Bochum. Zwei Tage hatten die Profis des VfL Bochum nach dem 1:1 in Frankfurt frei. Die Intensität im ersten Training der Woche gefiel dem Trainer nicht.
Thomas Letsch hatte es angekündigt. Er werde eingreifen, dazwischen gehen, wenn auch nur ein Spieler im Training nachlassen würde, hatte der Trainer des VfL Bochum bereits nach den Siegen gegen Köln und Leipzig gesagt. „Wir müssen scharf bleiben bis zum Schluss, bis zum letzten Spieltag.“ Einige Akteure musste er am Dienstag daran erinnern. Letsch war sicht- und hörbar unzufrieden mit dem ersten Training nach dem 1:1 bei Eintracht Frankfurt und zwei freien Tagen.
Zum Ende des Trainings holte Letsch das gesamte Team noch einmal zusammen. Schon da war zu hören, dass er mit der Einheit nicht zufrieden war. Die Kritik wiederholte er danach in der Journalisten-Fragerunde.
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„Vieles hat heute nicht gepasst“, sagte er. Die zwei Tage frei zu haben, sei richtig gewesen. Das Spiel gegen den VfB Stuttgart sei ja erst am Sonntag. „Da habe ich es lieber, wenn wir dann ohne freien Tag dazwischen durchtrainieren können. Es ist normal, dass es dauert um reinzukommen. Aber mir hat das Feuer gefehlt. Das war in den vergangenen zwei Wochen besser.“
Für heute und das erste Training könne er es nicht mehr ändern. „Aber wir müssen dieses Feuer in jedem Training haben. Wir haben noch nichts erreicht. Wir haben eine gute Ausgangsposition und die machen wir uns sicherlich nicht dadurch kaputt, dass wir etwas schleifen lassen.“
Erstmals seit dem Amtsantritt von Letsch sind alle Spieler des VfL Bochum im Training
Zumal die personelle Situation gerade optimal ist. Konstantinos Stafylidis hörte etwas eher mit der Einheit wegen Halsschmerzen auf. Erstmals aber war Cristian Gamboa nach längere Verletzungspause wieder dabei. Erstmals, seitdem Letsch Trainer beim VfL Bochum ist, hatte er alle Spieler im Training dabei: 23 Feldspieler und vier Torhüter. „Das ist für einen 4. April nicht normal, alle gesund zu haben“, sagte er zu dieser durchaus ungewöhnlichen Premiere.
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Für das Spiel gegen Stuttgart ist nur Gamboa voraussichtlich noch kein Kandidat. „Er war jetzt lange draußen, musste in der Reha noch einmal einen Schritt zurück machen“, sagte Letsch. „Da tun wir gut daran, keine genaue Prognose abzugeben. Ich bin froh, dass er wieder auf dem Platz ist. Er tut uns gut, er ist ein positiver Typ.“ Dadurch, dass alle fit und einsatzbereit sind, gibt es auf jeder Position einen Konkurrenzkampf. Kein Spieler kann sich hängen lassen.
Letsch hat selber zuletzt viel investiert. Nach dem Spiel in Frankfurt und der Rückkehr nach drei Unr in der Nacht flog er tags darauf um 8 Uhr bereits nach Berlin, sah sich am Nachmittag bei der Partie Union Berlin gegen den VfB Stuttgart die beiden kommenden Gegner an. Dass Stuttgart am Montag dann einen Wechsel auf der Trainerposition vornahmen, Bruno Labbadia entließen und Sebastian Hoeneß einstellten, schien seine Reise nur halb so lohnend zu machen.
VfL Bochum: Trainerwechsel in Stuttgart tangiert Letsch wenig
Letsch nahm es pragmatisch. „Es ist genau die gleiche Konstellation wie beim Hinspiel. Ich habe mir das Spiel Stuttgart gegen Union Berlin auch angeschaut. Pellegrino Mattarazzo war da noch Stuttgarts Trainer. Wir haben dann gegen den Kollegen Michael Wimmer gespielt, der auf Mattarazzo folgte. Jetzt habe ich mir den Kollegen Bruno Labbadia angeschaut, jetzt kommt Sebastian Hoeneß. Union habe ich mir aber auch angesehen. Um einen Eindruck zu bekommen, wie einzelne Spieler spielen, hat es sich in jedem Fall gelohnt.“
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Er könne sich an keinen Fall erinnern, dass er gegen ein Team spiele, das bereits den vierten Trainer der Saison habe. „Das hatte ich glaube ich auch noch nicht. Es macht jetzt auch keinen Sinn, sich zu viele Gedanken zu machen, was macht der VfB Stuttgart. Sie spielen am Mittwoch im DFB-Pokal, das schauen wir uns im Fernsehen an. Da versuchen wir die entsprechenden Dinge herauszuziehen. Wir haben halt keinen Einfluss darauf, was in Stuttgart passiert. Mal schauen, was sich der Kollege einfallen lässt. Natürlich schaut man, wie er er bei seiner Station zuvor in Hoffenheim gemacht hat. Aber das ist aber alles ein bisschen wage.“
Ihn tangiere der Trainerwechsel nicht so stark. „Wir haben ein Heimspiel gegen Stuttgart und wir haben genügend Selbstbewusstsein, dass wir wissen, wie wir das Spiel angehen.“