Bochum. Mit dem Heimspiel gegen Frankfurt geht es für den VfL Bochum weiter. Trainer Thomas Letsch muss sein Team auf neue SG-Stürmer vorbereiten.

Thomas Letsch ist ein Trainer, der versucht, auch Journalisten ein gutes Gefühl zu geben. Bei der Pressekonferenz vor dem Heimspiel des VfL Bochum gegen Eintracht Frankfurt (Sa., 18.30 Uhr/Sky) kam eine Frage zu einer möglichen taktiktischen Variante. Letsch tat dann sehr geheimnisvoll. Die Frankfurter würden sich ja schließlich auch die Pressekonferenzen ansehen, sagt er, und sie könnten daraus dann wichtige, die vielleicht entscheidenden Schlüsse ziehen. Als ob die Frankfurter zur Gegnervorbereitung die Fragen der Bochumer Journalisten benötigen würden.

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Dino Toppmöller, neuer Trainer der Frankfurter, glaubt jedenfalls auch so zu wissen, was ihn und sein Team beim Spiel im Ruhrstadion erwartet. Grundsätzlich sei es so, sagte er, dass jede Mannschaft in einem Heimspiel früh relativ viel Druck aufbaue und nach vorne verteidige.

VfL Bochum: Lob von Eintracht-Trainer Toppmöller

„Die Bochumer spielen viel Mann gegen Mann mit vielen Zweikämpfen, aber auch guten Umschaltmomenten“, sagte Toppmöller bei seiner Spieltags-Pressekonferenz. „Philipp Hofmann kann den Ball vorne halten und mit seinem guten Kopfballspiel verlängern, Takuma Asano ist ein extrem schneller Spieler und Kevin Stöger der wohl beste Techniker in der Mannschaft, der gute Pässe hinter die Kette spielt. Sie machen es gut. Hinzu kommt die Wucht im eigenen Stadion, die Energie für solche Momente gibt. Mit Dortmund haben sie so eine absolute Spitzenmannschaft vor diese Probleme gestellt.“

Dennoch reist er mit einem positiven Gefühl nach Bochum. „Ich habe keine Sorge, dass wir den Kampf nicht annehmen werden. Wir wollen das Spiel maximal erfolgreich bestreiten.“ Verzichten muss er wahrscheinlich auf Kristijan Jakic und Lucas Alario. Immerhin sind alle Nationalspieler gesund von ihren Länderspielreisen zurückgekehrt, weshalb Toppmöller bei der Aufstellung die Qual der Wahl hat. „Jeder Spieler ist ein Kandidat für die Startelf.“

Beim VfL Bochum fällt kein potenzieller Stammspieler aus

Er sieht zudem im Ende des Wechseltheaters um Randal Kolo Muani eine Chance für seine Mannschaft. „Natürlich kann es ein befreiender Moment sein. Er ist jetzt weg. Die Jungs haben unser volles Vertrauen und müssen jetzt Verantwortung übernehmen.“ Kolo Muani war am letzten Tag der Transferperiode vor der Länderspielpause unter vielen Nebengeräuschen zu Paris St. Germain gewechselt.

Nachdem zuletzt Omar Marmoush in der Sturmspitze agierte, könnte nun auch Jessic Ngankam eine Chance von Beginn an erhalten. „So viele Varianten gibt es gerade nicht. Jessic hat es top gemacht, zeigt eine tolle Präsenz. Er ist auf jeden Fall ein Startelfkandidat“, sagte Toppmöller.

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Beim VfL Bochum fallen für das Spiel gegen Frankfurt Michael Esser, Jordi Osei-Tutu und Mohammed Tolba aus. Alle anderen wären einsatzbereit. Für Moritz Broni Kwarteng aber kommt das Spiel gegen Frankfurt noch zu früh, sagte Letsch. „Er hat nach seiner langen Verletzungspause sensationell trainiert, hat zurzeit eine kleine Delle. Ich kann schwer abschätzen, ob er beim Spiel nächste Woche dabei ist. Moritz macht es auf jeden Fall richtig gut. Er kann uns helfen, weil er ein anderer Spielertyp ist als unsere sonstigen Offensivspieler.“

Letsch freut sich ansonsten über die Konkurrenzsituation im Kader. „Wir sind in der fantastischen Situation, dass wir bis auf die Langzeitverletzten und Michael Esser nahezu alle Mann an Bord haben. Wir haben eine große Konkurrenzsituation im Kader. Das hilft uns, denn Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Die Trainingsqualität ist sehr hoch. Wir haben die Qual der Wahl, was sehr angenehm ist.“

Debüt von Gonçalo Paciência für den VfL Bochum scheint möglich

So ist auch der erste Einsatz, das Debüt von Gonçalo Paciência möglich. „Wir wussten bei seiner Verpflichtung“, sagte Letsch, „dass er Probleme an der Wade hat. Die Länderspielpause kam für ihm zum richtigen Zeitpunkt, so konnte er viel daran arbeiten. Er hat diese Woche komplett mittrainiert und hat das auch ganz gut adaptiert. Er ist auf jeden Fall eine Option für morgen. Starten wird er wohl nicht, aber es ist eine Option, dass er im Kader steht.“

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Aus Sicht von Paciência kam die Länderspielpause zum richtigen Zeitpunkt. Für Letsch dagegen war die Pause weder Vor- noch Nachteil. „Wir hatten zuvor keinen mega Lauf, haben aber zuletzt zwei ordentliche Spiele gegen Dortmund und Augsburg gemacht. Wir hatten das Glück, dass relativ wenige Spieler in der Länderspielpause unterwegs waren. Matus Bero, Takuma Asano und Tim Oermann konnten am Mittwoch alle wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen. Deshalb sind wir insgesamt gut vorbereitet, was das Körperliche und das Taktische angeht.“

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Und die Bochumer Taktik gegen Frankfurt, wird, und da schließt sich der Kreis zur PK und zu den Taktikfragen der Journalisten, keine andere als in den Spielen zuvor sein. Auch wenn sich die Spielanlage der Frankfurter nach den Abgängen von Kolo Muani und Jesper Lindström leicht verändert hat. „Unser Ansatz“, sagte Letsch, „wird dennoch gleich bleiben. Wir werden versuchen, wie gegen Dortmund und Augsburg unser Spiel auf den Platz zu bringen. Wir erwarten bei Frankfurt eine andere Ausrichtung als gegen Augsburg.“