Bochum. Ivan Ordets und Bernardo gewinnen die meisten Zweikämpfe der Bundesliga. Die Innenverteidiger des VfL Bochum aber stehen auch in der Kritik.

Der SV Darmstadt machte am Sonntag das Dilemma des VfL Bochum endgültig. Der Aufsteiger feierte mit dem 4:2 gegen den SV Werder Bremen seinen ersten Sieg in dieser Saison und zog damit an den Bochumern vorbei. Die gehen nun von Relegationsplatz 16 in den nächsten, den siebten Spieltag und das Spiel bei RB Leipzig (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). Wobei die aktuelle Platzierung nicht so recht zu den Statistiken der Saison zu passen scheint.

Weiterhin werden in den Statistiken der Deutschen Fußball Liga zwei Bochumer Verteidiger als die in der Liga aufgeführt, die bisher die meisten Zweikämpfe gewonnen haben. Bei Bernardo sind es 89, bei Ivan Ordets 87. Auf Platz drei liegt derzeit Amos Pieper von Werder Bremen mit 75 gewonnenen Zweikämpfen.

Gegen Gladbach gewann Bernardo 65 Prozent seiner 17 Zweikämpfe 78 Prozent seiner neun Luftzweikämpfe. Ordets kam auf 67 Prozent bei neun Zweikämpfen und 62 Prozent bei seinen acht Luftzweikämpfen. Erhan Masovic, der dritte gegen Gladbach aufgebotene Innenverteidiger, hatte dagegen nur eine Zweikampfquote von 36 Prozent und Luftzweikampfquote von 40 Prozent.

Auch bei den gewonnenen Kopfballduellen liegen zwei Bochumer vorne: Philipp Hofmann war in dieser Rubrik bereits in der vergangenen Saison ganz vorne. Nun führt er sie schon wieder mit bisher 45 gewonnen Kopfbällen vor seinem Mitspieler Ivan Ordets an. Der Ukrainer hat bisher 43 Kopfballduelle gewonnen. Kevin Behrens von Union Berlin auf Platz drei hat 33 dieser Duelle gewonnen.

VfL Bochum liegt auch bei den intensiven Läufen mit vorne

Bei den gewonnenen Zweikämpfen der gesamten Mannschaft, liegen die Bochumer aktuell auf Platz zwei hinter dem FSV Mainz 05. Mainz hat als Team 637 Zweikämpfe gewonnen, Bochum 622, Bremen auf Platz drei 603.

Diese drei Teams liegen auch bei den als gesamtes Team gewonnenen Kopfballduellen genau in dieser Reihenfolge vorne: Mainz führt mit 173 gewonnenen Kopfballduellen, Bochum folgt mit 170, Bremen kommt auf 169.

Wichtig sind auch immer die Sprints und intensiven Läufe während eines Spiels. Auch da haben die Bochumer gute Statistiken. Bei den Sprints liegen die Bayern vorne. Sie haben in den bisherigen sechs Spielen als Team 1501 Sprints absolviert. Bochum liegt da auf Platz sechs mit 1394 Sprints.

Auch bei den intensiven Läufen belegen die Bochumer derzeit diesen Platz, haben bislang als Team 4233 intensive Läufe absolviert. Führendes Team in dieser Statistik ist derzeit der VfL Wolfsburg mit 4602 intensiven Läufen.

Es läuft so viel falsch beim VfL Bochum

Die Bochumer scheinen viel richtig zu machen in dieser Saison. Dabei läuft so vieles falsch. Wurde das 0:7 bei den Bayern fast schon Schulter zuckend als fast schon normale, weil jede Saison wiederkehrende Demontage weggelächelt, gibt es nach dem 1:3 gegen Gladbach und den vielen Fehlern und Unzulänglichkeiten höchstens noch Galgenhumor. Gerade mit Blick auf die beiden nun anstehenden Aufgaben – beide auswärts.

Zunächst geht es gegen Leipzig, nach der neuerlichen Länderspielpause dann gegen den SC Freiburg. Punkte sind da für die Bochumer kaum planbar. Verlieren die Bochumer – wie zu erwarten – beide Spiele, käme den Spielen danach eine noch größere Bedeutung bei.

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Am neunten Spieltag kommt der FSV Mainz 05 ins Ruhrstadion, am zehnten Spieltag, Anfang November, spielt der VfL Bochum bei Aufsteiger SV Darmstadt.

Von Dienstag an hat Bochums Trainer Thomas Letsch nun Zeit, sein Team zunächst aufzurichten und es gezielt auf RB Leipzig vorzubereiten und die beste Formation zu finden. Direkt nach dem 1:3 gegen Gladbach hatte er angekündigt, nun aber endgültig „alles in Frage zu stellen“.

VfL Bochum: Trainer Letsch geht es nicht um Schuldzuweisungen

Wir wollten ganz bewusst nach einem Spiel in München nicht alles über den Haufen werfen“, hatte er zuletzt gesagt. „Wir haben es davor drei Spiele gut gemacht. Jetzt stellen wir alles in Frage, aber wir sind schon überzeugt von dem, was wir hier machen. Sonst wäre das schlimm.“

In dieser Woche und nach dem Spiel gegen Gladbach gehe es nun nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, gemeinsam aus der Situation herauszukommen. „Aber wir werden uns logischerweise nicht über den Kopf streicheln und sagen, schön, dass wir zusammen sind“, sagte Letsch. „Wir werden etwas energischer miteinander sprechen. Einzeln und in der Gruppe, aber vom Sprechen gewinnst du keine Spiele. Es geht darum, Taten folgen zu lassen.“

Auch und besonders, weil die nun anstehende Aufgabe so schwer erscheint. „Es gibt leichtere Spiel als gegen Leipzig“, sagte Letsch. „Aber man kann auch umgekehrt sagen: Viel Druck in Leipzig haben wir nicht und so müssen wir da herangehen.“