Bochum.
Gut, dass es - fast - immer das Spiel danach gibt, nach der Blamage. Da hat man dann die Gelegenheit, die Dinge wenigstens etwas gerade zu rücken. Wenn man denn will, wenn man denn kann. Allerdings wird dieses Team des VfL Bochum die Herzen der Anhänger wohl nicht mehr erobern können, es geht nur noch darum, sich ein wenig Achtung zurück zu holen.
Die vor der Winterpause noch ausstehenden Heimspiele gegen Ingolstadt, Paderborn und Osnabrück wollte man gewinnen, sozusagen als Basis für die damals noch für möglich gehaltene Aufholjagd. Dann kam der Super-Gau gegen die Bayern, und plötzlich muss man zusehen, nicht auch noch in den Abstiegsstrudel zu geraten. „Dass Paderborn über Qualität verfügt, hat das Team gegen Hertha gezeigt“, sagt Friedhelm Funkel, während Slawo Freier seine Neben-, Vorder- und Hintermänner fast beschwört: „Wir müssen zeigen, dass wir eine Mannschaft sind.“
Das wäre in der Tat ein nicht unerheblicher Schritt, den viele diesem Team nicht mehr zutrauen. Immerhin ist Freier, der auf dem Platz zwar nicht immer die richtige Lösung findet, der aber erkennbar die Ärmel aufkrempelt, nicht mehr allein. Kapitän Christoph Dabrowski hat seine Sperre abgesessen und wird, daraus machte Funkel kein Geheimnis, wieder dabei sein, an seiner Seite vermutlich Andreas Johansson.
„Party-König“ Yahia rehabilitiert
Dagegen wird Mergim Mavraj vermutlich pausieren müssen. Anthar Yahia, einer der vier „Party-Könige“, die offenbar noch nicht mitgekriegt haben, dass es mehrere Innenstädte im Ruhrgebiet gibt, ist rehabilitiert und steht damit zur Verfügung. Funkel: „Die vier Spieler haben einen Fehler gemacht, dafür die Konsequenzen getragen, damit ist die Sache erledigt.“
Eine andere Frage ist, ob die peinliche Schlappe gegen Ingolstadt für andere Akteure Folgen haben wird. Erstmals könnte Giovanni Federico Funkels Unzufriedenheit zu spüren bekommen, was eventuell Marc Rzatkowski einen Platz in der Startelf beschert. Gefährdet ist auch Mahir Sagliks Position, während Chong Tese nach einer Trainingswoche ohne Beschwerden zu alter Form zurückfinden könnte.