Bochum. Gerne würde Kevin Stöger für Österreich auflaufen. Für den Mittelfeldspieler des VfL Bochum könnte der deutsche Pascal Groß ein Vorbild sein.

Die Nominierung von Pascal Groß für die beiden Spiele der deutschen Nationalmannschaft war die vielleicht größte Überraschung, für die Hansi Flick kurz vor dem Ende seiner Tätigkeit als Nationaltrainer noch sorgen konnte. Im fortgeschrittenen Fußballer-Alter von 32 gab Groß sein Debüt gegen Japan, spielte dann auch gegen Frankreich. Damit könnte er für Kevin Stöger zum Vorbild werden. Der Mittelfeldspieler des VfL Bochum, vor Kurzem 30 Jahre alt geworden, wartet noch auf die erste Nominierung für das österreichische A-Nationalteam.

Stöger, der für U-Nationalmannschaften von der U16 bis U21 41 Länderspiele gemacht hat, war enttäuscht, dass er nur auf Abruf für die Nationalmannschaft nominiert worden war. Österreich spielte in der EM-Qualifikation in Schweden, gewann mit 3:1. Das Team von Trainer Ralf Rangnick hat damit gute Aussichten, sich für die Europameisterschaft zu qualifizieren.

VfL Bochum: Kevin Stöger möchte für Österreich spielen

„Ich bin jetzt 30 Jahre alt“, sagte Stöger nach dem Training beim VfL Bochum am Dienstag. „Ich möchte für mein Land spielen. Das habe ich bisher noch nicht geschafft. In den vergangenen Jahren habe ich einige sehr gute Spiele und Leistungen gezeigt. Ich war natürlich enttäuscht, aber ich muss die Entscheidung so annehmen. Ich gebe trotzdem weiter Gas beim VfL. Es ist mein großes Ziel, dass wir auch in dieser Saison die Klasse halten. Dafür werde ich alles geben.“

Seit seiner Rückkehr zum VfL Bochum ist Stöger Leistungsträger

Eine EM-Teilnahme wäre ein Traum für ihn. „Ich werde mein Bestes dafür geben, im Training und bei den Spielen. So dass wir mit der Mannschaft unsere Ziele erreichen und dass ich mein persönliches Ziel erreiche, dass ich gut spiele. Und dann hoffe ich, dass der Trainer das sieht und mich anruft. Aber noch einmal: Die Entscheidung liegt aber nicht bei mir.“

Seit seiner Rückkehr zum VfL Bochum nach dem Aufstieg in die Bundesliga zählt Stöger zu den Leistungsträgern. Auch an den ersten drei Spieltagen war er präsent, erzielte wieder das erste VfL-Tor der Saison. Nach bisher drei Spielen, einer Niederlage und zwei Remis wartet das Team von Trainer Thomas Letsch noch auf den erste Saisonsieg. Gegen Eintracht Frankfurt soll es damit nun klappen.

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„Das Stuttgart-Spiel war relativ schnell abgehakt“, sagte Stöger. „Die beiden Spiele danach waren gut, waren aber nicht sehr gut. Es haben zwei Punkte gefehlt. Wenn wir einen Dreier in Augsburg holen, war es ein sehr gutes Spiel. So war es ein gutes Spiel. Es zeigt aber auch, dass wir noch einen Schritt mehr machen müssen, in allen Bereichen. Zu Hause wird es aber wieder ein anderes Spiel. Jeder Gegner weiß, dass es nicht einfach ist, bei uns zu spielen. Wir werden alles dafür geben und hoffen, dass wir nach dem Spiel mit unseren Fans den ersten Dreier feiern können.“

VfL Bochum setzt gegen Eintracht Frankfurt wieder auf die Fans

Die Spiele gegen Eintracht Frankfurt sind auch bei Stöger mit guten Erinnerungen verknüpft. „Gegen Frankfurt haben wir in der vergangenen Saison vier Punkte geholt. Frankfurt hat eine enorme Qualität. Aber wir müssen mehr auf uns schauen. Wir müssen unser Spiel machen, dann sind wir stark. Ich glaube, dass es am Samstag ein geiles Spiel wird. 18.30 Uhr Anstoß, volle Hütte, zu Hause. Dafür spielt man Bundesliga.“

Beim VfL Bochum wird Stöger das zunächst einmal auf jeden Fall bis zum Ende dieser Saison tun. Solange läuft sein aktueller Vertrag. Gespräche über eine mögliche Verlängerung des Kontraktes hat es offenbar schon gegeben.

„Aber ich bin da sehr entspannt“, sagte Stöger. „Ich will erst einmal gute Leistungen bringen, unsere Ziele mit dem VfL erreichen. Dann können wir sehen, wie es weitergeht. Es ist jetzt nicht nötig, dass wir über mich und eine Vertragsverlängerung sprechen. Es geht darum, dass wir unsere Leistung auf den Platz bringen und dass wir so schnell wie möglich einige Punkte holen.“

Stöger aber geht davon aus, dass er sich mit den Verantwortlichen des VfL nicht erst nach dieser Saison, sondern zeitnah zusammensetzt. „Wir werden bestimmt demnächst sprechen“, sagt er. „Aber alles entspannt und dann werden wir sehen, was dabei herauskommt.“

Stöger führt Verhandlungen mit dem VfL Bochum ohne Berater

Ungewöhnlich ist dabei, dass Stöger keinen Berater hat. Die meisten Profis lassen sich durch einen Berater vertreten. „Ich weiß, was ich will“, sagte Stöger. „Ich habe schon mal einen Vertrag ohne Berater gemacht. Mal gucken, was die Zukunft bringt. Es gibt inzwischen aber schon einige Profis, die ohne Berater unterwegs sind.“

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Spielt Stöger weiter wie zurzeit, geht er mit guten Argumenten in die Gespräche. Auch in den bisherigen Partien hat er getroffen und auch schon ein Tor vorbereitet. Eine Gesamtzahl von Scorerpunkten, also Toren und Torvorbereitung nimmt er sich nicht vor. In der vergangen Saison waren es neun mit fünf Toren und vier Vorbereitungen.

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„Es wäre schön“, sagte Stöger, „wenn es mehr als vergangene Saison werden würden, ganz klar. Eine Anzahl habe ich mir aber nicht vorgenommen. Ich war in der vergangenen Saison bei Vorarbeiten weit vorne dabei. Ich hätte aber mehr Tore schießen können. Das will ich auf jeden Fall verbessern. Ich habe mir aber keine Zahl vorgenommen, sonst geht man immer nur von der Zahl aus. Ich will das Bestmögliche erreichen und was es dann am Ende ist, werden wir sehen.“