Bochum. Die Antwort auf Asanos Fehlen heißt Matus Bero. VfL-Trainer Letsch erklärt seine Rolle - und hofft beim BVB auf einen Bochumer Coup wie 2022.
Von Intensität, Zweikampf- und Laufstärke, Emotionalität ist viel die Rede beim VfL Bochum vor dem Derby bei Borussia Dortmund am Sonntag, 17.30 Uhr. Es gibt einige Typen im Team des VfL, die für diese Mentalität stehen. Anthony Losilla zum Beispiel. Oder Matus Bero. „Er ist“, sagte Trainer Thomas Letsch am Freitag, „extrem wichtig für uns.“
Kaum ein Bochumer legt so viele Sprints hin wie Bero, der „ohne Ende laufen kann, immer mit hohem Tempo. Das ist absolut top“, sagte Letsch. Bero nervt die Gegner mit seinem aggressiven Anlaufen. Der Slowake ist kein Filigranfußballer, sondern ein Malocher-Typ. Und dass er auch ein Matchwinner sein kann, zeigte der 28-Jährige gegen Stuttgart, als er mit seinem ersten Saisontor den 1:0-Sieg perfekt machte.
Zentral oder weiter außen: Bero ist bei Trainer Letsch absolut gesetzt
Letsch, der ihn einst in Arnheim zum Kapitän machte, setzte auf den von Vitesse im Sommer ablösefrei geholten Slowaken sofort. Zunächst im offensiven Zentrum, seiner Stammposition. Gegen Mönchengladbach zog er sich einen Innenbandanriss im Knie zu, kehrte Anfang Dezember gegen Wolfsburg umgehend in die Startelf zurück - formal als rechter Flügelstürmer. Auch in diesem Jahr übernimmt er die Rolle auf der Außenbahn, wenn man so will als Ersatz für Takuma Asano, der beim Asien-Cup ist. Auf andere Art, versteht sich.
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Dabei zieht Bero immer wieder nach innen. „Er hat eine Zwitterrolle zwischen Angriffs- und Mittelfeldspieler“, sagte Letsch. Einerseits sucht er die Tiefe, mit 334 Sprints ist er drittbester Bochumer hinter Asano und Bernardo, obwohl er sieben Spiele verpasst hat. „Mit seinen Tiefenläufen ist er der Asano-Ersatz“, so Letsch, zu sehen beim 1:0 gegen den VfB oder seiner zweiten, vergebenen Chance. Andererseits „stopft er auch viele Löcher nach hinten“, erklärt der Trainer und schwärmt: „Er spielt mehrere Positionen gleichzeitg.“
Am Mittwoch musste Bero das Training abbrechen nach einem Schlag aufs Knie, wegen der Vorgeschichte ein kurzer Schock-Moment. Doch Bero konnte bereits am Donnerstag wieder komplett trainieren. Er wird spielen in Dortmund, in etwas anderer Rolle, so Letsch.
VfL-Trainer Letsch: „Wenn beide Teams am Limit spielen, wird es schwierig für uns“
Außer Asano, Bernardo (Gelb-Sperre) und Keven Schlotterbeck (verletzt) fallen keine Stammkräfte aus, mit vier bis fünf Wechseln in der Startelf ist aber zu rechnen. Letsch spürte im Training viel Vorfreude aufs Derby. „Die Mannschaft brennt“, sagte er. Zwar betonte er die Favoritenrolle des BVB, aber: „Wir wollen punkten. Wir brauchen Punkte, um die Liga zu halten. Grundvoraussetzung dafür ist, dass wir an unser Limit kommen und dafür sorgen, dass der BVB nicht am Limit spielt. Wenn beide am Limit spielen, wird es schwierig für uns.“
Für Letsch ist es bereits das fünfte Duell mit dem BVB, neben zwei 1:1.-Remis und einem knappen Pokal-Aus (1:2) daheim gab es in der Vorsaison in Dortmund ein 0:3. „Wir wollen es besser machen und zeigen, dass wir uns weiterentwickelt haben“, sagte Letsch. Vielleicht gelingt ja ein Coup wie beim vorletzten Auswärtsspiel beim BVB: Unter Trainer Thomas Reis gewann der VfL am 30. April 2022 mit 4:3 in Dortmund und tanzte lange in den Mai. Es war der Sieg zum Klassenerhalt.
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