Bochum. Der VfL Bochum startet in die dritte Bundesliga-Saison in Serie. Was bringt das Jahr? Hier sind fünf Prognosen.
Geografisch liegen Borussia Dortmund und der VfL Bochum ziemlich nah beisammen: Knapp 17 Kilometer Luftlinie trennt die Stadien der beiden Vereine nur. Was allerdings ihre Möglichkeiten und Ziele betrifft, sind die Fußball-Bundesligisten aus dem Revier recht weit voneinander entfernt. Am Samstag starten sie nun in die neue Saison, schon am zweiten Spieltag treffen sie im Ruhrstadion aufeinander. Diese Redaktion wagt mit Blick auf die Spielzeit einige Vorhersagen. Hier sind fünf Prognosen zum VfL Bochum.
VfL-These 1: Manuel Riemann bestreitet seine letzte Saison als Stamm-Torwart
Manuel Riemann hat einen Hang zum Harakiri. Wenn der Torwart mal wieder zu einem seiner irrwitzigen Ausflüge Richtung Mittellinie ansetzt, versetzt er damit nicht wenige Menschen, die es mit dem VfL Bochum halten, in veritable Angst. Gelingt die Aktion? Oder geht sie schief? Der Ausgang: meist unvorhersehbar, unberechenbar. Auch verbal schießt Riemann gerne mal übers Ziel hinaus, was ihm bereits in der Vergangenheit einigen Ärger einbrachte.
Sein Wert für den VfL ist zwar unbestritten, doch in der neuen Saison wird Riemann erneut Diskussionsstoff liefern, auf den der VfL gerne verzichten würde. Auch die Torwart-Position unterliegt in Bochum einem Umbruch, den der Klub mit der Rückkehr von Niclas Thiede (24/vom SC Verl) forciert. Riemann, der zehn Jahre älter ist, absolviert seine letzte Saison als Bochumer Nummer eins.
VfL-These 2: In der Heimtabelle wird Bochum Europapokal-Anwärter
Hätte der VfL Bochum die vergangene Saison ausschließlich im Ruhrstadion bestritten, wäre er mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit nicht in den Abstiegskampf verwickelt worden. In der Heimtabelle belegte das Team von Trainer Thomas Letsch am Ende den neunten Platz, mit 26 Punkten aus 17 Spielen, noch vor Klubs wie dem FSV Mainz 05 oder 1. FC Köln. Die Mannschaft profitierte an der Castroper Straße oftmals von einer enormen Unterstützung der Fans, vor allem in der entscheidenden Saisonphase im Mai.
Die VfL-Anhänger tragen diese Euphorie nun in die dritte Bundesliga-Saison, womit es gegnerische Mannschaften, vielleicht auch klare Favoriten, in Bochum wieder schwer haben. Der VfL schneidet zuhause noch besser ab als in der Vorsaison.
VfL-These 3: Im Winter legt Bochum noch personell nach
Acht neue Spieler hat der VfL bisher in diesem Sommer verpflichtet. Mit ihnen treibt der Klub auch die Verjüngung des Kaders voran. Perspektivisch haben die Zugänge das Potenzial, das Bochumer Spiel variabler zu gestalten. Jedoch besitzt der Großteil von ihnen keine Bundesliga-Erfahrung.
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Das wird sich bereits in der Hinrunde zeigen, womit personell neuer Handlungsbedarf entsteht. Trotz des Pokal-Aus sind die finanziellen Möglichkeiten des Klubs durch den erneuten Klassenerhalt größer geworden. Bochum wird also im Winter noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv, um die Chancen auf den erneuten Verbleib in Liga eins zu erhöhen.
VfL-These 4: Philipp Hofmann gelingt eine zweistellige Tor-Ausbeute
Drei Jahre hintereinander, von 2019 bis 2022, traf Philipp Hofmann für den Karlsruher SC in der 2. Bundesliga zweistellig (17, 13 und 19 Tore). In seiner ersten Saison als Bundesliga-Profi kam er auf ordentliche acht Treffer, hatte allerdings ab 9. April mit einer Ladehemmung zu kämpfen. Seitdem ist ihm kein Tor mehr gelungen. Diese Flaute wird der 30-Jährige aber schon bald beenden. Der ehemalige Profi des FC Schalke 04 reift in der Bundesliga mit seinem Durchsetzungsvermögen als Stoßstürmer. Diesmal erzielt Hofmann mindestens zehn Tore.
VfL-These 5: Anthony Losilla verabschiedet sich mit dem Klassenerhalt
Im Mai 2024 fließen beim VfL Bochum Tränen. Einerseits, weil die Mannschaft mit ihren Fans den Klassenerhalt nach einer turbulenten, emotional aufgeladenen Spielzeit feiert. Andererseits, weil es an der Zeit ist, „au revoir“ zu sagen: Kapitän Anthony Losilla, dann 38 Jahre alt, langjähriger Fixpunkt der Mannschaft und Identifikationsfigur für viele Anhänger, beendet seine Karriere als Profi-Fußballer. Mit dem Abschied des Franzosen, der zehn Jahre für den VfL spielte und nun in den Nachwuchsbereich als Trainer wechselt, ist in Bochum eine (Spieler-)Ära vorbei.