Darmstadt. Der VfL Bochum hat am Freitagabend den ersten Saisonsieg gefeiert und dank Doppelpacker Takuma Asano bei Darmstadt 98 mit 2:1 gewonnen.
In den Worten des Darmstädter Stadionsprechers schwang eine gehörige Portion Hoffnung mit, als er die Bochumer Anhänger nur Sekunden nach dem Anpfiff nach dem Zünden von Pyrotechnik ermahnen musste und die zündenden Ideen den Spielern auf dem Platz überlassen wollte. Den Gefallen taten die Akteure aber weder dem Stadionsprecher noch den 17.810 Zuschauern im Stadion am Böllenfalltor. Erwartungsgemäß war es ein über weite Strecken k(r)ampfbetontes Spiel, das die Tabellensituation gut widerspiegelte. Auf der einen Seite die Hausherren, die eine 0:8-Klatsche in der Vorwoche beim FC Bayern verdauen mussten, auf der anderen Seite der Tabellen-16., der endlich seinen ersten Saisonsieg feiern wollte – und es auch tat. 2:1 gewann der VfL Bochum dank eines Doppelpacks von Takuma Asano (25./54.).
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Eine zündende Idee sucht Bochum-Trainer Thomas Letsch seit Saisonbeginn. Seine Mannschaft hat zwar in einigen Spielen durchaus überzeugt, doch vor allem Torgefahr erzeugte sie viel zu selten. So versuchte es der 55-Jährige am Freitagabend wieder einmal mit einer neuen Variante: Viererkette gegen den Ball, Dreierkette im Ballbesitz. Dazu Philipp Hofmann wieder im Sturmzentrum, neben ihm Moritz Broschinski mit seinem zweiten Startelfeinsatz in Serie und Takuma Asano. Eine erfolgsbringende Variante, wenngleich diese neue Formation in Darmstadt einige Zeit brauchte, um sich zu finden.
Riemann und Pfosten verhindern Bochumer Rückstand
Weil beide Mannschaften früh anliefen, probierten sie es immer wieder mit langen Bällen. Die Darmstädter waren zu Spielbeginn deutlich gefährlicher als die Bochumer. Zunächst ging es noch glimpflich aus, als sich Bernardo in der siebten Minute billig von Marvin Mehlem an der Außenlinie abkochen ließ. Nur zwei Minuten später hatte Manuel Riemann im Tor des VfL aber eine Menge Glück. Mehlem wurde nicht angegriffen, legte auf Tim Skarke ab, der auf 18 Metern direkt abzog und den Pfosten traf, von wo der Ball Riemann erst ins Gesicht und dann ins Aus sprang.
Ein Hallo-Wach-Schuss für den VfL? Mitnichten. Beide Teams taten sich in der Vorwärtsbewegung weiter schwer. Die nächste Gelegenheit hatten ohnehin wieder die Darmstädter durch Luca Pfeiffer. In den Abschluss konnte Bernardo allerdings gerade noch so reinspringen und zur Ecke abfälschen.
Asano bringt den VfL Bochum in Führung
Mitte der ersten Hälfte kam Bochum besser ins Spiel – und traf direkt. Kapitän Anthony Losilla gewann den Ball im Zentrum, legte auf den häufig zu ungenau spielenden Kevin Stöger ab. Dessen gedachter Steilpass wurde zwar von Matthias Bader abgefälscht, kam trotzdem bei Takuma Asano an. Der Japaner reagierte schnell, spitzelte den Ball am Torwart Marcel Schuhen und an zwei Gegenspielern vorbei und schob zur Führung ein.
Noch vor der Pause aber wieder ein Rückschlag, weil die Abwehr im Abstiegskampf-Duell wieder einige Schwächen aufwies. Christoph Klarers Verlagerung auf Mehlem überraschte alle Bochumer, sodass dieser frei von der rechten Seite flanken konnte. In der Mitte gewann Pfeiffer sein Kopfball-Duell und legte auf Fabian Nürnberger ab, der unbedrängt zu seinem ersten Bundesliga-Tor überhaupt einköpfen konnte.
Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit gehörten den Darmstädter – doch erneut traf der VfL Bochum. Dank gütiger Mithilfe von „Lilien“-Keeper Schuhen, der einen katastrophalen Fehlpass in die Füße von Losilla spielte. Über Osterhage und Hofmann kam der Ball zu Asano, der technisch fein ins lange Eck einschoss und wie schon beim 2:2 beim FC Augsburg auch in Darmstadt einen Doppelpack schnürte.
Abwehrbollwerk sichert Bochum ersten Saisonsieg
Anders als in der Fuggerstadt reichten diese beiden Treffer in Darmstadt aber endlich zum ersten Saisonsieg der Bochumer. Weil Riemann stark gegen Skarke (60.) und Nürnberger (68.) hielt, Abschlüsse der Hausherren zu ungenau waren (61., 85.), Fabian Holland nach einem Foul am eingewechselten Moritz Kwarteng mit Rot vom Platz flog (70.). Und Letsch gut 25 Minuten vor Ende mit Noah Loosli einen weiteren Innenverteidiger für Stöger brachte und somit auf ein Abwehrbollwerk setzte, das sich an diesem Abend nicht noch einmal überwinden ließ. Da machte es auch nichts, dass der VfL mehrere Kontersituationen ungenutzt ließ.