut reagiert", lacht Luthe. Es wäre seinen Fünfte gewesen. Beim letzten Saisonspiel im Stadion an der Castroper Straße gegen den MSV Duisburg "bin ich dabei", freute sich Luthe erleichtert über das Fingerspitzengefühl des Schiedsrichters.
Übrigens bewiesen die Dopingkontrolleure kein explizites Fingerspitzengefühl bei der Wahl des Keepers für die "Nachspielzeit" in den Katakomben. Für eine überragende Parade wie in der 87. Minute braucht der Keeper keine verbotenen Substanzen. Das Los bescherte Andreas Luthe die Extra-120 Minuten.
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