Bochum. Bochums Schlussmann zeigt sich erneut stark verbessert. Auch ein Verteidiger ragt heraus. Die VfL-Profis in der Einzelkritik.
Manuel Riemann: Halten musste er im ersten Abschnitt keinen Ball. Zu bewerten waren daher zunächst nur seine weiten Bälle. Die Quote war da schon mal besser. Ansonsten haben seine Vorderleute aus seinem Eigentor gegen Schalke gelernt. Zweimal droschen sie den Ball konsequent aus der Gefahrenzone, brachten Riemann gar nicht erst in die Verlegenheit beim Zugreifen einen Fehler zu machen. Hat in dieser Saison schon oft genug Pech gehabt, dass er sich auch wieder Glück verdient hat. Musste im zweiten Abschnitt auch immer mal wieder die Hände an den Ball bringen. Machte das mit großer Ruhe. Am Ende hielt er den Sieg mit starken Aktionen fest. Note: 1,5
Konstantinos Stafylidis: Er hat sich auf der für ihn ungewohnteren rechten Außenverteidigerposition erst einmal festgespielt. Gelernt hat er Linksverteidiger. Bekam es auf seiner Seite mit dem schnellen Marcel Halstenberg und dem noch schnelleren Timo Werner zu tun. Stand dennoch sehr hoch, hat auch das Selbstvertrauen und die nötige Erfahrung und Grundschnelligkeit dafür. Note: 2
Ivan Ordets: Im ersten Abschnitt hatte er einen Wackler, als er sich in einem Zweikampf an der Mittellinie zu leicht mit einer Körpertäuschung von Szoboszlai ausspielen ließ. Verlor ansonsten nicht so viele Zweikämpfe. Sorgte so mit dafür, dass die Zweikampfquote zwischen beiden Teams ausgeglichen und die Luft-Zweikampfquote für die Bochumer ausfiel. Note: 2
Erhan Masovic: Die WM hat er verpasst, die Einladung zur serbischen Nationalmannschaft für die nun anstehenden Länderspiele hat er sich längst wieder verdient. Verteidigte wie zuletzt gezeigt hart am Mann und geschickt. Machte dann auch Wieder sein Tor. Das 1:0 war sein bereits vierter Treffer in dieser Saison und in diesem Jahr. So langsam muss sich Philipp Hofmann „Sorgen“ machen, dass Masovic ihn als bester Torschütze ablöst. Note: 1,5
Danilo Soares: Nach 20 Minuten tauchte er knapp vor dem Leipziger Strafraum auf. Leipzig hatte da den Ball, Soares verteidigte extrem hoch. Er hat jetzt etwas länger Spielpause. Spät im ersten Abschnitt holte er sich die fünfte Gelbe Karte ab und fehlt damit im nächsten Spiel in Frankfurt. Ging nach knapp einer Stunde runter, das aber nur, weil er sich seine fünfte Gelbe Karte abgeholt hatte und Gelb-Rot gefährdet war. Note: 3
Patrick Osterhage: Auch gegen Leipzig stopfte er wieder Löcher, lief Lücken zu. Zeigte im Laufduell mit dem ganz schnellen Timo Werner, dass auch er hohes Tempo gehen kann. Ist für die U21-Nationalmannschaft nominiert. Spielt er da so wie zuletzt gegen Köln und nun gegen Leipzig, kann er sich auch da Chancen ausrechnen. Note: 2
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Anthony Losilla: Sollte der französische Fußballverband je darüber nachdenken, eine Ü35-Nationalmannschaft zu stellen, Losilla würde noch Nationalspieler. Sehr präsent, wieder sehr kommunikativ. Lief auch nach der 80. Minuten im Mittelfeld die Leipziger an, als wäre es erst die achte Minute. Wäre er 27 und nicht 37, wäre er ein Kandidat für Frankreichs A-Nationalmannschaft. Note: 2
Kevin Stöger: Er sorgte sofort für die Emotionen im Spiel, die die Bochumer in Heimspielen benötigen. Erst zog er ein Foul im Mittelfeld, was Leipzigs Laimer die Gelbe karte brachte. Dann stoppte er einen Leipziger Angriff mit einer rustikalen Sperre. Lief erneut ganz viel. Macht das inzwischen wieder deutlich effektiver. Note: 2,5
Takuma Asano: Bereits gegen Köln stellte er sich in den Dienst der Mannschaft, leistete wichtige Defensivarbeit gegen Leipzigs Organisatoren Laimer und Kampl. Verpasste nach wenigen Minuten das 1:0, zog zu überhastet ab. War ganz viel unterwegs, seine Angriffsstärke litt unter seiner intensiven Abwehrarbeit. Note: 2,5
Christopher Antwi-Adjei: Er bleibt der größte Plagegeist im Bochumer Trikot für die gegnerischen Abwehrreihen. Er hat inzwischen so ein Selbstverständnis und Selbstvertrauen, dass er jederzeit anspielbar ist und daraus Torgefahr oder zumindest Zug zum Tor entwickeln kann. Note: 2,5
Philipp Hofmann: Das Spiel des Bochumer Mittelstürmers hat sich etwas geändert. Er ist nicht mehr der erste und einzige, der den Gegner zentral anläuft. Hofmann weicht auch immer mehr auf die Außenbahnen aus, ist dadurch weniger zu greifen. Erste Anspielstation bei den wieder zahlreichen hohen Bällen nach vorne bleibt er dennoch. Kam allerdings nur einmal in eine Situation, die etwas nach Torgefahr aussah. War beim Verteidigen des eigenen Tores irgendwann noch wichtiger und agierte dort in den Zweikämpfen mit einer Effizienz, die ihm vor dem Tor derzeit etwas fehlt. Note: 3
Dominique Heintz kam nach 58. Minuten für Soares, Gerrit Holtmann, Pierre Kunde und Philipp Förster kamen nach 69 Minuten für Antwi-Adjei, Asano und Stöger, Vasilios Lampropoulos nach 87 Minuten für Osterhage – alle ohne Note