Bochum. Die Bochumer Botschaft ist ein Berliner Fanclub des VfL. Wie die Fans den Bochumer Verein feiern und was für das Spiel gegen Hertha geplant ist.

Der Abstiegskampf geht für den VfL Bochum am Samstag, den 20. Mai, in die nächste Runde: Der Fußball-Bundesligist tritt gegen Hertha BSC, ebenfalls Abstiegskandidat, im Berliner Olympiastadion an (15.30 Uhr/Sky). Die Unterstützung der Bochumer Fußballer ist gesichert. Rund 10.000 Fans erwartet der VfL zum Spiel in der Hauptstadt.

Mit dabei wird auch wieder die Bochumer Botschaft sein, ein Berliner Fanclub des VfL Bochum. An jedem Spieltag treffen sich Mitglieder des Fanclubs und weitere VfL-Anhänger im Junction Café, eine Mischung aus Café und Sportsbar, in Berlin-Kreuzberg.

Fanclub des VfL: Bochumer Botschaft live im Olympiastadion

Das Spiel in der Hauptstadt lässt sich der Fanclub allerdings nicht entgehen: an diesem Wochenende wird die Bochumer Botschaft, die circa 140 Mitglieder hat, im Olympiastadion sein, um das Spiel live zu verfolgen. Fans, die kein Ticket bekommen haben oder keins wollten, können wie gewohnt im Café das Spiel sehen, sagt Eva Jobs, Co-Sprecherin des Vorstandes.

Aber nicht nur Mitglieder des Fanclubs können im Junction Café die VfL-Spiele anschauen. Kommen könne jeder, der das Spiel mit Gleichgesinnten sehen möchte. In das Café, das kein reines Bochum-Lokal ist, würden auch immer mal wieder Bochumer kommen, die über das Wochenende in der Hauptstadt sind. Für das extra Bochum-Gefühl sorgt das Fiege-Bier, das die Wirtin zusätzlich zu ihrem normalen Angebot ausschenkt.

Im Junction Café in Berlin-Kreuzberg trifft sich die Bochumer Botschaft, um gemeinsam die Spiele des VfL zu gucken. (Archivbild)
Im Junction Café in Berlin-Kreuzberg trifft sich die Bochumer Botschaft, um gemeinsam die Spiele des VfL zu gucken. (Archivbild) © Bochumer Botschaft

Für den Weg zum Olympiastadion hat sich die Bochumer Botschaft für den vorletzten Spieltag der Bundesligasaison etwas besonderes überlegt. Mit dem Schiff wird ein Teil der VfL-Fans anreisen. Circa zwei Stunden ist dieses auf der Spree in Richtung Olympiastadion unterwegs. Eine Fahrt, die die Bochumer Botschaft, in der alle ehrenamtlich arbeiten, schon mehrmals organisiert hat. Plätze gibt es keine mehr.

„Bochum-Fans sind immer ein bisschen Pessimisten“

Dass es kurz vor dem Ende der Bundesligasaison noch so ernst wird, ließ die gespielte Saison erahnen. „Wir dachten schon mehrfach, diese Saison wird das nichts mehr“, sagt Jobs. In der vergangenen Woche ist sie extra nach Bochum gereist, um den 3:2-Erfolg gegen den FC Augsburg im Ruhrstadion zu sehen. „Die Choreo der Fans war der Wahnsinn“, erinnert sie sich. „Jetzt ist die Hoffnung wieder da, dass es klappen kann“, sagt Arne Hüskes, ebenfalls Co-Sprecher.

Für das Spiel gegen die Hertha ist die Wahl-Berlinerin optimistisch gestimmt: „Eigentlich sind wir Bochum-Fans immer ein bisschen Pessimisten, aber ich tippe auf ein 3:1.“ Hüskes tippt mit einem 2:1 ebenfalls auf einen Sieg für den VfL. Vorsorglich habe sich Jobs aber schon die Relegationstermine Anfang Juni freigehalten.

Bochumer Botschaft: Fanclub existiert seit 17 Jahren in Berlin

Die Bochumer Botschaft wurde vor 17 Jahren in Berlin gegründet. Mittlerweile hat sich der Fanclub etabliert. „Wir haben eigene Schals produziert und auch einen eigenen Auftritt in den sozialen Medien“, sagt Jobs. Die Mitglieder kommen nicht nur aus Bochum, sondern teilweise auch aus Berlin und Umgebung oder aus anderen Teilen Deutschlands.

Schlechte Erfahrungen habe Jobs in ihrer Wahlheimat noch nicht machen müssen als Mitglied eines gegnerischen Fanclubs. „In dieser Situation kann es aber sein, dass man nicht nur freundlich empfangen wird“, sagt die Co-Sprecherin. Für Hertha BSC geht es im anstehenden Spiel darum, im Abstiegskampf weiter mitmischen zu können, der VfL Bochum kann sich an diesem Wochenende noch vor dem letzten Spieltag der Klassenerhalt sichern.