Darmstadt/Bochum. Moritz Broni Kwarteng ersetzt beim 2:1 Darmstadt den schwachen Moritz Broschinski und zeigt, warum er für den VfL Bochum ein Hoffnungsträger ist.
Moritz Broschinski hätte sich nicht beschweren können, wenn er beim 2:1-Sieg gegen den SV Darmstadt bereits zur Halbzeit runter gemusst hätte. Der junge Stürmer des VfL Bochum hatte nicht seinen besten Tag. Außer mit seinem Einsatzwillen und der Bereitschaft weite Wege zu machen, fiel er nicht positiv auf. Seine Zweikampfwerte waren ähnlich schlecht wie seine Ballkontrolle. Nach knapp einer Stunde wurde er ausgewechselt. Es kam: Moritz Broni Kwarteng. Er deutete an, dass er die Hoffnungen, die sie beim VfL Bochum auf ihn setzen, erfüllen kann.
Es klappte nicht alles bei ihm. Ein erster langer Ball, den Torwart Manuel Riemann in seine Richtung brachte, prallte an seine Hacke und von da zu einem Darmstädter. Danach aber zeigte Kwarteng bei Dribblings seine gute Technik, in weiteren Zweikämpfen seine körperliche Robustheit. Mit einem energischen Antritt sorgte er schließlich dafür, dass Fabian Holland ihn foulte und die Rote Karte sah, weil er der letzte Mann war. Es war eine Szene, die zum Sieg der Bochumer beitrug.
Sportdirektor und Trainer des VfL Bochum loben Kwarteng
Auch wegen dieser Situation war Marc Lettau, der Sportdirektor der Bochumer, zufrieden mit der Leistung des Angreifers. „Seine Fitness lässt es inzwischen zu, dass er länger auf dem Platz steht. Er kommt jetzt so langsam in puncto Dynamik und Widerstandsfähigkeit und Kondition. Jetzt wird es über Spiele gehen. Ich denke, dass wir an dem Jungen noch viel Freude haben werden.“
Genau das hatte VfL-Trainer Thomas Letsch immer wieder betont. Er musste öffentlich moderieren, warum Kwarteng lange nicht spielte. „Er ist mit einer Verletzung zu uns gekommen“, sagte Letsch. „Das wussten wir. Wir geben ihm die Zeit, die er braucht. Wir werden noch viel Spaß mit ihm haben. Aber wir werden ihn nicht bringen, wenn er noch nicht so weit ist. Wir machen da keinen Blödsinn.“
"Straßenfußballer" Kwarteng will lieber Tore schießen als Rote Karten besorgen
Gegen Darmstadt stand Kwarteng nun zum dritten Mal im Kader, wurde das zweite Mal eingewechselt. Waren es gegen Leipzig 17 Minuten, waren es nun gegen Darmstadt bereits 31. Kwarteng freut sich über jede einzelne. „Jede Minute ist wertvoll für mich, die Jungs auf dem Platz besser kennenzulernen.“ Deswegen sei er sehr glücklich, „dass wir die ersten drei Punkte eingefahren haben“.
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Es werde intern beim VfL Bochum sehr gut gehandelt, wie und wann der richtige Zeitpunkt für ihn gekommen sei, zu spielen. Nach dem Spiel gegen Darmstadt aber machte er deutlich, dass er keine große Lust mehr darauf hat, warten zu müssen. „Für mich steht fest“, sagte er, „dass ich ab sofort bereit bin, der Mannschaft einen Impuls zu geben und ein neues Element ins Spiel zu bringen, das uns einen Vorteil verschafft. Ich gucke von Spiel zu Spiel, von Training zu Training – aber ich bin zurück.“
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Das zeigte er bei seinem Antritt gegen Fabian Holland. „Für mich war klar, ich bin auf der Zielgeraden, das Tor zu machen, ich werde allein auf das Tor laufen“, sagte er. „Als dann ein Gegner vor mir stand, war ich überzeugt, dass ich vorbeikomme, was mir auch gelungen ist. Ich hätte es lieber gehabt, dass ich allein auf das Tor zugelaufen wäre, als einen Freistoß herauszuholen. Dafür steckt zu viel Straßenfußballer in mir. Von einer Roten Karte kann ich mir nichts kaufen. Ich möchte auf die Anzeigetafel.“ Und das nicht nur, wenn und weil er für den VfL Bochum eingewechselt wird.