Bochum. Philipp Hofmann geht beim VfL Bochum in seine zweite Saison. Er war mit acht Toren bester VfL-Angreifer. Zufrieden war er damit nicht.

Der Abschluss kommt hart und lässt Torwart Michael Esser keine Chance. Philipp Hofmann dreht ab, stellt sich wieder hinter Moritz Broschinski, Luis Hartwig und Lukas Daschner an. Co-Trainer Markus Feldhoff, einst selber Stürmer in der Bundesliga, hat die zentralen Angreifer des VfL Bochum bei einer Einheit zusammen. Feldhoff soll mit dazu beitragen, dass die Quoten der Bochumer Stürmer besser werden. Hofmann könnte zunächst am meisten davon profitieren. Er geht beim VfL in seine zweite Saison und wird wohl auch in der kommenden Spielzeit im Angriff gesetzt sein. Mit acht Toren war er der beste Bochumer Torschütze. Mit dieser Zahl will er sich nun nicht mehr zufrieden geben.

Im Rückblick zeigt er sich aber „sehr zufrieden“ mit der ersten Bundesliga-Saison seiner Laufbahn. Er kam an jedem Spieltag zum Einsatz. Zudem gewann der ligaweit die meisten Kopfballduelle.

Mit Blick auf seine erste Spielzeit in der Bundesliga aber weiß er, dass es bereits da mehr als die acht Tore hätten sein können. „Mir fallen da auf Anhieb einige Spiele und Situationen ein, in denen ich ein weiteres hätte machen können“, sagte er.

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„In Gladbach treffe ich die Latte, gegen Schalke muss ich im Heimspiel ein Tor machen. Den Kopfball, den ich im vorletzten Saisonspiel bei der Hertha nicht gemacht habe, mache ich ansonsten im Schlaf, beziehungsweise dafür kannst du mich in der Nacht wecken und ich köpfe ihn rein. Aber wenn du unten drin steckst und als Stürmer vielleicht ein paar Spiele nicht getroffen hast, sind die einfachsten Dinger die schwersten. Wenn man sich keine Gedanken machst, dann gehen die Dinger rein.“

Der Klassenerhalt bleibt weiter das erste Ziel des VfL Bochum

Selbstzweifel resultierten aus den vielen Spielen ohne eigenes Tor nicht. Ab Spieltag 20 machte Hofmann in den restlichen Spielen nur noch ein Tor. Er traf bei der 2:3-Niederlage gegen Stuttgart. Erfahrung und Alter aber sorgten dafür, dass er ruhig blieb. „Ich hatte solche Situationen schon öfter. Meistens braucht man ein Tor, dann läuft es wieder. Aber da ging es weniger um mich. Es ging darum, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Das Ziel haben wir erreicht.“

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Der Klassenerhalt bleibt weiter das übergeordnete Ziel. „Aber wir wollen uns auch spielerisch verbessern, vor allem mit dem Ball.“, sagte Hofmann – und natürlich möchte er in der kommenden Saison die acht Tore seiner ersten Bundesliga-Saison übertrumpfen.

„Ich weiß, dass ich mich auch mit meinen 30 Jahren noch verbessern kann. Das werde ich versuchen.“ Eine genaue Trefferzahl gibt er offiziell nicht als Ziel an. Ein Vorteil für ihn könnte sein, dass viele Mitspieler ihn nun besser kennen, dass sich die Abläufe weiter automatisiert haben. „Meine Mitspieler wissen jetzt wo ich stehe oder wie ich laufe und in welche Räume ich mich bewege. Das Zusammenspiel war ja bereits in der Rückrunde deutlich besser.“

Den nächsten Test bestreitet der VfL Bochum gegen den SC Verl

Auch beim ersten Test, dem 9:2 gegen den Oberligisten Kickers Emden in Gevelsberg, war das zu sehen. Hofmann machte zwei Tore, wurde dabei jeweils gezielt von den Mitspielern gesucht und auch gefunden. Ein Tor machte er mit dem Fuß, eins per Kopf. Wie in die vergangene Saison startete er auch in die neue Saison gleich mit einem Treffer in die Vorbereitung. Da hatte er gegen den Wuppertaler SV das frühe 1:0 gemacht. „Ein guter Start ist immer wichtig“, sagte er zum Sieg gegen Emden. „Wir können mit unserem Auftritt zufrieden sein, auch wenn es natürlich noch kein Gradmesser war.“

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Deutlich schwerer wird direkt die nächste Aufgabe. Am Samstag, 15. August, spielt der VfL beim Drittligisten SC Verl (15 Uhr). Danach folgen noch die Testspiele gegen Zweitligist Fortuna Düsseldorf sowie im Trainingslager in Südtirol gegen zwei italienische Erstligisten. Gegen wen die Bochumer am 5. August ihren letzten Test bestreiten werden, ist offiziell von den Bochumern noch nicht kommuniziert worden.

Das erste Pflichtspiel der neuen Saison wird das DFB-Pokalspiel beim Drittligisten Arminia Bielefeld sein. Die neue Bundesliga-Spielzeit beginnt für den VfL Bochum mit dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart am 19. August.

Am Ende der Spielzeit 2023/2024 soll für den VfL Bochum möglichst wieder eine ausgelassene Feier mit den Fans stehen. Hofmann hatte mächtig Spaß an dem, was sich nach dem 3:0-Sieg im letzten Spiel der vergangenen Saison gegen Bayer Leverkusen direkt auf dem Platz und dann im Bermudadreieck in Bochum abspielte. „Das war schon Weltklasse. Das würde ich gerne noch einmal wiederholen.“