Bochum. .
„Die Unwilligen“ bringen im Bochumer Kulturhaus Thealozzi ein Theaterstück über die Geschichte des traditionsreichen Fußballvereins VfL Bochum auf die Bühne. Die Premiere ist schon ausverkauft.
„Mein Herz schlägt nur für Dich!“ heißt es im Lied „Mein VfL!“, dass die Fans im Stadion an der Castroper Straße regelmäßig vor dem Spielbeginn anstimmen und dazu ihre blau-weißen Schals im Takt der Musik schwenken. Denselben Titel trägt aber auch ein Theaterstück, das am Freitag im Kulturhaus Thealozzi uraufgeführt wird und eine Zeitreise durch die Geschichte des VfL Bochum unternimmt.
Fußball Theater
In neun „spannenden und interessanten“ Episoden, so Regisseur Ekki Eumann, lässt das Ensemble vom Theater „Die Unwilligen“ die bewegte VfL-Geschichte Revue passieren. Beginnend mit der Gründung der Vorläufervereine im Jahre 1848, die in die Zeit der deutschen Revolution fällt, beschreiben und kommentieren Heini und Hänschen – „zwei ewige Fans, die nie altern“ – den Werdegang des Traditionsvereins.
Das passiere meist „sehr amüsant und komödiantisch“, solle den Zuschauer manchmal aber auch nachdenklich stimmen, indem ein kritischer Blick auf Deutschland und die Geschichte des VfL Bochum geworfen wird. So zum Beispiel auf den Mai 2010, als sich der Verein, begleitet von Ausschreitungen der eigenen Anhänger, mit dem insgesamt sechsten Abstieg in die zweite Bundesliga verabschiedete.
Um dieser „Pseudo-Fan-Kultur“ (Eumann) entgegenzuwirken, endet das Stück mit einer Traumszene, die an die Rede von Martin Luther King („I have a dream“) erinnere, und eine „Vision aus Sicht der Fans“ zeige.
Die werden am Donnerstag auch Spieler und Offizielle des Vereins in einer Vorpremiere sehen. Eumanns Wunsch: Ein Heimsieg gegen den SC Paderborn am Freitag als „Premierengeschenk“. Das Spiel wird zwei Stunden vor der Uraufführung angepfiffen. Unklar ist, wo mehr Leidenschaft zu sehen sein wird – auf der Fußball- oder der Theaterbühne.
„Die Unwilligen“ existieren bereits seit mehr als 15 Jahren und waren mehrfach Preisträger bei nationalen und internationalen Festivals. Im Stück erhalten sie Unterstützung von Musikern der Bochumer Symphoniker und dem VfL Bochum selbst.
