Berlin. In der Nachspielzeit sichert der VfL Bochum ein 1:1 bei Hertha BSC und schickt die Berliner in die 2. Bundesliga. Große Emotionen im VfL-Lager.

Gegensätzlicher hätten die Bilder nicht sein können. Nicht im Olympiastadion von Berlin, nicht in der Mixedzone nach dem Spiel von Hertha BSC gegen den VfL Bochum. Nach dem 1:1 ist Berlin abgestiegen, Bochum hat noch eine Chance den Klassenerhalt zu schaffen. Entsprechend waren die Emotionen nach dem Spiel.

Nach 1:1 gegen VfL Bochum: Hertha-Profis werden bedroht und beschimpft

Die Berliner Spieler trauten sich nicht ganz nah zu ihren Fans. Sie wurden mit Drohgebärden empfangen, wurden beschimpft. Das sah bei den Bochumern komplett anders aus. Die Bochumer Spieler wären in den Fanblock geklettert, wenn ihnen das möglich gewesen wäre. Keven Schlotterbeck wäre der erste gewesen.

Nach dem Abstieg gab es für die Profis von Hertha BSC keinen warmen Empfang in der Fankurve.
Nach dem Abstieg gab es für die Profis von Hertha BSC keinen warmen Empfang in der Fankurve. © Getty

Direkt nach seinem Tor, dem 1:1 in der Nachspielzeit per Kopfball nach einer Stöger-Ecke und auch direkt nach dem Schlusspfiff rannte er direkt in die VfL-Fankurve.

Hertha gegen VfL Bochum: Irres Ende - VfL feiert mit Pyro - alle Infos im Liveblog

„Das war Ekstase pur“, sagte er im Gespräch mit den Journalisten und war da schon komplett wieder bei sich und schien äußerlich die Ruhe selbst zu sein. So als ob es die 90 intensiven plus Nachspielzeit und Tor zum 1:1 nicht gegeben hättre. „Ich konnte dann danach auch erst einmal nicht mehr laufen, weil alles raus war.“ Die Emotionen übermannten ihn in dieser Szene direkt nach dem Tor und seinem Lauf zu den Fans geradezu. „Ich habe im Hinspiel gegen Hertha mein erstes Tor gemacht. Nun im Rückspiel gegen Hertha mein zweites. Das ist ganz okay, oder?“

Kurz vor dem wichtigen Ausgleich hatte er mit einem Schuss von der Strafraumkante bereits den Pfosten getroffen. „Der Punkt war verdient. Wir haben ihn uns zusammen mit unseren Fans verdient“, sagte er. „Was sie hier abgerissen haben, war wieder außergewöhnlich. Jetzt gilt es, noch eine Woche Training hinter uns zu bringen und dann gegen Leverkusen noch einmal zusammen mit den Fans ein gutes Ergebnis zu holen. Wenn wir das schaffen, können wir danach die Castroper Straße abreißen.“

Mehr News zum VfL Bochum

Anthony Losilla, der Bochumer Kapitän, wäre sofort dabei. Er tröstete nach Schlusspfiff Berliner Spieler. „Ich weiß“, sagte er, „wie es ist abzusteigen. Ich bin mit Dresden abgestiegen. Aber wir haben mit dem VfL Bochum noch die Chance, die Liga zu halten. Es spricht für uns und unsere Mentalität, dass wir heute nach dem Rückstand noch zurückgekommen sind. Unsere Fans haben uns wahnsinnig unterstützt. Mit ihnen im Rücken können wir auch gegen Leverkusen etwas holen.