Bochum. Der VfL ist ein Aushängeschild Bochums. Die Stadt erklärt, was sie am Stadion tut und warum der Klassenerhalt für ganz Bochum wichtig war.
Der VfL Bochum startet in der kommenden Woche auf seine dann wieder dritte Saison in der Bundesliga in Reihe. Der Club hat durch den Klassenerhalt im schwierigen zweiten Jahr nach eigener Angabe die „größte Klippe“ umschifft, will sich nun weiter etablieren und die „historisch gute Ausgangslage“ nutzen. Immer wieder diskutiert wird dabei, wie das in die Jahre gekommene Vonovia Ruhrstadion modernisiert werden könnte. Das Stadion sei ein Schmuckkästchen, aber „in die Jahre gekommen“, sagte zuletzt VfL-Vorstandschef Hans-Peter Villis im WAZ-Interview: „Wir müssen auf Dauer etwas machen.“
Das Stadion aber gehört der Stadt, mit der der Klub zu diesem Thema im ständigen Austausch ist. Die Stadt Bochum sagt auf Anfrage: „Zur neuen Saison finden keine aus Besuchersicht relevanten Arbeiten statt.“ Im Hintergrund würden jedoch, so heißt weiter, „kontinuierlich Wartungen, Instandsetzungen und Erneuerungen von Technik und Verschleiß-Bauteilen erfolgen.“
VfL Bochum: Pflastersteine für mehr Sicherheit
Und es gibt sie dann doch, die kleinen Veränderungen, Verbesserungen, die Arbeiten, die sichtbar machen, dass der VfL Bochum weiter in der Bundesliga spielt: Viele Jahre war der Weg, den die Spieler und Besucher des Trainings am Leichtathletikplatz runter zum Spielfeld gehen, naturbelassen. Vorsicht war bei den wenigen Metern immer geboten. Je nach Wetter war es fast schon erstaunlich, dass sich auf dem Weg runter oder rauf zum Einlasstor kein Spieler oder Besucher des Trainings verletzte.
Bereits während der vergangenen Saison hatte die Stadt am unteren Trainingsplatz einen Weg rauf zum kleinen Trainingsplatz neu gepflastert. Den gehen in der Regel nur Spieler, Trainer, Betreuer des VfL. Nun gibt es auch am Leichtathletikplatz einen laut Stadt „sicheren Zugang“, sprich eine Pflasterung vom „Spieler-Eingang“ runter zum Spielfeld. Pünktlich zum Trainingsauftakt in der kommenden Woche werden Spieler und Besucher des Trainings gepflasterte Stufen hinunter gehen können.
Das Lohrheidestadion wird aufwendig modernisiert, das geht im Ruhrstadion nicht
Im Vergleich zu dem, was in Wattenscheid beim Lohrheide-Stadion passiert, sind bauliche Maßnahmen wie diese allerdings allenfalls Kosmetik. Das Lohrheide-Stadion wird gerade auch mit Geldern des Landes umgebaut, saniert. Beim Vonovia Ruhrstadion wäre das so nicht möglich, betont die Stadt erneut.
„Die Förderung des Landes bezieht sich ausdrücklich auf die Besonderheit des Lohrheidestadions hinsichtlich der Leichtathletik“, heißt es auf Nachfrage. Dadurch begründe sich das besondere Landesinteresse, „da es in NRW kein Stadion mehr gibt, in dem hochkarätige LA-Meisterschaften durchgeführt werden können“.
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Die größere Strahlkraft wird allerdings auch in den kommenden Jahren dennoch weiter der VfL Bochum und das in die Jahre gekommene Vonovia Ruhrstadion haben. Der Club spielt nun seine dritte in Folge in der Bundesliga. Das wird sich in der Stadt weiter bemerkbar machen. Stichworte sind hier: Übernachtungszahlen, Namensnennung bundesweit, Werbeeffekte.
Für die Stadt macht es einen großen Unterschied, ob der VfL erst- oder zweitklassig spielt
Aus vielerlei Gründen sei es für die Stadt Bochum ein großer Unterschied, ob der VfL in der Bundesliga oder in der 2. Bundesliga spiele, heißt es von der Stadt dazu. „In der Bundesliga ist das bundesweite, aber auch das internationale Medienaufkommen um ein Vielfaches größer – und das nicht nur bei den besonders medienwirksamen Spielen gegen Clubs wie den FC Bayern München oder Borussia Dortmund.“
Das wiederum stärke den Bekanntheitsgrad und das Image der Stadt. „Wir haben mit Blick darauf auch sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass Vereinsoffizielle, Cheftrainer Thomas Letsch und diverse Spieler während des Saisonfinales immer wieder betont haben, dass die ganze Stadt hinter dem VfL steht.“
Exakte Übernachtungszahlen gibt es nicht. Die seien schwierig bis gar nicht zu ermitteln. Aber ein Blick auf die Zuschauerstatistik reiche um zu sehen, dass in der Bundesliga an Spieltagen mehr Gästefans in der Stadt seien. „Das wirkt sich natürlich auch positiv auf Übernachtungszahlen, Gastronomie, den Einzelhandel und sicherlich auch weitere Kultureinrichtungen wie zum Beispiel den benachbarten Starlight Express aus. Kurzum: Es ist für die Stadt von großer Bedeutung, dass der VfL erneut den Klassenerhalt geschafft hat.“
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