Bochum. Mit der Einheit am Dienstag war Thomas Letsch, Trainer des VfL Bochum, nicht zufrieden. Am Mittwoch war er zufriedener. Er verteilte großes Lob.

Sonnenschein und Osterferien. Diese Kombination sorgte auch am zweiten Trainingstag der Woche für die Profis des VfL Bochum für reichlich Zuschauer. Am Dienstag und Mittwoch verfolgten jeweils um die 100 Fans die öffentlichen Einheiten. Gerade für Autogramm-Sammler boten die beiden Tage ungewohnte Möglichkeiten. Beim VfL Bochum passieren gerade Dinge, die den Verein Liga-weit ziemlich einzigartig machen.

VfL Bochum: Thomas Letsch kann aus dem Vollen schöpfen

Die Einheit am Dienstag, die erste nach dem 1:1 bei Eintracht Frankfurt und nach zwei freien Tagen, war bereits als Premiere in die Trainer-Geschichte von Thomas Letsch beim VfL Bochum eingegangen. Erstmals seitdem er Trainer in Bochum ist, hatte er alle Profis im Training dabei. Alle. Alle 23 Feldspieler und alle vier Torhüter, keiner fehlte verletzt.

Genauso sah es am Mittwoch aus. Die Autogramm-Sammler konnten so auch wunderbar eventuell noch fehlende Unterschriften sammeln, jeder Fan hatte die Möglichkeit, ein Bild mit seinem Lieblingsspieler, seinen Lieblingsspielern zu machen.

Nur bei Cristian Gamboa mussten sie etwas schneller sein. Der Rechtsverteidiger machte nur einen Teil des Mannschaftstrainings mit, lief dann noch individuell auf einem anderen Trainingsplatz. „Wir wollen ihn langsam heranführen“, sagte Letsch. „Wenn es nach ihm ginge, würde er Alles mitmachen. Wenn es nach den Medizinern ginge, würde er die Hälfte mitmachen.“

Letsch lobt die Mitarbeiter rund um die Mannschaft beim VfL Bochum

Konstantinos Stafylidis dagegen konnte komplett mit der Mannschaft durchziehen. Er hatte am Dienstag wegen Halsschmerzen nur die halbe Einheit mitgemacht. „Es geht ihm deutlich besser“, sagte Letsch. „Er hat signalisiert, dass er wieder voll trainieren kann.“

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Und dann holte der Trainer zum großen Lob-Rundumschlag aus. „Wir haben keinen verletzen Spieler. Es sind alle da. Da können wir uns wirklich auf die Schulter klopfen. Anfang April in der Bundesliga-Mannschaft keinen verletzten Spieler zu haben, das ist gut. Das spricht für alle Beteiligten. Großes Lob an die ganze medizinische Abteilung und auch an Athletiktrainer Lucas Kern und unseren Leistungsdiagnostiker Rexhep Kushutani, was die Trainingssteuerung anbelangt. Aber natürlich gehört auch ein bisschen Glück dazu. So ehrlich muss man sein.“

Bei „ehrlich“ war er dann auch bei der Bewertung der Trainingseinheit. Am Dienstag hatte er das Team noch nach dem Training kritisiert, nicht genügend investiert zu haben. Die Einheit am Mittwoch gefiel ihm besser. „Heute war es okay. Es war gestern jetzt auch nicht katastrophal. Aber mir ist es wichtig, dass wir dieses Feuer bis zum letzen Tag der Saison in jedem Training drin haben. Und wenn wir es in jedem Training drin haben, und das war heute der Fall, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass wir es am Wochenende auch auf den Platz bringen. Das haben wir die letzten Spiele geschafft, das wollen wir auch beibehalten.“

VfL Bochum: Letsch trauert zwei Punkten aus Spiel in Frankfurt nach

Möglichst mit weiteren Siegen. Der wäre auch in Frankfurt möglich gewesen, auch wenn die Frankfurter klar überlegen waren und ein deutliches Chancenplus hatten. Was mit einem späten Tor möglich gewesen wäre, sah Letsch am Dienstag beim DFB-Pokalspiel des SC Freiburg bei Bayern München.

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„Ich habe den Fernseher genau richtig angemacht“, sagte er. „Ich habe die letzten zehn Minuten gesehen und das späte Tor der Freiburger, auf das die Bayern nicht mehr reagieren konnten. Danach habe ich zwei Punkten aus unserem Spiel in Frankfurt nachgetrauert. Weil mir da erst bewusst wurde, welche Chance wir auf einen Sieg hatten. Wenn bei unserem letzten Konter Moritz Broschinski alleine durchgeht, ist es eine Riesenchance, ähnlich wie der Kopfball von Anthony Losilla. Da habe ich mich kurz aufgeregt, dann ging es wieder.“

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VfL Bochum: Letsch beobachtet im DFB-Pokal den nächsten Gegner

Am Mittwoch schaut sich Letsch dann auch das DFB-Pokalspiel des nächsten Gegners VfB Stuttgart beim 1. FC Nürnberg an. „Das mache ich wahrscheinlich mit Co-Trainer Frank Heinemann. Da bekommen wir einen Eindruck, wie der neue Trainer Sebastian Hoeneß die Stuttgarter nun spielen lässt. Am Donnerstag schauen wir uns das Spiel noch einmal genauer an, da bekommen wir noch anderes Bildmaterial zur Verfügung gestellt.“