Bochum. Das Spiel gegen Doetinchem war für den VfL Bochum ein Test für das Heidenheim-Spiel. Trainer Letsch gab seinen Spielern einen besonderen Hinweis.
Es hatte schon etwas von Ausflug, dieses Testspiel des VfL Bochum am Mittwoch beim niederländischen Zweitligisten De Graafschap Doetinchem. Die Anlage am Bezelhorstweg 85 in Doetinchem versprühte den Charme eines westfälischen A-Kreisligisten. Im Vergleich- zwischen den Niederlanden und Deutschland ging es dann aber sehr ernsthaft zur Sache. Beim VfL Bochum bekamen Reservisten und Edelreservisten sowie zwei Talente eine Chance. VfL-Trainer Thomas Letsch freute sich dann über den 2:1-Sieg mit dem Siegtorschützen Philipp Hofmann und die Vorstellung der jungen Akteure.
Letsch war zunächst wichtig, dass sein Team gewinnt. Das weniger, weil ein deutscher Erstligist in einem Test bei einem niederländischen Zweitligisten gewinnen sollte, sondern weil der VfL Bochum zuletzt in der Bundesliga zu oft Unentschieden gespielt hat. Sechs Unentschieden hat Bochum nach bisher elf Spieltagen bereits angesammelt. Das ist ein Rekord, der nicht weiterhilft. Hätte Bochum statt sechs Unentschieden dreimal gewinnen und dreimal verloren, hätte er drei Punkte mehr auf dem Konto.
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Seine Mannschaft sollte mal wieder das Gefühl spüren, als Sieger vom Platz zu gehen. Dass es dann Philipp Hofmann war, der traf, passte zudem. Der Mittelstürmer wartet saisonübergreifend seit 18 Spielen auf ein Bundesligator. Gegen den 1. FC Köln zeigte er erneut ein gutes Spiel, belohnte sich aber erneut nicht mit einem Treffer. Der gelang ihm nun gegen Doetinchem.
Dass Bernardo im Test für den VfL Bochum spielt, war nicht geplant
„Geplant war nicht, dass er spielt“, sagte Letsch. „Er hat viel gespielt. Daher war die Überlegung, Cristian Gamboa für die Innenverteidigung zu bringen. Aber wir wollen die Spiele gewinnen.“ Letsch nahm sogar in Kauf, dass Bernardo nicht viel Zeit hatte, um sich erneut aufzuwärmen. Der Brasilianer, der der Zugang der Bochumer ist, der bisher komplett überzeugt hat, hatte damit aber offenbar keinerlei Probleme.
Gamboa kam schließlich für die letzten sieben Minuten, spielte dann vorne links und einer für ihn ungewohnten Position. „Du hast keinen Fehler gemacht“, frotzelte Letsch später mit ihm darüber. „Du hast aber auch keinen Ball bekommen, oder?“
Mats Pannewig und Lennart Koerdt hatten mehr Zeit, sich zu zeigen. Wie verabredet kam Pannewig für den zweiten Abschnitt für Anthony Losilla ins Spiel, Koerdt nach 70 Minuten für Jordi Osei-Tutu.
Lennart Koerdt ist einer der Viel-Spieler beim VfL Bochum
Für Pannewig war es der erste Einsatz nach einer langen Verletzungspause. Mehr als drei Monate war er wegen Beschwerden an den Patellasehnen beider Knie raus. Verständlich, dass auch Letsch sagte, „endlich konnte er mal wieder 45 Minuten spielen“. Komplett anders sieht es bei Lennart Koerdt aus. Er ist der Viel-Spieler
Er ist über alle Teams des VfL Bochum gesehen einer der Spieler, der derzeit die meisten Minuten spielt. In der U19 ist er gesetzt. Am vergangenen Samstag stand er bei der 1:3-Niederlage der Bochumer U19 gegen den SC Paderborn 90 Minuten auf dem Platz. Am Dienstag spielte er dann beim Test der U21 gegen den BSV Schüren mit. Gegen Doetinchem kam er nun auf 20 Minuten. Die vielen Spielminuten bündelte Trainer Letsch nun in ein Lob: „Er ist eines unser größten Talente.“
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Ansonsten stand der Test unter dem Motto: die Vorbereitung auf das Spiel nach der Länderspielpause beim starken Aufsteiger FC Heidenheim hat bereits begonnen. So bekamen Maxi Wittek und Felix Passlack in erster Linie Spielzeit, weil sie zuletzt nicht spielten. Gegen Heidenheim aber könnte es sein, dass zumindest einer von ihnen zum Einsatz kommt.
Setzt Letsch gegen Heidenheim wieder auf eine Dreierkette, könnte Wittek, da Danilo Soares derzeit verletzt fehlt, wieder ins Team rutschen. Bernardo, der zuletzt in der Viererkette den Außenverteidiger gab, würde in die Innenverteidigung rücken, Wittek auf Außen verteidigen. Möglich wäre indes auch, dass Letsch gegen die gerade bei Standardsituationen sehr gefährlichen Heidenheimer in der Verteidigung vor allem auf große Spieler setzt.
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Beim Spiel gegen Doetinchem gab er seinem Team in der Halbzeit auf jeden Fall mit auf den Weg, im Zweifel ein Foul zu begehen und einen Freistoß für den Gegner in Kauf zu nehmen. „Wenn es dann eine Standardsituation gibt, können wir die schon mal üben für Heidenheim.“
VfL Bochum: Freie Tage bis Montag
Am Donnerstag stand noch ein Training an, danach ist bis Montag einschließlich frei. Letsch: „Wir haben es so gemacht, weil wir erst Sonntag gegen Heidenheim spielen. Dann haben wir eine Fünftage-Woche um uns vorzubereiten.“