Bochum. Schiedsrichter- und VAR-Frust beim VfL Bochum: Sportgeschäftsführer Fabian kann die Regelauslegung in dieser Saison nicht mehr nachvollziehen.
Nein, seinen Ärger und Frust konnte Patrick Fabian nicht einfach ausschlafen. Nach einer unruhigen Nacht war der Sport-Geschäftsführer des VfL Bochum am Montagmorgen noch mächtig angefressen nach der 1:2-Niederlage gegen den SC Freiburg. Es gab keinen Handelfmeter, keinen Foulelfmeter, keine Rote Karte gegen Freiburgs Manuel Gulde – für Fabian drei gravierende Fehlentscheidungen von Schiedsrichter Marco Fritz und seinen Video-Assistenten im Kölner Keller.
Nicht zum ersten Mal schüttelten die Bochumer verärgert den Kopf in dieser Saison nach mindestens umstrittenen Pfiffen und Nicht-Pfiffen. „Es werden über die Saison gesehen wiederholt Entscheidungen gegen uns getroffen. Das ist schwer zu akzeptieren“, sagte Fabian.
VfL Bochums Sportchef Fabian: „Es gibt keine klare Linie“
Was ihn vor allem „fürchterlich aufregt“, so Fabian: Beim Spiel gegen Freiburg griffen die Videoassistenten (VAR) im Kölner Keller kein einziges Mal ein. Anders als auf anderen Plätzen. Fabian: „Es gibt keine klare Linie. Spieler, Trainer, Verantwortliche der Klubs wissen gar nicht mehr, wie die Regeln ausgelegt werden, ob der Kölner Keller eingreifen muss oder nicht.“
Beispiel 59. Minute: Manuel Gulde trifft Philipp Förster mit gestrecktem Bein und offener Sohle im Bauchbereich. Er sah nur Gelb, der VAR griff nicht ein. „Da fehlen mir fast die Worte, das ist nicht nachvollziehbar“, wütete Fabian. Schon im Hinspiel hatte Vincento Grifo nach klarem Rot-Foul an Cristian Gamboa nur die Gelbe Karte gesehen. An diesem Spieltag sahen Dortmunds Marcel Sabitzer in Bremen und Union Berlins Andreas Schäfer in Stuttgart nach Fouls mit gestreckter Sohle glatt Rot.
Freiburger Handspiel nicht geahndet - Wieder guckte keiner drauf
Beispiel 28. Minute: Freiburgs Kiliann Sildillia lenkte den Ball nach einer Hereingabe von Kevin Stöger nahezu zeitgleich mit dem Kopf und dem Arm letztlich zur Ecke. Im Fünfmeter-Raum lauerte Takuma Asano – klare Chance verhindert.
Fabian: „Das war ein persönlicher Fehler des Spielers. Das ist ein klarer Handelfmeter.“ VfL-Trainer Thomas Letsch sah dies auch so – und erklärte, dass ihm die undurchsichtige Handspiel-Regel „auf den Zeiger geht“.
Fabian verwies auf einige Elfmeter gegen Bochum. Beim 1:2 im Hinspiel etwa wurde Bernardos Arm angeschossen, Grifo verwandelte. Beim 2:2 gegen Augsburg Anfang Februar griff der VAR ein, als Ivan Ordets den Ball an den Arm bekam. Augsburg glich in der Nachspielzeit per Handelfmeter aus. Gegen Leipzig landete der Ball im Strafraum am Arm von Nicolas Seiwald – kein Elfmeter, kein VAR-Eingriff. Auch das „unverständlich“, so Fabian, auch wenn es beim Stand von 1:4 nicht spielentscheidend gewesen sei.
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Anders womöglich der nicht gegebene Foulelfmeter in Minute 39. Matthias Ginter zog und zerrte Moritz Broschinski, legte ihm den Arm um seinen Hals, Broschinski fiel im Sechzehner. Trotz des Würgegriffs lief das Spiel weiter. Warum, wütete Stürmer Broschinski hinterher, „guckt sich das keiner nochmal an?“
VfL-Sportchef kritisiert auch „fehlende Intensität“ der Spieler
Letztlich verlor Bochum aber auch mit 1:2, „weil wir nicht so griffig waren, nicht so intensiv gespielt haben wie wir es können“, sagte Fabian und schob die Pleite genau wie Trainer Thomas Letsch nicht nur auf die Schiedsrichter. Beim Tabellenvorletzten Mainz kommt es nun am Samstag (15.30 Uhr) zum ersten Schlüsselspiel im Kampf gegen den Abstieg, es folgen die Partien gegen Darmstadt, in Köln und gegen Heidenheim.