Bochum. Der VIP-Bereich des Ruhrstadions wird modernisiert, der Rasen hat den Platzsturm der VfL-Bochum-Fans überstanden. Was geplant ist und was nicht.
Immer wieder diskutiert wird, wie das in die Jahre gekommene Vonovia Ruhrstadion modernisiert werden könnte. „Wir müssen auf Dauer etwas machen“, hatte zuletzt VfL-Vorstandschef Hans-Peter Villis im WAZ-Interview gesagt. Das Stadion aber gehört der Stadt, mit der der Club zu diesem Thema im ständigen Austausch ist. Die teilte auf Anfrage mit, dass zur neuen Saison keine „aus Besuchersicht“ relevanten Arbeiten stattfinden würden. Zumindest in der „Stadtwerke Bochum Lounge“ aber wird aktuell gearbeitet, wie der Bundesligist auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt.
Dabei geht es aber nicht um einen generellen Aus -und Umbau der VIP-Bereiche, wie Knut Keymer, Direktor Organisation und Mitglied der Geschäftsleitung des VfL Bochum, sagt. „Ein Aus- oder Umbau ist nicht ohne weiteres möglich. In der WM-Pause haben wir mit einem Facelifting der Stadtwerke Bochum Lounge begonnen, der nun in der Sommerpause fortgesetzt wird.“
Mobiliar in der Stadtwerke-Bochum-Lounge des Ruhrstadions wird ausgetauscht
In dem Zuge werde die Beleuchtung neu strukturiert und auf LED umgerüstet sowie das in die Jahre gekommene Mobiliar ausgetauscht. „Zudem haben wir sicherheitsrelevante Anlagen, wie die Brandmelde- und Evakuierungsanlage auf den neuesten Stand der Technik gebracht“, sagt Keymer. „Mit dem Einbau einer neuen Beschallungsanlage in der Stadtwerke Bochum Lounge wird zudem der Umbau der gesamten Medientechnik abgeschlossen.“
Davon unbelassen sind die Kriterien für das Ruhrstadion gemäß der Lizenzierung der Deutschen Fußball Liga (DFL). „Die sind erfüllt“, sagt Keymer. Der VfL Bochum aber hat Ausnahmegenehmigungen bekommen. Sie gibt es für den Stadion-Innenbereich, der zwar über die Mindestmaße von 120 x 80 Meter verfügt, aber, so Keymer, „nicht vollumfänglich für die notwendigen medientechnische Belange genutzt werden kann. Zudem verfügt der VfL am Vonovia Ruhrstadion über kein gläsernes Studio, und auch das Flutlicht weicht marginal von der geforderten Lichtstärke ab.“
Das Stadion ist in die Jahre gekommen, erfüllt aber weiter die Sicherheitsstandards. So wird zum Beispiel die Standsicherheit der Flutlichtmasten, die vor mehr als 50 Jahre aufgestellt wurden, regelmäßig durch die Stadt überprüft.
Sanitäre Anlagen im Ruhrstadion werden vorerst nicht weiter saniert
Die Stadt ist als Eigentümerin auch für mögliche Sanierungen von sanitären Anlagen zuständig. Vor der vergangenen Saison gab es Sanierungen. „Für die aktuell laufende Haushaltsperiode 2023/2024 sind hierfür keine Mittel vorgesehen“, sagt Keymer. „Frühestens 2025 kann mit weiteren Planungen begonnen werden.“
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Für eine zumindest partielle Sanierung des „VIP-Treff Nordtribüne“, das 2021 geschlossen wurde, gibt es dagegen noch kein Planungsdatum. „Die Schließung erfolgte wegen bautechnischer Mängel“, sagt Keymer. „Eine partielle Sanierung des VIP-Bereichs, ohne die anderen Bereiche in dem über 40 Jahre alten Gebäudekomplex zu betrachten, macht wirtschaftlich keinen Sinn. Auch hierzu stehen wir mit der Stadt Bochum in engem Austausch.“
Rasen soll erst nach Grönemeyer-Konzerten im Sommer 2024 wieder neu verlegt werden
Ansonsten gibt es auch gute Meldungen vom VfL Bochum zum Ruhrstadion. So geht der Bundesligist davon aus, dass der Rasen in der kommenden Saison nicht ausgetauscht werden muss, sondern erst dann, wenn Herbert Grönemeyer nach der Saison seine Konzerte im Ruhrstadion gespielt hat.
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„Der reguläre Tausch des Rasens fand im Sommer 2021 statt“, sagt Keymer. „Anschließend wurde er nach einer Großveranstaltung (Firmenfeier des Hauptsponsors Vonovia, An. d. Red.) im September 2022 ersetzt. Aus unterschiedlichen Gründen, die außerhalb des Einflussbereichs unseres hervorragenden Greenkeeper-Teams lagen, dazu gehört das Starkregenereignis vor dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim, ist dieser Rasen dermaßen in Mitleidenschaft gezogen worden, dass ein ungeplanter Austausch im Frühjahr 2023 notwendig wurde. Dieser hat die Feierlichkeiten nach dem letzten Spieltag zum Glück gut überstanden und soll planmäßig bis zum Ende der Saison 23/24 liegen bleiben.“
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Taubenproblem: Das sagt Organisations-Direktor Knut Keymer
Auch im Vonovia Ruhrstadion sorgen Tauben für Probleme. Das gehöre aber irgendwie dazu, wie Knut Keymer, Direktor Organisation beim VfL Bochum, sagt: „Es gibt kein Stadion ohne Taubenprobleme! Wir haben in den letzten vier Jahren viele Anstrengungen unternommen, um problematische Bereiche für Tauben nicht mehr leicht zugänglich zu machen. Dadurch konnte die Population im Bereich des Stadions auch erheblich zurückgeführt werden. Da sich Tauben aber nicht an Flugverbotszonen halten, wird man sich mit einem Restbestand immer arrangieren müssen.“