Doetinchem. Der VfL Bochum hat im niederländischen Doetinchem 2:1 gewonnen. Trainer Letsch äußert sich zu Passlack und Wittek und beklagt einen Verletzten.

Der VfL Bochum ist immer bemüht, den Fans auch Zugang zu Testspielen zu ermöglichen. In der Regel streamt der Bundesligist Testspiele. An diesem Mittwoch aber wurde der Test in den Niederlanden gefühlt zu einem Geheimtest. Gegner war De Graafschap Doetinchem, der in der niederländischen zweiten Liga derzeit auf Platz fünf liegt. In einem über weite Strecken wenig unterhaltsamen Spiel kamen die Bochumer zu einem 2:1 (1:1)-Sieg. Dazu nahmen sie einen verletzten Spieler mit nach Deutschland zurück.

Die Partie fand in Absprache mit dem gastgebenden Verein unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Auch einen Livestream gab es nicht, weil aufgrund der Wetterlage in Doetinchem die Situation rund um die Spielstätte bis zuletzt unklar war. Mit Blick auf die fehlende Planbarkeit war ein Livestream für den VfL Bochum, so teilte es der Klub mit, „nicht umsetzbar“.

Trainer Thomas Letsch war froh, dass das Spiel stattfinden konnte. „Es war ein schwieriges Geläuf, es war schwierig guten Fußball zu spielen. Trotzdem waren ein paar Dinge dabei, die waren gut, einige waren nicht so gut. Mir war wichtig, dass wir das Spiel gewonnen haben und gezeigt haben, dass wir einen Sieg holen wollen.“

Noah Loosli verletzte sich beim Testspiel an der Hüfte. Ob er länger ausfällt, ist aber noch offen.
Noah Loosli verletzte sich beim Testspiel an der Hüfte. Ob er länger ausfällt, ist aber noch offen. © FUNKE Foto Services | Udo Kreikenbohm

Hofmann tankt Selbstvertrauen - Passlack und Wittek sammeln Spielpraxis

Dass Philipp Hofmann das Siegtor schoss, freute Letsch natürlich. „Es geht in so einem Spiel um verschiedene Dinge. Es geht natürlich darum, Spielern, die zuletzt weniger gespielt haben, Spielzeit zu geben. Ich finde, Felix Passlack und Matti Wittek haben es ganz ordentlich gemacht, auch wenn ihnen anzumerken war, dass sie länger nicht gespielt haben. Felix Passlack war, je länger das Spiel lief, besser drin im Spiel. Und genau darum geht es. Dass auch er diesen Rhythmus hat, wenn er gebraucht wird. Wenn er dieses Spiel nicht hat und er benötigt diese Anlaufzeit, wenn wir gegen Heidenheim spielen, dann wird es schwierig. Bei Maxi Wittek war es ähnlich.“

Großartige Neuigkeiten brachte der Test darüber hinaus nicht. Bei diesen Spielen in der Länderspielpause setzt Trainer Thomas Letsch vor allem die Spieler ein, die sonst gar nicht oder wenig gespielt haben. Das war auch diesmal der Fall.

VfL Bochum weiter mit der Viererkette im 4-3-3-System

So spielte Niklas Thiede im Tor. Stammkraft Manuel Riemann hatte die Fahrt in die Niederlande gar nicht erst mitgemacht. Er absolvierte eine Trainingseinheit in Bochum. Als zweiter Torwart war U19-Torwart Hugo Röllecke dabei. Neben Riemann fehlten zudem wie angekündigt die angeschlagenen oder erkrankten Moritz Kwarteng, Philipp Förster und Danilo Soares. Matus Bero und Ivan Ordets fallen nach länger aus.

Wie zuletzt begann Letsch mit einer 4-3-3-Formation. In der Viererkette verteidigten auf Außen Felix Passlack und Maxi Wittek, in der Innenverteidigung liefen zunächst Noah Loosli und Keven Schlotterbeck auf.

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Im Mittelfeld begannen Anthony Losilla, der zuletzt krank gefehlt hatte, Lukas Daschner und Jordi Osei-Tutu. Im Angriff konnten sich zuerst Moritz Broschinski, Goncalo Paciencia und Christopher Antwi-Adjei zeigen.

Moritz Broschinski erzielt das frühe 1:0 für den VfL Bochum

Anders als in den Testspielen zuletzt, schaffte Bochum früh die Führung. Nach vier Minuten lief Broschinski nach Pass von Paciencia allein auf Doetinchems Torwart Thijs Jansen zu, traf zum 1:0.

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Bis zur nächsten richtig guten Chance dauerte es. Nach einer halben Stunde prüfte Wittek Jansen mit einem Freistoß von der Strafraumkante. In der Zeit zwischen den beiden Möglichkeiten hatten die Bochumer etwas mehr Ballbesitz, ohne den Gegner zu dominieren. Sie versuchten bei Ballbesitz immer zügig vor das Tor zu kommen.

Auf der anderen Seite musste Thiede lange keinen Ball halten, war aber zumindest wie sonst beim VfL gewohnt, wenn Riemann spielt, in den Spielaufbau mit eingebunden.

Pannewig und Masovic kommen nach der Pause ins Spiel

Zumindest bis zur 38. Minute hatte Thiede in seinem Kerngeschäft als Ballanhalter nichts zu tun. Da allerdings konnte er den Ball nicht halten, den Levi Schoppema sehr unbedrängt und direkt auf das Tor brachte. Vom Innenpfosten tropfte der Ball zum 1:1 ins Tor.

Zur Halbzeit wechselte Letsch mit Mats Pannewig für Losilla und Erhan Masovic für Schlotterbeck zunächst nur zwei Spieler ein. Das Spiel veränderte sich dadurch nicht. Die erste Chance hatten diesmal die Niederländer. Kurz nach dem Wechsel hätte es in der Szene doppelt bitter für Bochum laufen können. Erst blieb Loosli im Rasen hängen und dann liegen, dann musste Thiede zeigen, dass er ein guter Torwart ist. Es blieb beim 1:1, Loosli aber musste mit Problemen an der Hüfte runter.

Auch Durchgang zwei blieb danach lange arm an Höhepunkten. Die Bochumer hatten noch etwas mehr Ballbesitz, Chancen aber weiter kaum. Die Niederländer hatten ihre beste Chance, als ein Rückpass auf Thiede etwas zu ungenau und etwas zu kurz geriet.

Hofmann behält im Strafraum der Gastgeber die Ruhe und trifft zum Sieg

Die erneute Führung der Bochumer in Minute 81 deutete sich nach dem Spielverlauf nicht zwingend an, war aber dennoch verdient und brachte mit Philipp Hofmann einem Stürmer ein wichtiges Erfolgserlebnis. In der Liga wartet er schon mehr als 1100 Minuten auf ein Tor. Gegen Doetinchem behielt er im Strafraum die Ruhe, konnte sich den Ball sogar noch einmal vorlegen und verwandelte hoch ins Eck zum 2:1.

So spielte der VfL Bochum

VfL Bochum: Thiede – Passlack, Loosli (55. Bernardo), Schlotterbeck (46. Masovic), Wittek – Losilla (46. Pannewig), Daschner (77. Osterhage), Osei-Tutu (70. Koerdt) – Antwi-Adjei (83. Gamboa), Paciencia (70. Hofmann), Broschinski (70. Stöger)

Tore: 0:1 Broschinski (4.), 1:1 Schoppema (38.), 1:2 Hofmann (81.)