Bochum.
Geht es nach VfL-Sportvorstand Thomas Ernst, dann fällt an diesem Sonntag ab 13.30 Uhr die (Vor-)Entscheidung im Kampf um Platz zwei und drei.
Fakt ist: Augsburg kann mit einem Sieg gegen den FSV Frankfurt den direkten Aufstieg klarmachen.
Der VfL spielt in Osnabrück, Greuther Fürth in Oberhausen. „Ich glaube nicht, dass einer seinen Vorsprung am letzten Spieltag noch aus der Hand gibt“, meint Ernst. Heißt: Wer Morgen Nachmittag Dritter ist, der bleibt es auch. Von Platz zwei sollte man angesichts der zuletzt so schwachen Frankfurter besser nicht reden.
Zwei Punkte beträgt der Rückstand der Franken, die aber das bessere Torverhältnis haben. Läuft es gut für die Bochumer, ist das Saisonfinale gegen den MSV, für das bereits 21 000 Tickets verkauft sind, ohne sportlichen Wert: Wenn Bochum gewinnt und Fürth nicht, wäre das Minimalziel Relegation erreicht.
In der Favoritenrolle
„Wir werden unabhängig vom Verlauf des Spiels in Oberhausen alles versuchen, unser Spiel zu gewinnen“, sagt Funkel und macht trotz aller Warnungen vor einem „sehr laufstarken, aggressiven, vom Publikum nach vorne gepeitschten“ Gegner im mit 16.134 Fans gefüllten und damit ausverkauften Stadion an der Bremer Brücke keinen Hehl daraus, wer Favorit ist: „Wir sind Dritter, Osnabrück ist Sechszehnter.“
Um dies zu untermauern, „müssen wir voll dagegen halten und uns mit unserer spielerischen Qualität durchsetzen“, sagt Mirkan Aydin, Bochums Alleinunterhalter im Sturm, der gegen Union Berlin an allen drei VfL-Toren direkt beteiligt war. Aydin aber benötigt Bälle, gute Anspiele, die er gegen Berlin vor allem von Mimoun Azaouagh serviert bekam.
Der rechte Knöchel des Mittelfeldspielers aber war auch gestern noch geschwollen, Azaouagh hielt sich mit Aquajogging über Wasser, sozusagen. Heute (10.30 Uhr) soll er versuchen, am Mannschaftstraining teilzunehmen. Viel Hoffnung hat Funkel aber nicht: „Es wäre schon ein kleines Wunder, wenn Aza am Sonntag spielen könnte.“ Definitiv nicht dabei ist Ümit Korkmaz (muskuläre Probleme). Damit fehlt der zweite VfL-Spieler, der aus dem Mittelfeld heraus für das kreative Moment sorgen kann. Slawo Freier auf rechts und Faton Toski auf links sind - wie gegen Berlin - die Flügelspieler, die Aydin füttern sollen.
Fragezeichen bei Dabrowski
Ob auch Christoph Dabrowski dazu die Möglichkeit bekommt, ist noch nicht ganz sicher. Der Kapitän brach das Training wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel ab. Funkel rechnete nur mit einer Verhärtung und gab sich so oder so entspannt: „Wenn er nicht spielen kann, spielt jemand anderes.“ Vermutlich wäre dies Giovanni Federico.
Der Trainer jedenfalls ist überzeugt davon, „mit einem guten Kader nach Osnabrück zu fahren“. Alle hätten „sehr konzentriert“ trainiert. Auch Chong Tese - am Mittwoch und Donnerstag. Gestern dagegen ließ er in Funkels Augen die Einstellung vermissen: „Es gibt wohl so Tage, vielleicht war es die Umstellung aufs Wetter, es war ja wärmer“, kritisierte er in feiner Ironie die in der Tat schwache Trainingsleistung des Koreaners. Sollte Tese aber am Samstag wieder in die Spur finden, sei er gut vier Wochen nach seinem Wirbelanbruch wieder „ein Thema für den Kader“.
Und damit ein Edel-Joker. Im Hinspiel, als Osnabrück bereits nach 30 Minuten mit zehn Mann agieren musste, erzielte Tese das Tor zum 2:1.
MALTRITZ VOR DER UNTERSCHRIFT
In der kommenden Woche, so Sportvorstand Thomas Ernst, wird Marcel Maltritz einen neuen Vertrag beim VfL unterschreiben. Über die Modalitäten schweigt man sich noch aus, die Rede ist von einem Zweijahres-Vertrag für den Innenverteidiger. Auch ein Gespräch mit dem Berater von Matias Concha, dem ein Angebot vorliegt, findet nächste Woche statt.