Berlin. Nach dem 1:1 in Berlin verbreitet Thomas Letsch Zuversicht für den Abstiegskampf. Zuletzt drehten sich die Serien beim VfL Bochum.

Es ist eine wilde Saison, die der VfL Bochum hinlegt. Mit Serien, die sich im Saison-Endspurt mehr und mehr ins Gegenteil verkehren. 18 Mal zum Beispiel gab es unter Trainer Thomas Letsch nur Top oder Flop und kein Unentschieden. Auswärts bekam Bochum lange Zeit kein Bein auf den Boden. Nach dem 2:0 in Köln und dem 1:1 in Frankfurt punktete der VfL nun zum dritten Mal in Serie in der Fremde: 1:1 beim daheim noch unbesiegten Tabellendritten Union Berlin. „Den Punkt nehmen wir gerne mit“, bilanzierte Letsch nachher zufrieden.

Erstmals hatte Bochum nach einem Rückstand nicht verloren, „auch das zeigt eine gute Entwicklung“, lobte der Trainer. Nach dem 0:1 zur Pause durch einen direkt verwandelten Freistoß von Unions 8,5-Millionen-Euro Wintereinkauf Josip Juranovic glich Kevin Stöger in der stärksten VfL-Phase per Strafstoß aus. Es war sein dritter verwandelter Elfmeter in den letzten fünf Ligaspielen nach dem 0:2-Schock gegen Schalke Anfang März. Nur einen Elfmeter verursachte Bochum in diesen fünf Spielen (in Frankfurt). In der Hinrunde lautete die Bilanz noch verheerend anders: null Elfmeter für Bochum, elf für die Gegner in 17 Partien.

Entsprechend zufrieden kehrte der VfL Sonntagnacht nach Bochum zurück, auch wenn er seine halbstündige Überzahl nicht nutzen konnte, nachdem Paul Jaeckel Gelb-Rot gesehen hatte. Letsch wollte nicht zu viel riskieren, die Balance nicht aufgeben gegen die konterstarken Berliner. „Wir haben insgesamt gut gegen den Ball gearbeitet, das war entscheidend. Mit dem Punkt können wir gut leben“, meinte Bochums Technischer Direktor und Kaderplaner Marc Lettau.

Zu Hause schwächelte der VfL Bochum zuletzt

Sechs Spiele stehen noch aus -- davon vier im eigenen Stadion. Vor den eigenen Fans wiederum hat sich die famose Letsch-Startbilanz mit fünf Siegen in Folge ebenfalls gedreht: In den letzten vier Heimspielen feierte Bochum nur noch einen Coup beim 1:0 gegen Leipzig. Drei Mal gewannen dagegen die Gäste aus Freiburg, Schalke und Stuttgart. Die Niederlagen gegen die Abstiegskonkurrenten, zuletzt das 2:3 gegen den VfB, hallen dabei immer noch nach, das Rennen ist eng. Bei nur drei Punkten Vorsprung auf Stuttgart und Königsblau sowie dem schlechtesten Torverhältnis kann der VfL an nur einem Spieltag vom aktuellen Retter-Rang 15 auf Abstiegsplatz 17 stürzen. „Wir haben alles selbst in der Hand, das ist fantastisch“, gibt sich Letsch betont optimistisch.

Am Samstag geht es gegen Europa-League-Anwärter VfL Wolfsburg (15.30 Uhr), am Freitag darauf eröffnet der VfL den fünftletzten Spieltag mit dem Derby gegen Meister-Anwärter Borussia Dortmund (28. April, 20.30 Uhr). „Es ist völlig egal, wer kommt“, sagte Letsch. „Wir freuen uns auf die Heimspiele.“