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Side. Der VfL Bochum hat auch im zweiten Testspiel eine Niederlage erlitten. Gegen den türkischen Erstligisten Bucaspor setzte es ein 0:1. Vorne fehlte die Durchschlagskraft - und hinten patzte ein alter Bekannter.

VfL Bochum - Bucaspor 0:1 (0:1)

„Das ist schon enttäuschend“, murrte Sportvorstand Thomas Ernst nach der zweiten Niederlage im zweiten Testspiel.

Das gravierendste Problem des VfL wurde nach dem 1:2 gegen Fürth, als Saglik einen geschenkten Elfmeter verwandelt hatte, gegen Bucaspor, den spielerisch und körperlich limitierten Vorletzten der 1. türkischen Liga, noch deutlicher: Ohne Chong Tese, der im Januar beim Asien-Cup für Nordkorea stürmt, fehlt es an Durchschlagskraft. Kein Tor in 180 Minuten freundschaftlicher Vergleiche, das ist, trotz müder Beine, alarmierend.

Die Bochumer hätten gegen den Aufsteiger aus Izmir nicht verlieren müssen. Doch Federico (5.), Freier (31.), Azaouagh (54.) und Dedic, der nach Flanke von Kefkir aus sieben Metern den Torwart anschoss (58.), vergaben die wenigen herausgespielten Chancen. In der Schlussphase kam Pech hinzu, als Dedic vorm leeren Tor auftauchte und der Schiedsrichter zu Unrecht auf Abseits entschied und Federico einen Freistoß an den Pfosten setzte.

Funkel sieht Schritt in richtige Richtung

Trainer Friedhelm Funkel war das ziemlich egal. Er hatte gesehen, was er sehen wollte, nämlich eine Mannschaft, „die körperlich einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gemacht hat“. Und er hatte experimentiert mit einer Startelf, die so in der 2. Liga nicht auflaufen wird. Das fängt bei Torwart Philipp Heerwagen an, der bis auf einen Schuss, den er an die Latte lenkte (68.), nichts zu tun bekam - und doch einmal schwer patzte: Lekos Freistoß aus fast 30 Metern bei freier Sicht hätte der Keeper halten müssen.

Auch vor ihm drängte sich von den Spielern, die zuletzt zweite Wahl waren, keiner auf: Ohne Namen zu nennen, vermisste Thomas Ernst zu Recht die „Siegermentalität“ bei Faton Toski und Giovanni Federico. Anders als Rückkehrer Mimoun Azaouagh, der in beiden Spielen ackerte, wenngleich ihm viele Aktionen noch nicht so recht gelingen wollen. Azaouagh links, Freier rechts und Saglik oder Dedic in der Spitze, weil für Aydin nach halbjähriger Pause ein Einsatz von Beginn an wohl zu früh käme - das wäre nach den Testspiel-Eindrücken eine logische Variante für den Rückrunden-Start in München.