Gevelsberg. Der VfL Bochum absolviert um 18 Uhr den ersten Test vor der Saison. Gegner ist Oberligist Kickers Emden. Hier gibt es den Live-Ticker.
Der VfL Bochum ist mit einem am Ende lockeren 9:2 (2:2) gegen Kickers Emden in seine Reihe von Vorbereitungsspielen gestartet. Nach gutem Start aber in Summe schwacher erster Hälfte, brachte ein Komplett-Wechsel im zweiten Abschnitt eine klare Steigerung und den standesgemäßen Sieg.
So schnell kommt man als U19-Spieler des VfL Bochum zu einem Einsatz bei und mit den Profis. Für das erste Testspiel des Bundesligisten fielen dann doch mehr Spieler als zuvor erwartet aus. Dass Takuma Asano, Matus Bero, Manuel Riemann, Moritz Kwarteng, Philipp Förster, Mats Pannewig und Mo Tolba aus verschiedenen Gründen fehlen würden, war klar. Kurzfristig fielen dann aber auch noch Jacek Goralski und Torwart Niclas Thiede aus. Beide haben allerdings keine schwereren Verletzungen, werden wohl zeitig ins Mannschaftstraining zurückkehren.
Für sie rückten dann eben aus der U19 Torwart Jeremias Heufken und Niko Bozickovic nach. Heufken hatte bereits die vergangenen Tage mitttrainiert, da Riemann derzeit nicht trainieren kann. Heufken kam dann auch zum zweiten Durchgang.
VfL Bochum spielte mit einer Dreierkette
Michael Esser fing im Tor an. Mit Blick auf den offiziellen Spielberichtsbogen fiel darüber zunächst schwer, die genaue Formation festzulegen, in der Trainer Thomas Letsch sein Team zur ersten Hälfte auf den Rasenplatz des Bezirksligisten FSV Gevelsberg schickte. Mit Anpfiff bot sich ein klareres Bild. Letsch ließ mit einer Dreierkette spielen. Ivan Ordets, Noah Loosli und Moritz Römling bildeten sie. Als Außenverteidiger spielten zunächst Danilo Soares und Felix Passlack.
Neben Passlack und Loosli war Lukas Daschner der dritte Zugang, den Letsch im ersten Durchgang aufbot. Er bildete mit Kapitän Anthony Losilla, Luis Hartwig, Simon Zoller und Moritz Broschinski Mittelfeld und Angriff.
Lange dauerte es nicht, bis die Bochumer in Führung gingen. In der elften Minute machte Zoller das 1:0 mit einem Schlenzer ins Eck. Zehn Minuten später musste Moritz Broschinski nach einem Querpass von Luis Hartwig nur noch den Fuß hinhalten, um auf 2:0 zu erhöhen.
Von den Kickers aus Emden kam kaum Gegenwehr. Sie hatten zwar den ersten Torschuss des Spiels nach zwei Minuten. Danach aber spielte nur noch der VfL Bochum. Auffälligster Akteur, nicht nur wegen seines Tores, war Broschinski. Der junge Stürmer war von der Emdener Abwehr selten mit fairen Mitteln zu stoppen. Bemüht zeigte sich auch Hartwig, bereits zu sehen zudem, welches Potenzial Daschner ins Mittelfeld bringen könnte.
Kickers Emden schlägt plötzlich zurück
Der Mann, der von St. Pauli zum VfL Bochum gekommen ist, war im ersten Abschnitt für die feinen Momente zuständig. Mal spielte er punktgenau einen Außenristpass, mal versuchte er mit dem Zidane-Trick durch zwei gegnerische Spieler hindurch zu tanzen. Die spielerischen Höhepunkte aber wurden nach dem 2:0 seltener. Die Bochumer nahmen das Tempo heraus, bei Temperaturen um 32 Grad und trotz einer Trinkpause zur Hälfte des Abschnitts durchaus verständlich.
Emden aber nutze das. Erst traf nach 39 Minuten und einer Ecke Marvin Eilerts per Kopf zum 1:2, dann stellte in der 43. Minute Tobias Steffen wieder alles auf null, beziehungsweise 2:2. Erst setzte er sich gegen Loosli im Strafraum durch, scheiterte zweimal an Esser, um das Tor im dritten Versuch dann doch zu machen.
Das 2:2 war ein Ergebnis, dass dem Spielverlauf nicht entsprach, das aber eben auch die Schwächen der Bochumer an diesem Tag in diesem Spiel zeigte. Auch gegen einen Oberligisten aus Niedersachsen müssen die Basics stimmen.
Letsch stellt auf Viererkette um
Für die dann fast komplett neue Elf des VfL Bochum bot sich damit immerhin die Möglichkeit, es auch vom Ergebnis besser zu machen. Wie angekündigt wechselte Letsch fast komplett durch. Moritz Römling machte zunächst weiter, Niko Bozickovic blieb noch fünf Minuten auf der Bank. Letsch stellte allerdings auf Viererkette um.
Oermann und Masovic bildeten das Innenverteidigerpaar, Römling und Gamboa verteidigten außen. Ins Mittelfeld rückten Kevin Stöger und Patrick Osterhage, den Angriff belebten Christopher Antwi-Adjei, Gerrit Holtmann, Jordi Osei-Tutu und Philipp Hofmann.
Das 3:2 aber machte mit Oermann ein Verteidiger. Er traf nach vier Minuten im zweiten Abschnitt nach einem Stöger-Freistoß. Nur weitere zwei Minuten später stellte Hofmann auf 4:2. Er schob einen Querpass von Antwi-Adjei über die Linie.
Damit begann Hofmann auch diese Vorbereitung im ersten Testspiel direkt mit einem Tor. Gegen den Wuppertaler SV hatte Hofmann, da gerade erst zum VfL Bochum gewechselt, beim 2:0-Sieg ebenso getroffen.
VfL Bochum schraubt das Ergebnis in hohe Sphären
Das 5:2 machte Stöger mit einem Elfmeter nach Foul an Antwi-Adjei (56.), das 6:2 wieder Hofmann nach Stöger Vorarbeit (57.). Es wurde deutlich. Mit der energischen Tempoverschärfung und den vier Toren binnen neun Minuten war das Spiel entschieden. Ein siebtes, achtes und neuntes Tor fiel dann aber doch noch.
Holtmann staubte zehn Minuten vor dem Ende mit einem Kopfball ab zum 7:2, nachdem Hofmann zuvor am guten Emdener Torwart Isaak Djokovic gescheitert war. Osei-Tutu erzielte das 8:2 (85.), Antwi-Adjei das 9:2 (86.).
Das zweite Testspiel bestreitet der VfL Bochum am kommenden Samstag, 15. Juli, um 15 Uhr beim Drittligisten SC Verl. Das ist der Verein, von dem Niclas Thiede zum VfL Bochum zurückgekehrt ist. Voraussichtlich wird Thiede dann spielen können. Heufken wird dann wohl in Bochum bleiben können.
VfL Bochum 1. Hälfte: Esser – Passlack, Ordets, Loosli, Römling, Soares – Daschner, Losilla – Hartwig, Zoller, Broschinski
VfL Bochum 2. Hälfte: Heufken – Römling (52. Bozickovic) Gamboa, Masovic, Oermann -- Osterhage, Stöger -- Holtmann, Osei-Tutu, Antwi-Adjei, Hofmann