Bochum. Der VfL Bochum kriegt von Borussia Mönchengladbach die Grenzen aufgezeigt. Nur in der letzten halben Stunde wehrt sich der VfL. Die Einzelkritik.

Der VfL Bochum hatte am sechsten Spieltag das gleiche Ziel wie Borussia Mönchengladbach: endlich den Negativtrend in der Fußball-Bundesliga zu stoppen. Gelungen ist das aber nur den Gästen, beim 3:1 (3:0) spielte die Elf vom Niederrhein die Bochumer eine Halbzeit lang förmlich an die Wand. Unsere Einzelkritik zur dritten Saisonpleite des immer noch sieglosen VfL.

Manuel Riemann, Torhüter des VfL Bochum, kann das Abwehrverhalten seiner Verteidiger nicht nachvollziehen.
Manuel Riemann, Torhüter des VfL Bochum, kann das Abwehrverhalten seiner Verteidiger nicht nachvollziehen. © Firo

Manuel Riemann: Seine besten Mitarbeiter waren zunächst Pfosten und Querlatte. Hatte zweimal Glück, dass es die Gladbacher allein in der ersten Viertelstunde eben zu genau und darüber hinaus in weiteren Szenen zu ungenau bei ihren Abschlüssen machten. War bei den Gegentoren ohne Abwehrchance, konnte sich erst im zweiten Abschnitt auszeichnen, hielt mehrmals stark, verhinderte weitere Gegentore. Note: 2,5

Erhan Masovic: Sein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung leitete das 1:0 für die Gladbacher ein. Lief ebenso wie seine Nebenleute in der Dreierkette zu oft den schnellen Gladbacher Angreifern hinterher. Gewann Zweikämpfe, verlor aber die entscheidenden. Note: 4,5

VfL Bochum: Abwehrspieler laufen nur hinterher

Ivan Ordets: Sein Kopfball nach etwas mehr als einer halben Stunde Spielzeit war die bis dahin gefährlichste Bochumer Angriffsszene. In der Defensive war Ordets erneut der präsenteste Zweikämpfer, ohne zu überzeugen. Lief den Gladbachern ebenso zu oft hinterher. Note: 4

Bernardo: Auch er verlor einen Ball in dem Moment, in dem sein Team weit aufgerückt war, danach stand es 0:3. Spielte im ersten Abschnitt, als würde es immer noch gegen die Bayern gehen. War etwas weniger schwach als gegen die Bayern. Das aber auch, weil die Gladbacher etwas schwächer waren als die Bayern. Holte sich beherzt eine Gelbe Karte ab, war erst danach besser in der Partie. Note: 4

Maximilian Wittek (bis 46.): Hatte mit Franck Honorat einen schnellen Gegenspieler, der ihn zunächst mächtig beschäftigte. Versuchte sich im ersten Abschnitt mehrmals aus der zweiten Reihe, schoss aber jeweils deutlich drüber. Blieb zur Halbzeit in der Kabine. Note: 4,5

Bochums Felix Passlack kommt gegen den Gladbacher Luca Netz ins Straucheln.
Bochums Felix Passlack kommt gegen den Gladbacher Luca Netz ins Straucheln. © DPA

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Felix Passlack (bis 46.): Dass er eine seiner besseren Durchgänge für die Bochumer spielte, nutzte beim 0:3 zur Halbzeit gar nichts. Hatte dennoch keine gute Zweikampfquote, seine Flanken waren erneut zu ungefährlich. Blieb zur Halbzeit in der Kabine. Note: 4,5

Anthony Losilla: Gefühlt lief der Kapitän diesmal gerade im ersten Abschnitt zu viel hinterher. Bei den schnellen Umschaltsituationen der Gladbacher kam er zu oft nicht hinterher oder rechtzeitig in die Zweikämpfe. Arbeitete sich im zweiten Abschnitt etwas besser ins Spiel. Weckte mit dem 1:3 nach 68 Minuten das Ruhrstadion noch einmal auf, sein Tor zum 2:3 in der Nachspielzeit kassierte der VAR wieder ein. Note: 3

VfL Bochum: Für Matus Bero ist schon früh Schluss

Kevin Stöger (bis 46.): Die erste Hälfte gegen Gladbach war die schwächste des Österreichers in dieser Saison. Spielte einige schlampige Pässe, konnte das Spiel zu keiner Phase ordnen. Note: 5

Für Matus Bero war das Spiel des VfL Bochum schnell vorbei.
Für Matus Bero war das Spiel des VfL Bochum schnell vorbei. © Firo

Matus Bero (bis 7. Minute): Für den Mittelfeldmann war bereits nach fünf Minuten Schluss. Bei einer Gladbacher Ecke verletzte er sich am Knie. Für ihn kam Christopher Antwi-Adjei und das Bochumer Spiel erhielt früh eine andere Statik. Ohne Note

Takuma Asano (bis 68.): Durch die frühe Verletzung von Matus Bero rückte der Japaner etwas zurück, übernahm Beros Rolle. Dass er sie anders interpretieren würde, war klar. Dass er vor dem 0:2 das Abseits aufhob, lag aber nicht am geänderten Aufgabenprofil. Sein bisher schwächstes Spiel. Note: 4,5

Philipp Hofmann: Hatte in der Woche vor dem Spiel den Wunsch geäußert, seine Mitspieler mögen mehr Flanken schlagen. Das machten sie, fast auffällig oft sogar. Allerdings erreichten sie ihn nicht so, dass er sie hätte in Tore ummünzen können. Machte Bälle im Mittelfeld fest oder legte sie ab, sein Weg in den Strafraum blieb danach aber auch diesmal zu weit. Rieb sich komplett auf, bleibt aber weiter glück- und damit torlos. Note: 3,5

Christopher Antwi-Adjei (ab 7. Minute): Unverhofft kommt manchmal. Als Matus Bero früh verletzt runter musste, entschied sich Trainer Letsch für den schnellen Flügelspieler. Investierte gewohnt viel, seine Aktionen blieben aber zu oft ohne Ertrag. Note: 4

Förster sorgt beim VfL Bochum für mehr Druck

Philipp Förster (ab 46.): Mit ihm kam etwas mehr Struktur ins Bochumer, auch mehr Druck in den Angriff. Verteilte die Bälle aus dem Mittelfeld heraus. Note: 3

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Cristian Gamboa (ab 46.): Mit ihm im Spiel stellten die Bochumer auf Viererkette um. Er schob das Bochumer Spiel über die rechte Seite an, rettete einmal mit einem Sprint zurück in den eigenen Strafraum. Brachte Energie ins Spiel, aber auch kaum brauchbare Flanken. Note: 3,5

Lukas Daschner (ab. 46.): Er hatte Ideen für den Angriff, bereitete das 1:3 durch Losilla vor. Suchte trotz des Rückstandes immer wieder spielerische Lösungen, arbeitete bei Ballverlust aber auch zurück. Note: 3

Gonzalo Paciencia (ab 68.): Kam für Asano ins Spiel. Ohne Note

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