Bochum. Vergangene Saison spielte Elvis Rexhbecaj beim VfL Bochum. Nun spielt er mit dem FC Augsburg gegen Bochum. Das erwartet er bei seiner Rückkehr.
Mit dem Namen Elvis Rexhbecaj sind beim VfL Bochum viele gute Emotionen verbunden. Der Mittelfeldspieler trug mit seinen Leistungen in der vergangenen Saison zum Klassenerhalt nach dem Aufstieg bei. Nun spielt er beim FC Augsburg und gehört am Samstag zum gegnerischen Team. Rexhbecaj weiß, welch besondere Stimmung die Fans im Ruhrstadion machen können. Er sagt aber auch: „Ich denke, dass die Fans mich nicht vergessen haben.“
Beim Blick in ihre Statistiken fällt auf, dass sie selten ausfallen, wenig bis gar nicht verletzt sind. Was ist ihr Geheimnis?
Ich will nicht den Teufel an die Wand malen. Aber ich war generell in meiner Laufbahn bisher nie so richtig verletzungsanfällig. Ich hatte auch die eine oder andere Verletzung, aber wenn ich etwas hatte, ist es auch schnell wieder geheilt. Ich habe gutes Heilfleisch. Wenn mal etwas ist, bin ich der Typ, der alles dafür tut, so schnell wie möglich wieder zurück zu sein. Dazu gehören ausreichender Schlaf, eine vernünftige Regeneration und Ernährung. Wichtig ist auch eine entsprechende disziplinierte Vor- und Nachbereitung des Trainings. Kältebecken, Wärmebecken, die Arbeit mit den Physiotherapeuten, Neuro-Athletik – alles zusammen.
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Mit dem 1. FC Köln haben sie gegen den Abstieg gespielt, mit dem VfL Bochum ebenso. Der FC Augsburg ist auch noch nicht gesichert. Drei Jahre Abstiegskampf. Was macht das mit Ihnen und ihrem Kopf?
Eigentlich nichts. Mit Bochum hatten wir 42 Punkte, sind relativ entspannt dringeblieben. Mit Köln war es ein bisschen enger. So schlimm habe ich es aber nicht wahrgenommen.
Sagen wir es positiv: Wer im Abstiegskampf erfolgreich sein will, holt Elvis Rexhbecaj?
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Was heißt Abstiegskampf. Mit Bochum hatte ich immer relativ viele Punkte Vorsprung. Gefühlt waren wir da nicht im Abstiegskampf, auch wenn das von außen immer hineingetragen wurde. Wir hatten immer sechs, sieben, acht Punkte Vorsprung. Hier in Augsburg hat sich die Art und Weise, wie über uns bei den Fans oder Sponsoren gesprochen wird, komplett geändert. Sie sind alle sehr positiv, auch wenn wir zwischenzeitlich etwas Vorsprung verloren haben. Innerhalb der Mannschaft war es nie so, dass wir gedacht haben, was passiert hier jetzt. Wir haben unsere Leistungen gebracht, waren immer locker und dabei fokussiert. Es waren immer enge Spiele, auch nach einer Serie von Spielen, die wir nicht gewonnen haben. Es haben immer Kleinigkeiten gefehlt.
Wie schaffen Sie es, in den entsprechenden Phasen einer Saison locker zu bleiben?
Aber wo nehmen Sie diese Lockerheit her?
In der Bundesliga spielen zu können ist doch geil. Es ist ein Privileg. Egal ob du 30 oder 40 Punkte hast. Es gibt so viele Fußballer, die nicht in der Bundesliga oder der 2. Bundesliga spielen, von denen würde jeder gerne dort spielen. Jetzt zu sagen, Mist, ich muss gegen den Abstieg spielen und ich muss das nächste Spiel gewinnen, das wäre für mich der falsche Ansatz.
Sie nehmen das nicht als Druck wahr?
Druck ist immer da. Das Ergebnis muss halt stimmen am Ende. Wir haben mit Augsburg zuletzt gute Leistungen gezeigt, die Ergebnisse haben aber nicht immer gestimmt. Dann kommt medial oder auch im Umfeld natürlich etwas Druck auf. Unser Trainer Enrico Maaßen macht es dann immer sehr gut. Fehler werden kritisch aufgearbeitet und klar angesprochen, ebenso die guten Dinge. Das nehmen wir an. Wenn wir Fehler machen und sie werden dann benannt, ist keiner von uns sauer. Jeder ist ehrlich zu sich und nimmt die Kritik an. Wenn man zu verspannt ist, geht es immer schief. Aber noch einmal: es ist Bundesliga. Es gibt so viele Spieler, die gerne Bundesliga spielen würden. Egal ob bei Bochum, Mainz oder Schalke und auch egal, ob es dann Abstiegskampf ist. Natürlich ist es nicht schön, gegen den Abstieg zu spielen. Aber wir haben uns eine gute Ausgangslage erarbeitet und verdient. Wir haben alles selber in der Hand.
Sie kehren in die Stadt und das Stadion zurück, in der und in dem Sie in der vergangenen Saison Erfolge gefeiert haben. Worauf freuen Sie sich bei Ihrer Rückkehr am meisten?
Auf alles. Auf die Mitarbeiter, die Mannschaft mit der ich in der vergangenen Saison so erfolgreich war, die Fans. Jeder freut sich auf dieses Spiel, weil im Ruhrstadion so eine super Stimmung ist. Ich hoffe, ich werde gut empfangen. Ich weiß aber auch, wie es ist, wenn in den 90 Minuten die Emotionen hochgehen. Wenn da etwas Negatives mir gegenüber kommen würde, würde ich es verstehen und verzeihen. Das glaube ich aber nicht. Ich denke, man hat mich nicht vergessen.
Sie sind ein Spieler, der gerne die Fans mitnimmt, sie auffordert, Stimmung zu machen.
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Das stimmt. Ich will damit aber nicht provozieren, das wird auch nicht passieren. Als Gästespieler weiß man, was in Bochum auf einen zukommt. Das kann die Hölle sein. Wobei noch einmal: ich glaube, die Bochumer Fans werden mich nicht böse empfangen.
Haben Sie Kontakt nach Bochum gehalten?
Ja, der Kontakt ist nie abgerissen. Mit dem einen oder anderen schreibe ich noch und melde mich bei Geburtstagen. In dieser Woche wird es weniger sein.
Sie können mit einem Sieg in Bochum mit Augsburg den Klassenerhalt klar machen. Wo landet Augsburg, wo landet der VfL am Ende der Saison?
Ich hoffe für beide über dem Strich. Wenn ich für mich und den FC Augsburg rede, sage ich ganz klar, dass wir das Maximum herausholen wollen. Wir haben jetzt 34 Punkte. Wenn es am Wochenende positiv für uns ausgeht und wir holen drei Punkte, dann bin ich danach nicht zufrieden mit den 37 Punkten, sondern will noch weitere Spiele gewinnen und Punkte holen.