Darmstadt. Es war keine Glanzleistung, aber der VfL Bochum gewinnt in Darmstadt sein erstes Saisonspiel dank Riemann und Asano. Die Noten.
Der VfL Bochum hat am zehnten Spieltag endlich den ersten Saisonsieg gefeiert. Durch einen 2:1-Sieg springt die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch auch erst einmal von den Abstiegsplätzen herunter. Wir haben die Noten zum Spiel.
+++ Asano schießt Bochum zum ersten Saisonsieg +++
Manuel Riemann: Dass er früh aus dem Sattel ging und seine Vorderleute lautstark versuchte wachzurütteln, war komplett berechtigt. Sie leisteten sich in den ersten zehn Minuten einige Unaufmerksamkeiten. Die schienen dann irgendwann beendet, kurz vor der Halbzeit aber packten sie in Überzahl im Strafraum nicht zu, beim Kopfball von Nürnberger war Riemann daher ohne Chance. Stark hielt er dann nach einer Stunde gegen Nürnberger: Note: 2
Cristian Gamboa: Über seine Seite machte Darmstadt zunächst etwas weniger. Wenn er gebraucht wurde, war Gamboa da. Beim Ausgleichstreffer machte er kurz vor dem Wechsel im Zusammenspiel mit seinen Nebenleuten aber keine gute Figur. Hatte seine „beste“ Szene, als er sich mit Darmstadts Klarer anlegte. Der ist einen Kopf größer als er. Note: 4,5
Erhan Masovic: Bereits gegen Mainz hatte er Ivan Ordets nach dessen Verletzung ersetzt. Drosch, anders ist es nicht zu sagen, nach 20 Minuten fast einen Ball aus dem Stadion heraus. Spielte auch ansonsten kompromiss- und schnörkellos. Verpasste vor dem Ausgleich den Zeitpunkt für den Zweikampf. Ansonsten zuverlässig zupackend, unauffällig seinen Job machend. Note: 3
Keven Schlotterbeck: Auch in der neuen Viererkette der Bochumer war er der Ansager. Schob oft hoch raus, dirigierte seine Nebenleute, benötigte aber wie viele seiner Mitspieler Zeit, um Darmstadts Anfangsschwung entsprechend zu begegnen. Leistete sich leichte Fehler in der Spieleröffnung. Ergrätschte sich eine Gelbe Karte, klärte dabei aber in hoher Not. Note: 3
Stöger in vielen Situationen zu ungenau
Bernardo: Der Brasilianer kann auch Linksverteidiger. Spielte er bisher links in der Dreierkette, rückte er durch die Umstellung in der Defensive auf die Außenverteidigerposition. Letsch ließ ihn wohl auch im Team, weil er bisher fast immer überzeugte. Ins Spiel gegen Darmstadt startete er mit einem leichtsinnigen Ballverlust, der für Gefahr vor dem Bochumer Tor sorgte. War auch danach nicht so sicher wie bisher gewohnt. Mit einer Klärungstat nach 20 Minuten im Strafraum schien er dann im Spiel angekommen zu sein. Verlor vor dem Ausgleich Nürnberger aus den Augen. Note: 3,5
Anthony Losilla: Es wäre mal wieder interessant zu sehen, wie die Heatmap seines Aktionsradius auf dem Platz aussehen würde. Begrüßte fast jeden Grashalm im Stadion persönlich. Holte sich zum Ende der ersten Hälfte die Gelbe Karte ab, als er im Zweikampf zu spät kam. Es war seine dritte in dieser Saison. Bevor er in diesem Spiel seine zweite Gelbe Karte, nahm Letsch ihn runter. Note: 3,5
Kevin Stöger: Laufstark wie gewohnt wollte er wieder gefühlt jeden Ball haben. Wer viel versucht, macht aber auch Fehler. Wirkte bisweilen zu überhastet, was sich in unsauberen Pässen zeigte. Ging nach 64 Minuten runter, wirkte beim Weg zur Bank nicht zufrieden. Konnte er auch mit seinem Spiel nicht sein. Note: 4
Patrick Osterhage: Beim 0:0 gegen Leipzig überzeugte er über 88 Minuten, danach fehlte er zwei Spiele komplett. Startete immer wieder Läufe in die Tiefe, konnte damit aber im ersten Abschnitt nur einmal für Gefahr sorgen. Ihm war die fehlende Spielpraxis anzumerken. Note: 3,5
Asano erzielt seinen zweiten Doppelpack der Saison
Takuma Asano: Er bleibt der, der immer spielt und gehört damit zu den wenigen Bochumer Spieler, für die das gilt. Nach 25 Minuten zeigte er, warum das so ist und dann seinen Panther-Jubel. Er erahnte eine zu kurze Rückgabe zum Darmstädter Torwart, ging dazwischen und traf aus kurzer Distanz zum 1:0. Bereite Darmstadt mit seinem Tempo Schwierigkeiten. Sorgte zu Beginn des zweiten Abschnitts für die erneute Führung. Bisweilen scheint „Asano“ übersetzt doch Treffsicherheit zu bedeuten. Note: 2
Moritz Broschinski: Seine Leistung gegen Mainz, als er sein Startelfdebüt in der Bundesliga gab, schien Trainer Letsch gefallen zu haben. War diesmal aber weit weniger präsent, wirkte fahrig und hatte oft Schwierigkeiten mit der Ballkontrolle. Es war fast schon überraschend, dass er nach dem Wechsel weitermachen durfte. Blieb weiter vorne kein Faktor, arbeitete aber zumindest mit Tempo zurück. Nach 58 Minuten war Schluss, Kwarteng kam für ihn. Note: 5
Philipp Hofmann: Drei Spiele stand er nicht in der Startelf. Gegen Leipzig blieb er ohne Einsatz, gegen Freiburg und Mainz wurde er jeweils eingewechselt. Machte gegen Darmstadt dann wieder Hofmann-Sachen. Versuchte hohe Zuspiele festzumachen oder weiterzuleiten. Zeigte seinen Mitspielern aber auch immer wieder an, dass sie es nicht immer hoch versuchen sollten. Kam im ersten Abschnitt nicht zum Abschluss. Bereitete dann aber das 2:1 durch Asano mit Ruhe und Übersicht vor. Note: 3
Moritz Kwarteng kam nach 58 Minuten für Broschinski, Noah Loosli kam nach 64 Minuten für Stöger, Goncalo Paciencia und Tim Oermann kamen nach 76 Minuten für Hofmann und Losilla – alle ohne Note